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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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als wäre er beleidigt. „Er ist nicht schwul, Anne.“
    Die Antwort beruhigte mich ein bisschen. Ich war mir nicht sicher, was genau ich erwartet hatte oder hören wollte. Was ich wissen wollte. James war selbstbewusst genug, um nicht zu fragen. Aber ich musste es hören, um mir sicher zu sein, dass er mich am meisten liebte.
    „Und ich bin nicht polyamourös“, sagte ich. „Aber ich ficke zwei Männer.“
    „Poly-wie? Was?“ James war immer noch rot.
    „Polyamourös. Es bedeutet, dass man mehr als einen Liebhaber hat, nicht nur rein sexuell, sondern wie in einer Partnerschaft.“ Alex sagte das so kühl, als redeten wir über das Wetter.
    James runzelte die Stirn. Er schaute von mir zu Alex, dann wieder zurück zu mir. „So ist es bei uns dreien nicht.“
    Ich kreuzte meine Arme vor der Brust. Der dicke Frotteestoff meines Bademantels machte es etwas schwieriger. „Ist es nicht?“
    James schüttelte den Kopf. „Das hier ist doch nur …“
    Alex und ich schauten ihn an. Wir warteten. James grinste leise. Selbstgefällig. „Es ist doch nur Spaß. Ein kurzes Liebesabenteuer. Ein bisschen Spaß für einen Sommer.“ Erneut runzelte er die Stirn. „Richtig?“
    Alex und ich blickten einander nicht an. „Richtig, ja“, sagte er schließlich.
    Ich antwortete nicht.
    „Anne?“
    Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, bis ich Blut schmeckte. „Sicher. Natürlich.“
    James stand auf und kam um das Bett herum, um mich in den Arm zu nehmen. „Was ist los, Süße? Ich habe gedacht, du magst das hier.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nichts. Es ist nichts.“
    James küsste mich. Eine Liebkosung, die ich zuließ, aber nicht erwiderte. „Komm schon, sag es mir. Warum bist du so grantig? Willst du, dass wir den Fernseher ausschalten, damit du ins Bett gehen kannst?“
    Noch vor einem Monat wäre er nicht so mitfühlend gewesen. Wir mussten Alex dafür danken. „Nein“, polterte ich.
    „Was dann?“ Er versuchte noch immer, mich zu beruhigen, aber ich wollte mich nicht beruhigen lassen.
    „Nichts dann!“, heulte ich. In seinen Armen machte ich mich steif und versuchte, mich zu befreien. „Einfach … nichts!“
    Alex erhob sich vom Bett und wollte sich durch die Tür entfernen. Ich drehte mich zu ihm um. „Wo willst du hin?“
    Er zuckte die Schultern. „Ich wollte euch nur ein wenig Privatsphäre lassen.“
    Ich lachte bitter auf. „Privatsphäre? Du hast kein Problem damit, hier zu sein, wenn es an der Zeit ist, dass ich deinen Schwanz in meinen Mund nehme, aber wenn es mir schlecht geht, schleichst du dich davon, sehe ich das richtig?“
    „Himmel, Anne!“, sagte James. Er schien von meiner Heftigkeit überrascht zu sein. „Was ist denn nur los mit dir?“
    „Ich werde ein bisschen rausgehen, damit ihr zwei Zeit für euch habt.“ Alex ging zur Tür.
    Ich wusste, wie dumm das war, was ich gerade machte. Ich regte mich wegen nichts auf. Den Hormonen die Schuld zu geben, entschuldigte mein Verhalten nicht. Ich wusste es, und doch tat ich es.
    „Was hast du vor? Willst du ausgehen? In einen Club? Irgendeinen Typen aufreißen, dem du in einem dunklen Hinterhof einen blasen kannst?“
    „Gott, Anne. Was, zum Teufel, ist denn los?“ James sah blass aus.
    Der Ausdruck auf Alex’ Gesicht war kalt und distanziert. Weit weg von mir. Er hatte mich in diesem Moment aufgegeben, und dafür hasste ich ihn. „Geht dich das irgendwas an?“
    „Ich denke schon, ja, wenn du danach zurückkommst in mein Haus und in mein Bett und zu meinem … meinem Ehemann!“ Meine Kehle schmerzte, weil ich so sehr schrie. James wich vor mir zurück.
    Alex wirkte nicht betroffen. Nicht mal sein Blick flackerte. Seine Augen wirkten jetzt eher braun statt grau. „Anne, wenn du willst, dass ich gehe, musst du das nur sagen. Du musst dich nicht in eine hysterische Furie verwandeln.“
    Ich schnappte nach Luft. Ich wartete darauf, dass James mich verteidigte. Ich schaute ihn an. Er starrte auf den Fußboden. Ich sah zurück zu Alex, dessen Grinsen einen Hauch von Triumph ausstrahlte. Ich hätte es ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen.
    Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich auf dem Absatz um und stürzte zurück ins Badezimmer, wo ich mir den Bademantel vom Körper riss und auf den Boden warf. Als ich hinunterschaute, ließ ich eine Reihe von Flüchen los, weil ich Blut an meinem Bein heruntertropfen sah.
    „Verdammtescheißenochmalsoeinmist!“
    Wenn die Kätzchen nicht bereits ihrem Schicksal begegnet wären,

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