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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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ist, um schwanger zu werden. Wenn der Sommer vorbei ist und Alex wieder fortgeht …“
    Er wirkte erleichtert und strich mir das Haar aus der Stirn. „So ist es besser. Ich hatte schon Angst, du wärst deshalb durcheinander.“
    „James, nein …“ Ich schüttelte den Kopf. Wollte, dass er mir zuhörte, aber sein Kuss machte mich stumm. Ich hätte dagegen ankämpfen oder ihn wegschieben können, um endlich zu sagen, was ich ihm schon längst hätte sagen sollen. Stattdessen ließ ich ihn mich küssen.
    Es war ein langer, langsamer und sorgfältiger Kuss, wie aus einem Film. Er war perfekt in Länge, Druck und Gefühl. Aber anders als in den Filmen machte dieser Kuss nicht alles besser.

14. KAPITEL
    James und ich stritten uns selten, und unser Ärger hielt nie lange an. Er war zu sehr davon überzeugt, dass er nichts Falsches tun konnte, und ich war zu sehr daran interessiert, Harmonie zwischen uns zu stiften und einen Zusammenstoß zu vermeiden. Die wenigen Male, wenn wir uns stritten, hatten ein Kuss und eine Entschuldigung die Welt wieder geradegerückt.
    Aber ich wusste nicht, wie ich mit Alex umgehen sollte. Wir hatten die Grenzen unserer Beziehung nie definiert. Sie waren fließend und änderten sich jeden Tag, ohne dass wir darüber reden mussten. Lust und Sex waren ganz natürlich entstanden. Wir hatten nie über Gefühle verhandelt.
    Es waren auch einfach zu viele. Ich war nicht besonders clever, als ich ihm sagte, dass dies sich zu mehr entwickelt hatte, als ursprünglich geplant. Ich sehnte mich nach seinem Körper und brannte vor Sehnsucht nach seiner Berührung. Aber irgendwo auf dem Weg hatte ich begonnen, mich ebenso nach seinem Lächeln und seinem Lachen zu sehnen. Zunehmend gewöhnte ich mich an seine Gegenwart in unserem Bett, an die Art, wie er aussah, wenn er James’ Kleidung trug. Wie er roch.
    Ich wollte ihn nicht lieben. Aber ebenso wenig wollte ich, dass er mich nicht liebte.
    In der Woche nach unserem Streit blieb Alex für sich. Er hatte immer noch geschäftliche Verabredungen, die ihn die meiste Zeit des Tages vom Haus fernhielten. Aber jetzt war er jeden Tag unterwegs und nicht nur ein paar Tage in der Woche. Wenn mich nicht alles täuschte, dann vögelte er sich anschließend abends durch halb Cleveland. Er kam nachts heim und trug noch immer seinen Anzug und die Krawatte. Er sah müde aus, aber er sagte kaum etwas und verschwand in seinem Schlafzimmer, bevor ich ihn fragen konnte, wie sein Tag war.
    Es tat weh.
    Ich machte mich ebenfalls rar, damit wir alle so tun konnten, als wüssten wir nicht, dass er mir aus dem Weg ging. Nachts hörte ich James und Alex reden. Manchmal wurden ihre Stimmen laut, andere Abende hörte ich stundenlang keinen Ton von ihnen. Wenn James dann zu mir kam und sich neben mir unter die Bettdecke schob, strengte ich mich an, um einen Hauch von Alex auf seiner Haut zu riechen, doch jedes Mal erfolglos.
    Es dauerte nur eine Woche. Doch es war die längste Woche meines Lebens. Meine Blutungen hörten auf. Wie immer war es eine Erleichterung. James’ Firma begann ein neues Projekt, und seine Arbeitszeiten änderten sich. Er kam abends früher heim, und wir verbrachten mehr Zeit damit, das Haus in Ordnung zu bringen oder im Garten zu arbeiten und die neue Hollywoodschaukel aufzubauen.
    So wäre der Sommer gewesen, wenn Alex zwar bei uns eingezogen, wir aber niemals die Affäre angefangen hätten. Er war der perfekte Hausgast. Höflich. Distanziert. Er war wieder der Fremde, und es brachte mich schier um den Verstand.
    Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr dieser Zustand mich von innen auffraß. Wie seine Ablehnung mich schmerzte, ähnlich Dornen oder einem Splitter, den ich nicht aus dem Fleisch ziehen konnte. Ich konnte ihn nicht ansehen, weil ich fürchtete, er würde mir die Schmerzen am Gesicht ablesen. Diese Sehnsucht! Ich konnte nicht riskieren, dass James sah, wie sehr ich mir wünschte, die Dinge könnten wieder genauso sein wie vorher.
    Zu meiner Überraschung war es Claire, die sich in dieser schwierigen Situation als meine Stütze erwies. In der Vergangenheit hätte ich Patricia erzählt, wie es mir ging, aber da ich ihr nicht gestanden hatte, dass ich mit Alex schlief, konnte ich ihr ebenso wenig erzählen, wie sehr mich das Ende unserer Beziehung – wenn man es denn so ausdrücken will – nun quälte.
    Mit Mary hatte ich nie viel über Sex geredet. Außerdem war sie für eine Woche nach Pennsylvania gefahren, um sich auf das

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