Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
wie Connors Brust sich gleichmäßig hob und senkte; dann trat er zu ihm ans Bett. Obwohl Connor starke Medikamente verabreicht bekommen hatte, verzog er alle paar Atemzüge vor Schmerz das Gesicht. Logan sah ihn an, und Sams Miene, nachdem sie ihn aus dem Feuersturm gerettet hatten, stand ihm wieder klar vor Augen.
Er schuldete es seinen Männern – insbesondere Robbie und seiner Familie –, den Brandstifter zu finden, bevor noch jemand in diese lodernde Falle geriet.
Leise ging er aus dem Raum. Draußen im Flur rief er seinen Gruppenführer an: »Er ist tot, Gary.«
Da die Flächenbrandbekämpfung zu den gefährlichsten Berufen der Welt zählte, kamen jedes Jahr gut ausgebildete Psychologen zur Crew, und in den Tagen, die sie gemeinsam verbrachten, wurde alles Geschehene aufgearbeitet. Die Hotshots wussten also, dass es nicht ihre Schuld war, wenn einer von ihnen starb, dass der Tod manchmal unvermeidlich war.
Aber in diesem Fall war es anders. Robbie war dort oben auf dem Berg einem Anschlag erlegen, noch während er die Axt schwang. Er hatte sich im Netz eines Wahnsinnigen verfangen.
Garys schmerzerfüllte Reaktion spiegelte Logans Gefühle wider: »Er war doch noch ein Kind!«
»Fünfzehn Minuten, dann bin ich in der Zentrale«, sagte Logan. Er musste dieses Feuer löschen, in Gedenken an Robbie, während Maya weiter versuchte, den Brandstifter aufzuspüren.
Den Mörder.
Aber Gary war nicht einverstanden mit seinem Plan. »Der Wind ist zu unbeständig, als dass sich einer von uns da rauswagen könnte. Die gesamte Crew ist bereits auf dem Weg zurück zur Wache. Vor morgen früh werde ich niemandem eine Löscherlaubnis erteilen. Nicht einmal dir.«
Logan fühlte sich hilflos und verzweifelt. »Mist! Ich hätte dort sein müssen.«
»Das alles ist nicht deine Schuld«, beruhigte ihn Gary. »Nichts davon. Geh nach Hause, Logan. Versuch, etwas zu schlafen.«
Gary hatte aufgelegt, noch bevor Logan ihn hätte anschnauzen können, er sei schließlich sein Vorgesetzter und könne selbst entscheiden, was gut für ihn war. Er wollte dieses gottverdammte Feuer in der Desolation bekämpfen. Aber Gary hatte in einer Sache recht: Er konnte nicht zulassen, dass seine Männer ihn so sahen. Es gehörte zu seinem Job, sich zusammenzureißen, komme, was wolle. Seine Crew erwartete von ihm, dass er Stärke zeigte – und er würde sie nicht enttäuschen.
Er fuhr die Strecke nach Hause wie auf Autopilot, und dabei lauschte er einem Bruce-Springsteen-Song, der gerade im Radio lief. Es war Robbies Lieblingslied gewesen.
Maya verlor eine kostbare Stunde, weil sie erst zum Krankenhaus fuhr und von dort aus zur Feuerwache. Die Krankenschwester sagte, sie habe Logan nur um Minuten verpasst, und Gary wollte überhaupt nicht viel sagen, nur dass er froh darüber war, dass sie endlich zur Vernunft gekommen war und Logans Suspendierung aufgehoben hatte. Sie fühlte sich wie ein Insekt, das um eine Fliegenklatsche herumschwirrt, aber darüber durfte sie jetzt nicht nachdenken. Jetzt zählte nur, dass sie Logan fand und dafür sorgte, dass er sich nicht die Schuld an Robbies Tod gab.
Als sie in Logans Einfahrt hielt, stieß sie einen erleichterten Seufzer aus – das Mondlicht spiegelte sich in der Stoßstange des Löschfahrzeugs.
Während sie über dieselben Treppenstufen ging, die Logan sie nach der Explosion am Nachmittag hinaufgetragen hatte, raste ihr Herz. Obwohl es erst wenige Stunden her war, seit sie miteinander geschlafen hatten, kam es ihr vor, als läge ein ganzes Leben zwischen jetzt und damals.
Sie klopfte, dann klingelte sie, aber niemand öffnete ihr. Da sie in einem Haus aufgewachsen war, in dem keine Schlüssel gebraucht wurden, versuchte sie ihr Glück und drehte den Türknauf – die Tür ging tatsächlich auf. Sie machte einen Schritt hinein und suchte in der leeren Diele nach Anzeichen dafür, dass Logan hier war.
Er tauchte wie aus dem Nichts auf. Auf den ersten Blick wirkte er kaum verändert. Er hatte immer noch den gleichen dunklen Bartschatten, stand auch in der für ihn typischen selbstbewussten Art und Weise da. Aber sie war geübt darin, auch kleine Feinheiten zu erkennen, und nahm deswegen sofort den aus Trauer zusammengekniffenen Mund und auch die Enttäuschung in seinen Augen wahr.
»Ich habe das von Robbie gehört«, sagte sie leise. Sie wollte zu ihm durchdringen, ihn wissen lassen, dass sie nachempfinden konnte, was er durchmachte. »Es tut mir so leid, Logan.«
Er zog sie mit seinen
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