Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)
beschloss, sich ihr Lieblingspferd satteln zu lassen. Sie brauchte frische Luft.
Auf dem Weg zu den Ställen lief Georgina Jamie über den Weg. Als er sie anlächelte, hatte sie kurz das Gefühl, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können.
„Geht es Ihnen gut, Mylady? Sie scheinen ein wenig wacklig auf den Beinen zu sein.“
„Danke James, es geht schon. Könntest du bitte Daphne für mich satteln? Ich möchte ein wenig ausreiten.“ Jamie nickte und machte sich auf den Weg zu den Pferdeboxen.
Zehn Minuten später galoppierte Georgina bereits am Fluss entlang. Sie war nicht besonders aufmerksam, weil sie in Gedanken bei Jamie war. Warum hatte dieser Mann eine solche Anziehungskraft auf sie?
Gedankenverloren lenkte sie Daphne in das kleine Wäldchen, in dem sich auch die alte Hütte befand, in der sie Jamie vor einigen Wochen erwartet hatte. Die Erinnerung an dieses Treffen ließ sie erröten.
Georgina sah den Ast vor ihr viel zu spät. Ihr verzweifelter Versuch, noch rechtzeitig auszuweichen, führte dazu, dass sie ihr Gleichgewicht verlor und stürzte. Als Sie auf dem Boden aufschlug, spürte sie einen dumpfen Schmerz in ihrem Knöchel. Einige Zeit lag sie wie benommen auf dem Waldboden und sie befürchtete fast, das Bewusstsein zu verlieren. Daphne stand schnaubend neben ihr und wirkte verwirrt.
„Daphne, du bist wirklich ein treues Pferd.“
Georgina versuchte, sich aufzurichten, aber sofort sackte sie wieder zusammen. Anscheinend hatte sie sich den rechten Knöchel verstaucht oder sogar gebrochen, jedenfalls gelang es ihr nicht, sich auf Daphnes Rücken zu schwingen. Sie war wohl auch auf den Kopf gefallen, denn dieser schmerzte fürchterlich und Georgina fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Es hatte keinen Zweck. Sie würde warten müssen, bis jemand sie hier fand. Vorsichtig robbte sie am Boden entlang und lehnte sich gegen einen Baum. Die Übelkeit verschwand langsam.
„Lauf nach Hause, Daphne. Los, lauf heim.“
Sie hatte schon immer gewusst, dass die Stute ein außergewöhnlich kluges Tier war. Als hätte sie ihre Worte verstanden, machte Daphne kehrt und trabte aus dem Wald hinaus. Georgina schloss die Augen.
Sie erwachte, weil sie Feuchtigkeit auf ihrem Gesicht spürte. Es hatte angefangen, heftig zu regnen. Zwar boten die hohen, dichten Bäume ein wenig Schutz, doch bald war Georgina fast vollständig durchnässt. Langsam spürte sie die Panik in sich aufsteigen, denn es musste bereits später als neun Uhr abends sein. Warum wurde sie nicht gefunden?
Plötzlich hörte sie ein Rascheln im Dickicht. Georgina richtete sich auf.
„Hier bin ich! Bitte, ich brauche Hilfe!“
Eine Gestalt kam auf sie zu. Jamie! Tatsächlich, er hatte sie gefunden. Am Zügel führte er Daphne.
Sie war so erleichtert, dass sie fast angefangen hätte zu weinen.
„Georgina! Himmel, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Was machst du nur für Sachen?“
Er kniete sich vor ihr nieder und ohne weiter darüber nachzudenken küsste er sie erst zärtlich, dann mit kaum unterdrückter Leidenschaft auf ihre trockenen, aufgesprungenen Lippen. Georgina konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Alle Schmerzen waren einen Moment lang vergessen und die Zeit schien still zu stehen. Wie sehr hatte sie sich nach Jamie und seinen Berührungen gesehnt! Sie schloss die Augen und inhalierte seinen Duft. Er roch nach Heu, Stroh, Sonne und Abenteuer.
Mühsam löste sich Jamie jetzt von Georgina.
„Bist du verletzt?“ Seine Stimme klang sanft und ernsthaft besorgt.
„Ja, ich denke mein Knöchel ist gebrochen. Und mein Kopf fühlt sich an als würde er gleich explodieren.“
„Mylady, Sie sind wirklich ein wenig ungestüm.“
Jamie lächelte und betastete behutsam Georginas geschwollenen Fuß.
„Ich denke, du hast recht. Du kannst froh sein, dass du ein so treues Pferd hast. Daphne ist geradewegs in den Stall gelaufen und hat nicht eher Ruhe gegeben, bis ich ihr gefolgt bin. Aber jetzt müssen wir dich irgendwie auf ihren Rücken heben. Du bist zwar ein Fliegengewicht, aber ich fürchte ich schaffe es trotzdem nicht, dich bis zum Haus zu tragen.“
Nachdem Jamie Georgina nicht ohne Mühe auf Daphnes Rücken gehoben hatte, machten sie sich auf den Rückweg.
In Greyville House angekommen, wurde sofort Doktor Williams verständigt, der erwartungsgemäß einen gebrochenen Knöchel und eine leichte Gehirnerschütterung diagnostizierte. Die nächsten Tage musste Georgina im Bett verbringen, was sie
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