Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
Aber je länger es dauerte, den Brandstifter zu finden, umso größere Gefahren kamen auch auf die Feuerwehrmänner zu. Also trieb sie die Ermittlungsarbeiten weiter voran, und dazu gehörte eben auch, unangenehme Fragen zu stellen.
»Entschuldigen Sie bitte, ich bin auf der Suche nach Sam MacKenzie.«
Der Mann sah zu ihr auf, und für einen kurzen Moment war sie von seinem Aussehen geblendet. Sein Blick aus den blauen Augen war durchdringend, das Haar pechschwarz, er hatte ein Kinn wie gemeißelt, und die Unterarme bestanden nur aus Muskeln und Sehnen.
»Ma’am.«
Sie schluckte ihre Nervosität hinunter – die Fragen, die sie stellen musste, waren ihr zuwider.
»Sie sind Mr MacKenzie?«
Er nickte, schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Er war groß, hatte breite Schultern und machte einen ausgesprochen kräftigen Eindruck. »Miss Jackson, genau mit Ihnen wollte ich sprechen.«
»Chief Stevens hat mich darüber informiert, dass mehrere Zeugen einen Mann gesehen haben, der Ihrer Beschreibung entspricht und der gestern Nachmittag vor meinem Motelzimmer stand.«
»Das ist richtig.«
Ein Hotshot nahm jede Herausforderung an, ohne mit der Wimper zu zucken. Nun, das galt auch für sie. Sie sah ihm direkt in die Augen. »Ich muss wissen, warum.«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich wollte Ihnen Vernunft beibringen.«
Ihr stellten sich die Nackenhaare auf. »Entschuldigen Sie bitte?«
»Sie verdächtigen den Falschen.«
Sie wollte nicht noch einen Hotshot auf ihrer Verdächtigenliste haben. Aber Sam schien fest entschlossen, seinen eigenen Namen dort für sie festzuschreiben. »Wollen Sie etwa behaupten, Sie kennen den Täter?«
»Nein, Ma’am, das will ich nicht.«
Eine Minute lang fürchtete sie, gleich würde er zu ihr sagen: Er steht direkt vor Ihnen.
Sie stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus, bevor sie antwortete: »Die Zeugen sagten aus, Sie hätten mir eine Nachricht unter der Tür durchgeschoben.«
»Ich wollte Sie wissen lassen, dass ich dort war. Dass wir über Logan sprechen müssen. Wir alle brauchen ihn. Verflucht, gestern wäre er beinahe draufgegangen bei dem Versuch, meinen Bruder aus einem Feuersturm zu retten!«
»Ich war dabei«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Ich habe gesehen, was er geleistet hat. Was Sie geleistet haben.«
Aber Sam ließ sich von ihrer Bewunderung nicht im Mindesten beeindrucken. »Sie haben ihn mit diesem vermaledeiten Messgerät zur Explosionsstelle geschickt, habe ich recht?«
»Das war sein Vorschlag.«
»Und Sie hatten kein Problem damit, dass er dort sein Leben für Sie riskierte? Wenn er dabei umgekommen wäre, dann hätte das für Sie wahrscheinlich nur eine weitere Notiz in Ihren Unterlagen bedeutet.«
Mayas Hände ballten sich zu Fäusten. »Wie können Sie nur so etwas sagen? Ich wollte nicht, dass er auch nur in die Nähe des Feuers ging!« Sie hielt gerade noch ihre Zunge im Zaum, bevor ihr auch noch herausrutschte, dass ihr etwa ein Dutzend Mal fast das Herz stehen geblieben war, als sie dort auf dem Dach gestanden und Logan dabei zugesehen hatte, wie er die Proben nahm.
Sam war unnachgiebig. »Alles, was ich weiß, ist, dass er ein hohes Risiko eingegangen ist, um ihre verdammten Beweismittel zu besorgen. Zwei tote Hotshots innerhalb von zwei Tagen – ist es etwa das, was Sie wollen?«
Ihr Herz setzte aus. »Zwei?« Sie musste sich verhört haben. »Aber Robbie liegt doch im Krankenhaus. Er lebt.«
Zum ersten Mal wurde Sams Gesichtsausdruck etwas sanfter. »Gerade kam der Anruf. Robbie ist tot.«
Logan raste in Windeseile zum Tahoe-General -Krankenhaus, aber er kam zu spät. Als er im Flur stand und auf Robbies leeres Bett starrte, stiegen Erinnerungen in ihm auf, und ein Bild nach dem anderen zog vor seinem inneren Auge vorbei: Robbies Mätzchen, den Jux, den er mit den anderen Hotshots getrieben hatte, wie schlecht er darin gewesen war, das angebrannte Chili vom Topfboden zu kratzen. Er war fast noch ein Kind gewesen, aber sie hatten alle gewusst, dass er einmal ein verdammt guter Feuerwehrmann werden würde.
Jetzt war er fort.
Logans Beine fühlten sich wie erstarrt an, während er der Schwester zu dem Zimmer folgte, in dem Connor untergebracht war. Sie öffnete die Tür, und als er an ihr vorbeigehen wollte, legte sie ihm eine Hand auf die Schulter.
»Es tut mir leid«, flüsterte sie, und ihre sanften Augen waren voller Mitgefühl. »Ich lasse Sie jetzt mit Ihrem Freund allein.«
Logan sah eine Weile zu,
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