Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung

ihr bestätigt hatte, dass sie nur eine von vielen Frauen war, war es an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Sie versuchte immer noch, die Informationen über Logans Hang zum Zündeln zu verkraften, und musste gleichzeitig akzeptieren, dass zwischen ihnen keine außergewöhnliche Verbindung bestand. Und auch nie bestehen würde.
    Kurz darauf waren sie über dem Feuer angelangt. Als sie nach unten durch den Glasboden des Hubschraubers schaute, raubte ihr der Anblick den Atem. »Mein Gott, die gesamte Hügelkette steht in Flammen!«
    Dennis zeigte auf die Ostseite des Bergkamms. »Sehen Sie sich das an! Diese Wohnsiedlungen werden gleich in Rauch aufgehen.«
    Sie biss sich auf die Zunge, um nicht laut fluchen zu müssen. Die Hotshot-Crew hatte unglaubliche Arbeit geleistet bei dem Versuch, die Häuser zu schützen, aber auch sie würden die bevorstehende Katastrophe nicht verhindern können. Sie alle würden den Flammen zum Opfer fallen, und das noch heute, eines nach dem anderen. Unschuldige Menschen würden alles verlieren. All ihre Bilder. Alles, was ihnen geschenkt worden war. All die Andenken, die ihnen etwas bedeuteten.
    Das Gefühl, geschändet worden zu sein, das sie gestern durchlebt hatte, nachdem sie den Koffer und den Computer verloren hatte, war nichts im Vergleich zu dem, was diesen Leuten bevorstand. Alles, wofür ihnen noch Zeit bleiben würde, war, ihre Kinder und Haustiere einzusammeln und zu sehen, dass sie so schnell wie möglich von da wegkamen, nur um in den Nachrichten zu sehen, wie ihr Zuhause niederbrannte.
    »Ich wusste nicht, dass es so schlimm aussieht«, sagte Dennis. »Ich muss unbedingt zurück – ich bin mir sicher, dass jede Sekunde ein Anruf kommt, weil sie mich brauchen, damit ich Löscheinsätze fliege. Tut mir leid, dass ich Ihren Ausflug abbrechen muss. Ich werde meinem Chef Bescheid sagen, damit er Ihnen nichts dafür berechnet.«
    Sie nickte zustimmend, aber bevor sie umdrehten, musste sie noch etwas mehr herausfinden.
    »Bevor wir zurückfliegen, wüsste ich gerne, ob Sie von hier oben den Ausgangspunkt des Feuers erkennen können?«
    Die V-förmige Schneise des Feuers, die am Berghang zu sehen war, hatte ihr bereits verraten, von wo das Feuer seinen Anfang genommen hatte, und sobald das Gelände wieder begehbar wäre, würde sie sich dorthin aufmachen, um weitere Beweise für ihren Bericht zu suchen. Aber jetzt wollte sie erst einmal hören, was Dennis ihr antworten würde – vielleicht gab er ja noch etwas mehr preis.
    Dennis betrachtete das Gelände eingehend. »Gestern wäre es wahrscheinlich einfacher gewesen, Ihnen eine Antwort darauf zu geben, weil das Feuer da noch nicht so verrücktgespielt hat, aber spontan würde ich sagen, dort unten. Durch den vielen Rauch kann man zwar kaum etwas erkennen«, fuhr er fort, »aber da ich beinahe jeden Tag hier über die Berge fliege, merke ich es schnell, wenn sich etwas verändert hat.«
    Sie zog eine Karte des Geländes hervor. »Könnten Sie mir den Punkt hier auf der Karte zeigen?«
    »Im Ernst?«, fragte er und zog die Augenbrauen hoch, während er sie eindringlich ansah. »Warum interessiert Sie das?«
    Nur gut, dass sie heute Morgen kein sauberes Kostüm zur Hand gehabt hatte. In dieser Touristenkluft würde er nie erraten, dass sie Brandsachverständige war. Jedenfalls nicht, bevor sie sich ihm zu erkennen gab.
    »Es ist für mein Sammelalbum.«
    »Meinetwegen«, sagte er schließlich und wandte sich ihr zu, um auf einen Abschnitt der Karte zu deuten. Dabei entging ihr nicht der Benzingeruch, den seine Finger verströmten.
    Auch sie drehte sich auf dem Sitz, um ihn besser in Augenschein nehmen zu können. Ihr fiel seine lockere Haltung auf, die Nachlässigkeit, mit der seine Hände das Steuer und die Schaltung festhielten.
    Das Telefonat mit Albert kam ihr in den Sinn. Sie durfte niemandem trauen. Egal, wie vertrauenserweckend jemand wirkte oder wie unschuldig jemand auch aussehen mochte.
    War es möglich, dass Dennis die ganze Zeit über gewusst hatte, wer sie war, und sie absichtlich mit Informationen über Logan fütterte, um sie auf eine falsche Fährte zu locken?
    Dann, als sie die Karte gerade wieder einpacken wollte, sagte er plötzlich: »Bin ich vielleicht froh, dass ich diesen Wanderausflug letzte Woche nicht mitgemacht habe, den Logan und mein Vater vorgeschlagen hatten. Sonst hätten wir jetzt wahrscheinlich schon Brandermittler am Hals. Die werden richtig loslegen, wenn erst einmal all die Häuser