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Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Auseinandersetzung.
Ihr Chef stritt im Parkhaus mit einem Mann — einem hünenhaften Typ, der Thernes
Wagen offenbar eingebeult hatte. Als Sie sich allein und unbeobachtet glaubten,
haben Sie sämtliche Reifen am Wagen des Hünen zerstochen. Das sollte natürlich
einen falschen Verdacht erwecken. Der Betroffene sollte glauben, Therne hätte
sich gerächt auf heimtückische Weise.“
    „Das... das...“. Lipstock stotterte,
preßte dann die schmalen Lippen aufeinander.
    „Wie stehen Sie zu Therne?“
    Schiefgesicht senkte den Kopf. „Er...
schikaniert mich. Das heißt: nicht immer. Eigentlich... ja, der Rüffel war
berechtigt. Ich... ich weiß auch nicht, was da im Parkhaus über mich gekommen
ist.“
    „Die Folgen“, sagte Glockner, „sind
schrecklicher, als Sie glauben. An Thernes Wagen wurde manipuliert. Therne ist
vorhin auf der Autobahn verunglückt. Schwer verunglückt.“
    Lipstock wurde fahl. „Das... So wollte
ich das nicht.“
    „Der Mann, dessen Reifen Sie zerstochen
haben, ist kriminell und gewalttätig. Das konnten Sie allerdings nicht wissen.
Melden Sie sich um 17 Uhr im Polizei-Präsidium bei meinem Kollegen
Vrontbichler. Zimmer 43. Klar?“
    Lipstock zitterte. „Werde ich...
verhaftet?“
    „Nein. Sie werden Ihre Aussage machen
und das Protokoll unterschreiben. Was dann auf Sie zukommt, ist Sache der
Staatsanwaltschaft.“

13.
Geklaute Mantas
     
    „Nachher“, sagte Glockner, „rufen wir
in Ventilipulciano an. Damit sich rausstellt, was los ist. Eure Trauermienen —
das kann man ja nicht ansehen.“
    „Wir haben uns eben sehr darauf
gefreut“, erwiderte Gaby.
    „Enttäuschung ist so schlimm wie
Hunger“, nickte Klößchen.
    „Die Fasanen-Straße lag hinter ihnen.
Weiter ging’s zu Josef Gilcher, dem mutmaßlichen Täter.
    Tim achtete auf die Route, um sich zu
orientieren. Gaby, die neben ihm saß, lehnte den Kopf an seine Schulter. Müde
war Gaby nicht, aber ein bißchen entmutigt. Wegen des unerklärlichen Verhaltens
der Wertheyms.
    Gockel-Weg, Rinn-Straße,
Schlachthof-Platz...
    Offenbar kein betuchter Ganove, dieser
Gilcher, dachte Tim. Hinter dem Schlachthof — da ist die Gegend geradezu übel.
Nur verwanzte Häuser mit fragwürdigen Typen.
    Der Wagen bog ein in die
Emmelröder-Landstraße, wo die Fahrbahn mehr Löcher als Teerstellen hat.
Bretter- und Drahtzäune rechts und links, bröcklige Mauern und die
leerstehenden Hallen ehemaliger Fabriken.
    „Halt an, Jansen“, sagte Gabys Vater.
„Wir fahren nicht bis vor die Tür. Zu Gilcher kommen wir unangemeldet.“
    Jansen stoppte hinter einem
Müllcontainer, der überladen war mit allem, was Abfall heißt.
    „Das braune Gebäude links“, sagte
Glockner.
    Tim beugte sich vor und spähte an der
Kopfstütze vorbei.
    Das vierte Haus also. Sah aus wie ein
ehemaliges Fabrikgebäude. Keine Fenster auf dieser Seite, nur eine vom Ruß
geschwärzte Ziegelsteinmauer, im zweiten Stock von einem Flachdach gekrönt.
    Auf der Mauer stand in weißen
Buchstaben: GILCHER KFZ-REPARATUR — AN- u. VERKAUF
    Von der Hofeinfahrt sah Tim nur den
Anfang, weil ein Bretterzaun abschirmte.
    Glockner stieg aus. Jansen glitt ins
Freie.
    „Ihr wartet hier“, sagte Gabys Vater.
    Shit! dachte Tim. War aber zu erwarten.
Da kann man nichts machen.
    Gaby seufzte. Dann sahen alle den
beiden Kripo-Beamten nach. Sie gingen rasch zur Einfahrt und verschwanden
hinter dem Bretterzaun.
    „Eigentlich“, sagte Karl, „werde ich
doch als Zeuge gebraucht. Besagter Wagen mit den zerstochenen Reifen ist zwar
auf Gilcher zugelassen .Aber vielleicht hatte er ihn verliehen an dem Tag. An
einen Typ, der ihm ähnelt. So eine Tanzbär-Figur und Stoppelschnitt — das haben
auch andere. Ob ich hinterher gehe?“
    „Wir sollen warten“, brummte Tim. „Als
Zeuge kannst du auch später auftreten.“
    Tim öffnete die Hintertür und stieg
aus. Beine vertreten. Außerdem war es heiß im Wagen.
    In diesem Moment sah der TKKG-Häuptling
den Typ.
    Freizeit-Sportler? Jedenfalls saß er
auf einem Rennrad, das zwar nicht so toll war wie Tims, aber ausreichend für
mittlere Fitness-Ansprüche. Der Mann trug ein Trikot in Regenbogenfarben und
eine schwarze Rennfahrerhose. Den gelben Sturzhelm hatte er abgenommen und an
den Lenker gehängt. Schweiß floß aus dem Stoppelhaar. Auf die schmalen Reifen
drückte eine Vielzahl von Pfunden. Der Mann hatte — kein Zweifel — eine
Tanzbär-Statur.
    Tims Instinkt produzierte eine Ahnung.
    Da hielt auch der Typ schon neben dem
Polizeiwagen

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