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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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es mich, wie sie über ihn redete. „Du kennst ihn nicht mal.“
    Sie zuckte die Schultern. „Er ist ein Kennedy. Und keiner von denen, die Marilyn Monroe gevögelt haben, wenn du verstehst, was ich meine.“
    „Tue ich nicht, wenn ich ehrlich bin.“ Ich runzelte so heftig die Stirn, dass ich einen stechenden Kopfschmerz verspürte.
    „Wie viele Schwestern hat er? Drei?“
    „Ja.“
    „Alles Schlampen“, bemerkte Claire. „Die nehmen Drogen. Seine Mutter arbeitet bei Kroger.“
    „Woher weißt du das?“ Ich war in dieselbe Highschool gegangen wie James und Alex, aber das war fünf Jahre nach ihrer Zeit gewesen. Wenn Alex’ Schwestern auch auf die Highschool gegangen waren, dann muss das auch vor oder nach meiner Zeit gewesen sein, denn ich erinnerte mich nicht an sie.
    „Kathy und ich waren zusammen in der Schule. Sie ist die jüngste der Kennedy-Schwestern. Wir hatten einen Kurs zusammen, und ständig hat sie über ihn geredet. Also über Alex. Er schickte ihr ulkige Schokoriegel und Kram wie zum Beispiel konservierte Schweinefüße. Er war damals irgendwo in China.“
    „Singapur“, korrigierte ich sie automatisch. „Und das muss ja nicht heißen, dass er nicht höflich sein kann.“
    Erneut zuckte sie die Schultern. „Ich sag’s ja nur, seine Schwestern sind Schlampen, und sein Vater ist einer von den Typen, die sich mit der Veteranenrente einen faulen Lenz machen.“
    Ich blickte sie lange und ernst an, und zu ihrem Glück wirkte sie ein bisschen zerknirscht. „Ich denke nicht, dass ich jemanden so verurteilen würde, wenn ich an deiner Stelle wäre, Claire.“
    „Ja“, sagte sie nach kurzem Schweigen leise. „Aber zumindest tut bei denen niemand so, als wäre nichts.“
    Claire war in jenem Sommer, als alles sich änderte, zwei Jahre alt gewesen. Ich glaubte nicht, dass sie sich daran erinnern konnte, wie unsere Familie davor gewesen war. In gewisser Weise beneidete ich sie, weil sie keine Vergleichsmöglichkeiten hatte.
    „Diese verdammte Party“, seufzte sie. „Ich kann es kaum erwarten, bis das alles vorbei ist.“
    „Ja, mir geht’s auch so.“
    „Okay. Ich werde jetzt mal deinen Kühlschrank plündern.“ Sie stand auf und schlängelte sich an mir vorbei. Doch dann blieb sie dicht neben mir stehen. „Anne … Sei einfach vorsichtig, versprichst du mir das? Mit der ganzen Sache.“
    „Das werde ich“, versicherte ich ihr, obwohl ich mir nicht allzu sicher war, ob ich das konnte.
    Selbst wenn ich es wollte.
    Mit sechzehn entdeckte ich die Macht eines Orgasmus. Ich stürzte mich Hals über Kopf in die für Teenagermädchen typischen Verhaltensweisen und verbrachte Stunden vor dem Spiegel und starrte in mein Gesicht. Ich wünschte mir, ich würde mehr wie die Frauen in den Modemagazinen aussehen und weniger wie ich selbst. Ich duschte oft ausgiebig und stand so lange unter dem Wasserstrahl, bis das Wasser kalt wurde und ich mich mit dem Zorn meiner Schwestern konfrontiert sah, die ebenfalls duschen wollten. Ich wusch mein Haar, rasierte mir die Beine und jene Stellen am Körper, an denen es sich noch immer merkwürdig anfühlte, Haare zu haben. Ich hatte vorher nie besonders viel über den Brausekopf nachgedacht. Ich fand nur, es war mit ihm einfacher, die Seife von meiner Haut zu waschen.
    Es fühlte sich gut an, als zum ersten Mal der Wasserstrahl ohne Absicht gegen mich brandete. Darum machte ich es noch einmal, und diesmal ließ ich den Strahl länger dagegenprasseln. Ein paar Minuten später explodierte ein Feuerwerk in mir. Ich musste mich in die Duschwanne hocken, weil meine Beine so sehr zitterten, dass ich dachte, ich würde hinfallen.
    Schnell lernte ich, wie mein Körper darauf reagierte. Nachts unter den Laken und auch morgens in der Dusche zeichnete ich die Linien und Kurven meines Körpers nach und entdeckte all die Stellen, an denen ich es genoss, wenn man mich berührte. Ich lernte, wie ich die Lust hinauszögern konnte, bis ich es nicht länger aushielt und ein einfaches Zusammendrücken meiner Schenkel mich nach über einer Stunde Liebkosungen über den Gipfel hinwegtragen konnte. Wie es mich förmlich high machte und zugleich in einen tiefen Abgrund stürzte, wenn ich mich fallen ließ. Und wie ich danach atemlos und erschöpft zurückblieb.
    Michael war nicht der erste Junge, der mich küsste, aber er war der Erste, der mich küsste, nachdem ich herausgefunden hatte, wie Lust sich anfühlt. Es war für mich einfach, zwei und zwei zusammenzuzählen. Da meine

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