Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
erinnerte sich an den heißen Sommernachmittag, an dem ein Blätterhaufen und ein paar Streichhölzer ihm wie eine Erleuchtung erschienen waren. »Mit meinem Vater war es sehr schwierig. Um ehrlich zu sein, er war ein vollkommenes Arschloch.«
»Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Es muss schwer für dich gewesen sein.«
»Für meine Mutter war es noch viel schwieriger. Sie hat viel geweint. Ich habe ziemlich bald mitbekommen, dass es alles nur schlimmer machte, wenn ich versuchte, mich für sie einzusetzen. Ich versteckte mich gerade vor ihnen beiden und spielte mit den Blättern auf einem Laubhaufen, als ich auf dem Boden eine Packung Streichhölzer bemerkte. Ich werde dich nicht anlügen. Dieses erste Feuer war ein Riesenspaß für mich. Es war gefährlich. Ich fühlte mich wie ein verfluchter Superheld.«
»Das wäre jedem kleinen Jungen so gegangen.«
Ihr Verständnis und die Tatsache, dass sie ihn nicht verurteilte, bedeuteten ihm viel. »Das erste Feuer hat nicht lange angehalten. Dreißig Sekunden vielleicht oder auch nur eine Minute. Aber es war gerade genug Feuer und Rauch dabei, um mich in Hochstimmung zu versetzen. Außerdem war ich etwas nervös.«
»Was wäre gewesen, wenn dein Vater das rausbekommen hätte? Wie hätte er reagiert?«
Logan hatte seit über zehn Jahren nicht mehr mit seinem Vater gesprochen – seit er seine Mutter endlich hatte überzeugen können, ihn zu verlassen. »Er hätte mich halb tot geprügelt. Aber er hat es nicht rausgefunden. Und da ich nicht erwischt wurde, habe ich es wieder getan.«
»Das Risiko hat dir den Kick gegeben, habe ich recht?«
Logan nickte zustimmend. »Genau so war es. Wie lange konnte ich ein Feuer brennen lassen? Wie groß konnten die Brände werden? Es dauerte nicht lange, und die Sache geriet außer Kontrolle. Ich fing an, mit den älteren Kids aus der Stadt rumzuhängen, und denen war alles scheißegal, weil sie sowieso keinerlei Perspektive hatten. Sie konnten mich gut brauchen, weil ich mit meinen kleinen Feuern für Ablenkung sorgte. Sie haben irgendwas geklaut, und ich habe Feuer gelegt – in Mülltonnen oder sonst wo. Jetzt rate mal, was mehr Aufsehen erregt hat?«
»Ich vermute, die Geschäftsinhaber dachten sich, lieber verliere ich ein paar Waren an Taschendiebe, als dass mir der ganze Laden abgefackelt wird. Wie alt warst du, als sie dich schließlich erwischt haben?«
»Gerade mal siebzehn. Es traf mich vollkommen unerwartet. Selbst noch, als man mir Handschellen anlegte. Ich hatte mich für unbesiegbar gehalten.«
Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Einige Dinge ändern sich nie, oder?«
Er barg ihre Hand in seiner. »Es mag vielleicht so aussehen, als ob ich untragbare Risiken eingehe, aber ich weiß verdammt genau, dass ich nicht unverwundbar bin. Und meine Crew ebenso wenig. Ich lerne diese Lektion jeden Tag wieder aufs Neue, wenn wir oben auf dem Berg stehen – und jedes Mal, wenn ich einen meiner Männer im Krankenhaus besuchen muss.«
Sie hob seine Hand an ihre Lippen und drückte ihm einen Kuss auf die Knöchel. »So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte dir eigentlich ein Kompliment machen. Ich finde dich unglaublich tapfer. Ich finde dich überhaupt einfach unglaublich.«
Er fuhr ihr mit den Fingern über die Lippen. »Joseph hat mir gezeigt, was es bedeutet, wirklich tapfer zu sein. Er hat mir klargemacht, dass ein arroganter Siebzehnjähriger so lange ein Waschlappen ist, wie er nicht auch etwas für andere tut. Ich verdanke ihm alles.«
»Ich bin mir sicher, er empfindet das Gleiche für dich. Ich habe am Freitag zwar nicht sehr lange mit ihm gesprochen, aber er konnte gar nicht oft genug betonen, wie großartig du bist. Und wie stolz er auf dich ist.«
»Er mochte dich auch. Das war nicht zu übersehen.«
Sie wischte das Kompliment beiseite. »Er hat mich doch nur das eine Mal gesehen.«
»Nun, das hindert dich ja bekanntlich nicht daran, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.«
Sie lächelte erfreut, denn Josephs Wertschätzung bedeutete ihr viel. »Mir hat er auch gefallen. Hat er eine Partnerin? Eine Frau?«
»Nein. Er hat immer gesagt, dass seine Ehefrau die einzige war, die er jemals geliebt hat. Sie ist in dem Jahr gestorben, bevor ich zu ihm kam.«
Sie runzelte die Stirn. »Es muss schwer für ihn sein, so alleine. Ich kenne eigentlich kaum Männer aus seiner Generation, die ohne Hilfe mit dem Haushalt klarkommen. Sie stammen aus einer anderen Zeit.« Sie verstärkte den Druck auf seine
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