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hot directions (German Edition)

hot directions (German Edition)

Titel: hot directions (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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einer Antwort schubse ich ihn zwei Stufen hoch.
    »Ich hab noch was zu erledigen, mach hinne!«, rufe ich und wende mich ab. Steven knallt wütend die Dachbodentür zu und verriegelt sie. Von oben höre ich Timos Stimme.
    »Wo ist Olaf?«, fragt er besorgt.
    »Er hat noch was zu erledigen«, antwortet Steven ärgerlich.

    »Der Gorilla klettert gerade über die Balkonbrüstung«, ruft Alex von hinten erschrocken. Sofort drehe ich mich um. Tatsächlich, Viktor steht bereits auf dem Balkon und greift mich brüllend an. Im Vergleich zu Viktor bin ich ein halbes Hemd, er ist zwei Meter groß und bestimmt genauso breit. Daß er auch noch stärker ist als ich, bekomme ich zu spüren, als mich seine Hände am Hals packen und zudrücken. Ich stöhne vor Schmerz und trete ihm erst einmal mit Karacho in die Weichteile. Viktor brüllt wie ein angestochenes Schwein und läßt für einen Moment los, Zeit genug, um ihm einen Handkantenschlag auf den Kehlkopf zu setzen. Dieser Schlag ist normalerweise tödlich, jedoch scheinen für Viktor normale Regeln nicht zu gelten, denn er taumelt nur nach hinten gegen die Brüstung und greift mich dann erneut an. Seine Faust trifft mein Auge, dessen Haut sofort aufplatzt. Ich spüre, wie mir das Blut über die Wange läuft, trotzdem schlage ich noch einmal zu, während ich gegen die Brüstung taumele. Dann packt Viktor mich an der Hüfte, hebt mich hoch und will mich über die Brüstung werfen. Im Fallen greife ich im Reflex nach oben und bekomme das Geländer der Brüstung zu fassen, während mein Körper heftig gegen das Metallgitter schlägt. Ich spüre keinen Schmerz, sondern klammere mich panisch am Geländer fest. Das letzte, was ich noch erkennen kann, ist Viktor, der einen Blumentopf vom Boden aufhebt und mit diesem ausholt, um mich zu schlagen. Ich schließe die Augen, doch der stechende Schmerz, den ich erwarte, bleibt aus, stattdessen höre ich einen überraschten Schrei, dann brechendes Metall über mir.

    Plötzlich spüre ich starke Hände an meinem Handgelenken, und ich werde nach oben gezogen. Ich kann kaum etwas sehen, aber ich höre Timos beruhigende Stimme und lasse mich gegen ihn sinken. Daß unten irgendwelche Leute durchs Unterholz brechen, höre ich nur noch durch Watte, dann verliere ich mein Bewußtsein.

Kapitel 22
    »Olaf?« Von irgendwoher dringt eine Stimme in mein Bewußtsein. Überall um mich herum ist es dunkel. Irgend etwas piept gleichmäßig, und irgend jemand streichelt meine Hand. Soviel bekomme ich mit, aber im Moment reizt mich nichts, die Augen zu öffnen und nachzusehen, wo ich bin.

    Irgendwann wache ich auf. Ein gedämpftes Licht, aber es tut trotzdem meinen Augen weh. Das Piepsen kommt scheinbar von rechts, und meine Hand tut weh. Also hebe ich sie hoch, um herauszufinden, woher der Schmerz kommt. Scheinbar steckt eine Kanüle in ihr. Na prima. Sieht nicht aus, als wär ich im Himmel, es riecht zumindest eher nach Krankenhaus. Außerdem muß ich mal austreten. Ich räuspere mich leise, um den Kloß im Hals loszuwerden.
    »Es bewegt sich, es bewegt sich.« Alex, definitiv. Ich war schon lange nicht mehr so froh, die Stimme des Kleinen zu hören.
    »Olaf?«, fragt ein verschlafener Timo von vor mir. Eigentlich wollte ich mit »ja« antworten, aber ich bringe nur ein heiseres Stöhnen hervor. Sofort ist Timo an meinem Bett und reicht mir einen Plastikbecher mit Wasser. Ich möchte am liebsten wie ein Verdurstender trinken, aber Timo gönnt mir nur kleine Schlucke, dann schaut er mich an.
    »Wie gehts Dir?«, fragt er. Ich rolle mit den Augen. Mich würde jetzt mal viel mehr interessieren, wie es Steven geht. Wenigstens höre ich seine Stimme, er schickt Alex nach draußen. Gut, dann lebt er also auch noch. Wie in Trance streichele ich Timos Hand.
    »Alles ist gut«, beruhigt dieser mich, aber ich sehe die Tränen in seinen Augen.
    »Nicht weinen«, stammele ich, und es kostet mich viel Kraft, diese Worte klar und deutlich hervorzubringen.
    »Ja, schon gut«, gibt Timo zurück und reicht mir noch einmal den Wasserbecher. Während ich trinke, kommen sechs Leute ins Zimmer. Siegmar ist dabei, ich sehe Horst Brüller und meinen Chef, Holger Brüggemeyer. Die anderen drei kenne ich nicht, einer davon scheint aber ein Arzt zu sein

    »Moin, Olaf. Gut geschlafen?« Siegmar ist so trocken drauf wie immer.
    »Wie gehts Dir?«, fragt mein Chef.
    »Habt Ihr das Kennzeichen von dem Laster notiert, der mich überfahren hat?«, scherze ich.
    »Also wieder besser«,

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