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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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über Kopf verliebt, und das hatte geschmerzt, als wäre ich von einer Klippe gestürzt und auf den Felsen darunter hart aufgeschlagen. Ich hatte mir geschworen, mich nie wieder so in eine Liebe zu stürzen wie bei Michael.
    Bei James entschied ich mich, ihn zu lieben.
    Mein Leben war danach besser. Wir passten zusammen wie zwei kleine Puzzleteile in einem großen Bild. Ich konnte mit im lachen oder weinen. Wenn er meine Hand hielt, wusste ich, dass er mich festhielt, und wenn er mich umarmte, fühlte ich mich beschützt. Er hörte mir zu, wenn ich ihm von meinen Träumen und Zielen erzählte, und er erzählte mir seine. Seine Zuversicht und sein unerschütterlicher Glaube, dass die Welt ihn nicht betrügen würde, gefielen mir. Ich wollte haben, was er hatte. Und ich wollte ihn. Ich verliebte mich nicht Hals über Kopf in ihn, aber das schmälerte meine Gefühle für ihn nicht. Im Gegenteil, dadurch, dass ich mich bewusst dafür entschied, wurden die Gefühle noch größer. Als Individuen fehlte uns etwas, aber zusammen waren wir perfekt.
    Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich mich noch einmal verlieben, mich noch einmal nach etwas sehnen würde. Mit James hatte ich alles, was eine Frau sich nur wünschen konnte. Unsere Ehe. Unser Haus. Unser perfektes Leben.
    Bis er mir Alex gab, hatte ich nicht erkannt, dass mir etwas fehlte. Und erst als er mir Alex gab, bemerkte ich, dass ich nicht die Einzige war, der es so ging.

12. KAPITEL
    Ich erzählte niemandem Claires Geheimnis, und sie behielt meins für sich. Ich wollte sie fragen, was sie nun tun wollte. Aber da sie so tat, als erinnere sie sich nicht mehr daran, herausgefunden zu haben, dass ich nicht mit Alex schlief, tat auch ich so, als erinnere ich mich nicht mehr daran, dass sie von einem verheirateten Verlierer geschwängert und danach sitzen gelassen worden war.
    Nicht ganz so einfach war es, so zu tun, als bemerkten wir nicht, dass mit Patricia etwas nicht stimmte. Von uns vieren war sie immer die Beste darin gewesen, in Verbindung zu bleiben. Jetzt mussten wir einige Nachrichten für sie hinterlassen, ehe sie zurückrief, sogar wenn es um die Party ging, die immer näher rückte. Es war nicht ihre Art, sich um nichts zu kümmern. Also taten wir das, was Schwestern nun mal tun: Wir verbündeten uns gegen sie.
    Mary brachte einen Kuchen mit. Ich machte auf dem Weg im Restaurant halt und holte einen riesigen Kanister Kaffee. Eine geniale Erfindung, denn so hatten wir stundenlang heißen Kaffee in einer Box, die so groß war wie eine Kiste Wein. Claire vergaß, die Donuts mitzubringen, die sie versprochen hatte. Aber sie hatte daran gedacht, einige Kinder-DVDs und eine Tüte mit Filzstiften und Malbüchern mitzubringen.
    „Von eurer Lieblingstante“, sagte sie, als Callie die Tür öffnete und uns zu dritt davorstehen sah.
    Mary schnaubte. „Nett.“
    Callie grinste. „Tante Claire ist unsere Lieblingstante, weil sie uns Filme mitbringt. Du bist unsere Lieblingstante, weil du mit uns in den Park gehst, Tante Mary.“
    „Du bist aber diplomatisch“, lobte ich sie und breitete die Arme für eine Umarmung aus. „Und was ist mit mir?“
    „Ohhh …“ Callie war verblüfft. „Du bist unsere Lieblingstante für Umarmungen.“
    „Das genügt mir. Wo ist deine Mutter?“
    „Sie ist oben in ihrem Büro und arbeitet.“ Unsere Nichte ließ uns ins Haus. „Tristan und ich gucken Cartoons.“
    „Ich werde euch gleich Mein Nachbar Totoro einlegen.“ Claire hielt die DVD hoch. „Wir müssen nur etwas mit eurer Mutter besprechen. Könnt ihr euch solange alleine beschäftigen? Dann springt später auch ein Besuch bei McDonald’s für euch raus.“
    Die Bestechung wirkte. Claire kümmerte sich um die Kinder, während Mary und ich unsere Mitbringsel in die Küche brachten. Wir fanden Patricia in ihrem Büro. Sie hatte die Fotos, die ich von unserer Mutter geholt hatte, vor sich auf dem Tisch ausgebreitet. Papier, Scheren und bunte Stifte waren darüber verstreut. Ein Album wartete darauf, von ihren kreativen Händen zu etwas ganz Besonderem gemacht zu werden, aber sie beachtete es nicht. Als wir an der Tür stehen blieben, sahen wir sie am Schreibtisch sitzen, das Gesicht in den Händen vergraben. Sie weinte.
    „Pats?“ Mary war die Erste, die zu ihr trat und ihre Schulter berührte. „Was ist los?“
    Wenn man jemanden liebt, ist es schlimmer, ihn leiden zu sehen, als selbst zu leiden. Beim Anblick der Tränen meiner Schwester wurde mir selbst die Kehle

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