Hot - Erotische Phantasien
schwieg er, doch dann schüttelte er den Kopf.
»Es tut mir leid.«
»Du konntest es ja nicht wissen.«
»Lass mich dich wenigstens nach Las Vegas fahren. Ich sollte vielleicht auch die Stadt verlassen. Das ist vermutlich sicherer.«
Sein Lachen klang freudlos. »Nicht mit mir.«
Sie zitterte und stellte fest, wie sehr sie sich danach sehnte, bei ihm zu sein – auf der Flucht und auch sonst. Sein Kuss hatte die erstaunliche körperliche Anziehung, die zwischen ihnen herrschte, nur bestätigt. Irgendwie hatte sie es gewusst, als ihre Blicke sich zum ersten Mal getroffen hatten.
»Wir fahren auf die I- 5 und sind in ungefähr zehn Stunden in Las Vegas«, versprach sie und sah sich nach einer Möglichkeit zum Wenden um.
»Wenn dein Freund Fisk der Kerl ist, von dem ich annehme, dass er es ist, wird er sich denken können, dass ich zum FBI will.«
Sie trat die Bremse beinahe durch. »Wir haben doch ein FBI -Büro in der Stadt.«
»Wir würden niemals lebendig ankommen. Es ist der erste Ort, wo sie uns erwarten. Ich kenne einen Typen in Las Vegas. Wir werden ihn dort aufsuchen.«
Ihr wurde klar, dass er ihr eine Menge Informationen verschwieg. Wenn sie ihn schon begleiten und ihr Leben an seiner Seite riskieren würde, dann würde sie das als Erstes ändern. Aber im Moment war sie zu sehr damit beschäftigt, zu fahren und sich aufmerksam nach verdächtigen Fahrzeugen umzuschauen.
Adam nahm seine Sonnenbrille aus seinem Rucksack, setzte sie auf und rutschte auf dem Beifahrersitz tiefer.
»Reich mir den Schal und die Sonnenbrille aus dem Handschuhfach«, sagte sie.
Er öffnete das Handschuhfach und nahm die beiden Dinge heraus, um die sie ihn gebeten hatte, und den Autoatlas, den er sich auf den Schoß legte.
Er hielt das Lenkrad fest, während sie sich den Schal wie die berühmten Schauspielerinnen in den fünfziger Jahren um den Kopf schlang und die dunkle Sonnenbrille aufsetzte.
Es herrschte Schweigen, als sie den Wagen aus der Stadt lenkte. Sie schaltete das Radio ein, und schon bald hörten sie in den Nachrichten über den Brand in dem Bürogebäude. Glücklicherweise war das Feuer in den frühen Morgenstunden ausgebrochen, so dass sich noch niemand in dem Gebäude befunden hatte. Obwohl es noch zu früh für einen Bericht der Feuerwehr war, wurde ein Kurzschluss vermutet, der den Brand ausgelöst hatte. Das Wort »Brandstiftung« fiel kein einziges Mal.
»Ich wette, dein Computer ist mysteriöserweise in den Flammen zerstört worden«, sagte Adam, als die Nachrichten zu Ende waren und der Wetterbericht kam.
»Die haben das ganze Gebäude niedergebrannt, um eine E-Mail loszuwerden? Ist das nicht ein bisschen übertrieben?«
»Die E-Mail, Notizen, Telefonnummern. Sie haben gedacht, du würdest nach Hause kommen und sie könnten bei der Gelegenheit auch noch den Rest erledigen.«
Ihr schauderte bei seinem sachlichen Tonfall.
Typisch für einen Samstagvormittag, war der Verkehr erträglich. Adam blickte genauso oft in den Seiten- wie sie in den Rückspiegel, doch wenn sie jemand verfolgte, hatten sie ihn bisher noch nicht entdeckt.
Nachdem er durch den Autoatlas geblättert hatte, sagte er: »Nimm die I- 580 nach Osten und … halte dich einfach eine Zeitlang in östlicher Richtung.«
»Aber wir kommen viel schneller nach Las Vegas, wenn wir …«
»Auf dem direkten Weg über die Hauptverkehrsstraßen werden sie uns suchen. Wir nehmen besser kleinere Landstraßen durch Dörfer und Städte und folgen einer Route, auf der niemand uns vermuten würde.«
»Aber wenn wir nach Osten fahren, erreichen wir Las Vegas bis heute Abend auf keinen Fall.«
»Es wäre sowieso sinnlos, vor dem Brief anzukommen.«
»Dann müssen wir irgendwo übernachten.«
»Ja.« Und dieses »Ja« implizierte jede Menge nächtlicher Aktivitäten. Sie erschauerte und fragte sich, warum dieser praktisch Fremde sie so sehr anzog. Na gut, er war umwerfend und sexy, und ein Hauch von Gefahr umgab ihn. Also eigentlich der ideale Mann für sie …
Und so fuhr sie Richtung Osten. Sie durchquerten Yosemite. Sie öffnete das Fenster, um die klare, kühle Luft einzuatmen und die Gelbkiefern und die großen, wildwachsenden Zedern zu betrachten. Der Herbst ging langsam zu Ende, weshalb sie nur wenige Urlauber trafen. Niemand folgte ihnen. Einige Diademhäher stießen auf sie herab und hofften offenbar, dass sie ein Picknick machen würden und dass dabei etwas für sie abfiel.
»Tut mir leid, Jungs«, sagte sie und sah zu den Vögeln.
Weitere Kostenlose Bücher