Hot & Sexy 16
Wein.
Caron nahm ihr Glas und schnupperte daran. „Mm, wundervolles Bouquet.“
„Das ist ein Cabernet aus Jordanien“, erwiderte Baxter. „Meine Lieblingssorte.“
Sie nippte an ihrem Glas. Ihre Lippen leuchteten genauso rot wie am letzten Freitag. Der Gedanke, dass er diesen wunderschönen Mund küssen würde, erregte ihn noch mehr.
„Schmeckt wundervoll“, murmelte sie. „Ich weiß einen guten Rotwein zu schätzen.“ Sie stellte ihr Glas ab. „Meine Großmutter war Bibliothekarin und ist dieses Jahr in Rente gegangen. Sie ist in die Gegend von Sonoma gezogen. Ich habe also jetzt einen Grund, regelmäßig zur Weinprobe zu fahren. Leider lässt mir der Buchladen nicht viel Zeit dazu.“
„Dann hast du wohl von ihr die Liebe zu Büchern geerbt, wie ich von meinem Vater das Interesse an Kaffee“, bemerkte Baxter.
„Das stimmt. Meine Mutter war übrigens auch Bibliothekarin. Das liegt uns im Blut, glaube ich. Bei dir wohl genauso, du führst ja ein Familienunternehmen.“
„Stimmt, aber auf meine drei Schwestern trifft das nicht zu. Sie wollen mit Kaffee nichts zu tun haben. Zwei von ihnen sind Lehrerin wie meine Mutter. Die jüngste studiert Jura in Austin, Texas.“
„Dann bist also allein du verantwortlich für den Erfolg der Firma.“
„Oh nein“, erwiderte er. „Das wäre gegenüber meinem Vater mehr als ungerecht, wenn ich diesen Erfolg für mich verbuchen würde. Ich habe mir den Job von den Besten abgeschaut und die Zügel übernommen, als er sich aus dem Geschäft zurückzog. Mein Vater hat hart gearbeitet, damit sein Traum Wirklichkeit wurde. Den ersten Laden hat er hier in dieser Stadt eröffnet, bevor ich geboren wurde. Es war sein einziges Geschäft, bis ich zehn war.“
„Tatsächlich?“, erwiderte Caron erstaunt. „Inzwischen gibt es doch bestimmt Hunderte.“
„Tausende“, erklärte Baxter stolz. „Aber es war ein harter Kampf, und es hat viele Jahre gedauert. Mein Vater hat unsere geringen Ersparnisse eingesetzt und ist jeden Tag von Oakland hierher gefahren. Trotzdem hat es immer wieder Momente gegeben, wo er dachte, er sei gescheitert.“
Caron sah ihn verblüfft an. „Und ich dachte, du wärst mit einem silbernen Löffel im Mund geboren worden.“
Baxter schnaubte. „Eher aus Plastik“, erwiderte er. „Mein Vater musste hart kämpfen gegen die Konkurrenz wesentlich größerer Firmen.“
„So geht es mir mit den großen Buchläden.“ Caron stützte das Kinn auf die Hände und sah Baxter interessiert an. „Was hat schließlich zu der großen Wende geführt?“
„Mein Vater konnte irgendwann nicht mehr und hat einen Investor gesucht. Das bedeutete, dass er einen Teil seiner Anteile abgeben musste, aber so bekam er genügend Liquidität, um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Ein Jahr später hatte er Geschäfte in mehreren Einkaufszentren und eins im Kaufhaus ‚Turnball‘. Von da an entwickelte sich alles ganz schnell.“
„Und Kaffeeliebhaber in der ganzen Welt freuten sich“, ergänzte Caron und applaudierte leise. „Aber ich glaube, mir reicht ein Laden, der richtig gut läuft.“
Baxter hatte sie bei der Arbeit beobachtet und glaubte ihr. Sie wollte nicht die ganze Welt. Und sie wollte auch nicht ihn benutzen, damit er ihr dazu verhelfen würde. „Und was würde deiner Meinung nach deinen Laden zu einem Erfolg machen?“, fragte er interessiert.
„Zunächst einmal die Rückzahlung des Kredits, den meine Großmutter mir gegeben hat“, erwiderte sie, ohne zu zögern. „Das wäre für mich ein Riesenerfolg. Sie hat mich nicht nur aufgezogen. Sie hat auch immer an mich geglaubt. Ich will ihr beweisen, dass sie recht hatte.“ Caron strich mit dem Finger über den Stiel ihres Weinglases. „Merkwürdig – oder vielleicht auch gar nicht merkwürdig. Ich weiß nicht viel über meine Mutter, aber sie liebte Bücher. Sie und meine Großmutter träumten davon, gemeinsam einen Buchladen zu eröffnen. Meine Großmutter sagt, sie lebt jetzt teilweise ihren Traum durch mich.“
Sie hatte also nur ihre Großmutter. Baxter fragte sich, ob sie deshalb so verletzlich wirkte. „Wieso teilweise?“
Caron beugte sich vor, als würde sie Baxter ein Geheimnis anvertrauen. Ihre Augen funkelten. „Es scheint jetzt noch etwas anderes in ihrem Leben zu geben. Ich glaube, der pensionierte Feuerwehrmann, der regelmäßig in der Bücherei auftaucht, in der sie ehrenamtlich aushilft, hat etwas damit zu tun. Ich kann kaum glauben, wie verliebt sie ist.“ Sie lehnte
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