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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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Schulterklappe, wo sie leicht zu erreichen war, hängte sich die Granaten ohne Gefummel an den Gürtel und warf seinen Helm auf den Sitz oder legte ihn aufs Wagendach. Talley kannte all diese Bewegungen genau, weil er sie beim SEK oft genug geübt hatte. Diese Männer machten das nicht zum ersten Mal.
    »Ich hör Ihnen zu. Sie waren früher bei der Polizei.«
    »Was ich früher gemacht habe, kann Ihnen egal sein. Sie müssen sich um andere Dinge kümmern.«
    Talley sah ihn an.
    »Wie kommen Sie darauf, dass das klappen wird? Die Sheriffs sind mit einem kompletten SEK hier. Die fühlen sich doch auf den Schlips getreten und stellen Ihnen jede Menge Fragen.«
    »Mit den Sheriffs komm ich schon klar. Und mit allem anderen auch. Wie heiße ich?«
    Was sollte denn das jetzt bedeuten?
    »Wie bitte?«
    »Ich hab Sie gefragt, wie ich heiße. Sie haben gerade meinen Ausweis gesehen. Wie heiß ich also?«
    »Jones.«
    »Gut! Ich bin Special Agent Jones. Denken Sie immer schön daran – dann verbocken Sie's nicht. Ich hab meine Aufgabe im Griff, und Ihre Frau und Ihr Kind beten bestimmt, dass Sie Ihre im Griff haben.«
    Talley dröhnte der Kopf. Sein Nacken war so verspannt, dass er ihn kaum bewegen konnte, doch er bekam ein Nicken hin.
    Jones wandte sich um, und beide blickten nun auf die Fahrzeuge, die die Straße entlang geparkt waren.
    »Wer ist da der Chef?«
    »Martin. Sie ist Captain.«
    »Haben Sie ihr schon von uns berichtet?«
    »Nein – ich wusste nicht, was ich sagen sollte.«
    »Umso besser. Dann hat sie weniger Zeit, Zweifel zu bekommen. Hat der Mann am Handy – Sie wissen schon, wer – Ihnen gesagt, wie wir unseren Einsatz rechtfertigen?«
    »Smith gehört zu einem Zeugenschutzprogramm.«
    »Genau. Also sind FBI-Interessen berührt. Wie heiß ich noch mal?«
    In Talley kochte die Wut hoch, und er konnte sich nur mühsam beherrschen. Wie er da unter der Straßenlaterne stand, um die die Motten schwirrten, und mit einem Polizisten redete, der keiner war, schien ihm alles aus dem Ruder gelaufen und unwirklich.
    »Jones. Sie heißen Jones. Ich wüsste brennend gern Ihren richtigen Namen.«
    »Reißen Sie sich am Riemen, Talley – schließlich müssen wir zusammenarbeiten. Ich bin der Leiter eines SEK, das gemeinsam mit Zollfahndern eine Übung an der mexikanischen Grenze durchgeführt hat. Als die FBI-Zentrale erfahren hat, was hier passiert, hat sie bei Ihnen angerufen, Sie über Smith aufgeklärt und um Kooperation gebeten. Wir sind Smith etwas schuldig und verpflichtet, ihn und seine Tarnung zu schützen – deshalb haben Sie der Bitte des FBI zugestimmt. Das alles erkläre ich Captain Martin, und Sie sitzen nur dabei und nicken. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    »Es wird Martin nicht schmecken, dass wir hier sind, aber Sie wird nicht aufmucken, denn unsere Geschichte ist plausibel.«
    »Und wenn sie sie nachprüft? Wenn sie Leute im FBI-Büro in Los Angeles kennt?«
    »Es ist nach Mitternacht, und das am Wochenende. Wenn sie in L.A. anruft, hat sie einen vom Bereitschaftsdienst an der Strippe. Der müsste erst jemanden anklingeln, und das will er bestimmt nicht. Selbst wenn sie den Leiter des FBI-Büros aus dem Schlaf holt, wartet der bis morgen früh, ehe er in Washington anruft, weil niemand – wirklich niemand – einen Grund hat, unsere Geschichte anzuzweifeln. Und so lange bleiben wir nicht hier.«
    Jones gab Talley eine Visitenkarte, in die links oben das FBI-Siegel gepresst war. Die Telefonnummer hatte die Vorwahl von Washington.
    »Wenn sie auf die Idee kommt, jemanden anzurufen, sagen Sie ihr, das sei der Kerl, mit dem Sie telefoniert hätten. Mit dem kann sie reden, bis sie schwarz wird.«
    Talley steckte die Visitenkarte ein und fragte sich, ob sie einem echten FBI-Mann gehörte. Vermutlich ja. Das machte ihm Angst. Die Karte war eine Warnung: So viel Macht haben wir!
    Talley sah zu den fünf Männern rüber, die nun beinahe voll ausgerüstet waren und sich Maschinenpistolen und Munition aus dem hinteren Wagen nahmen.
    »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Wir beide regeln das erst mal mit den Sheriffs. Zwei meiner Männer gehen währenddessen die Lage auskundschaften, um zu sehen, woran wir sind. Danach werden wir uns verschanzen und auf den bewussten Anruf warten. Sie haben Ihr Handy, ich meins. Auf los geht's los. Wenn im Haus etwas passiert und wir vorher eingreifen müssen, machen wir das. Und nur wir! Wenn wir haben, was wir wollen, gehört das Haus Ihnen.«
    Wie der sich ausdrückt, ist

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