Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
Als alles erledigt war und die letzten gingen, war es Nacht geworden.
    „Der Regen ist ausgeblieben.“ James öffnete eine der letzten Flaschen Bier und nahm einen großen Schluck. Er blickte hinaus auf das Wasser. „Tolle Party, Anne. Das hast du gut gemacht.“
    Mit einem Stöhnen sank ich in die Hollywoodschaukel. „Das habe ich nicht allein geschafft. Und du hast auch deinen Teil dazu beigetragen. Danke.“
    Er ließ sich neben mich fallen. Wir schaukelten. Er trank das Bier aus und legte seinen Arm um meine Schulter. Lud mich damit ein, meinen Kopf an ihn zu lehnen. Die Nacht war dunkel, kein Stern funkelte. Wolken zogen auf, die Regen versprachen, ihn aber nicht brachten. Die Nacht war schwül, obwohl immer wieder eine frische und kühlere Brise vom See heraufwehte und mich zittern ließ.
    Er gähnte. „Ich werde morgen bis mittags schlafen, glaube ich.“
    Meine Finger spielten mit den Knöpfen seines Hemds. Es war nicht rosafarben. Der Stoff fühlte sich unter meinen Fingerspitzen kratzig an. „Das klingt gut.“
    Seine Finger krochen hinauf und umfassten meinen Kopf durch das dichte Haar. Es fühlte sich gut an. Ich wusste plötzlich, warum Katzen schnurren, wenn man sie so krault.
    „Meine Mutter und du seid also übereinander hergefallen, habe ich gehört.“
    „Ich kam in unser Schlafzimmer und habe sie mit meinem Kalender in der Hand erwischt, James.“
    Seine Finger massierten weiter meinen Schädel und arbeiteten sich hinab bis zu meinem Nacken, wo er die verspannten Knoten meiner Muskeln massierte. „Sie hat mir erzählt, du hättest ihr erklärt, sie wäre in unserem Haus nicht mehr willkommen und sollte gehen.“
    „Ja, das stimmt. Nachdem sie versuchte, mir zu erklären, dass sie nicht herumschnüffeln würde. Und dann hat sie meine Familie beleidigt.“
    James seufzte schwer. „Anne, du kennst doch meine Mutter.“
    „Ich kenne deine Mutter, ja.“ Ich blickte zu ihm auf. „Ich hoffe wirklich, du versuchst nicht, sie zu verteidigen.“
    Er schwieg einen Moment. „Nein. Ich vermute nicht.“
    „Gut. Denn ab heute ist sie dein Problem.“
    Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. „Das klingt, als wäre sie das bisher nie gewesen?“
    „Ich meine, sie ist nicht meine Mutter. Ich werde nicht länger grinsen wie eine Bauchrednerpuppe, wenn sie mir auf die Nerven geht.“
    „Niemand hat gesagt, dass du das tun sollst, Süße.“ Er bewegte seine Hand an meiner Schulter hinab. Seine starken Finger massierten die Schmerzen weg.
    „Gut. Denn ich werde es nicht länger tun.“
    „Meine Mutter möchte einfach, dass du sie magst. Das ist alles.“
    Ich richtete mich auf. „Hat sie dir das gesagt?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ja.“
    Ich lachte. „Ach ja, richtig. Darum war sie in all den Jahren auch so herzlich und hat mich mit offenen Armen aufgenommen.“
    „Sie denkt, du magst sie nicht.“
    „Sie weiß es seit heute, weil ich ihr heute meine Meinung gesagt habe, nachdem ich herausgefunden habe, dass sie in meine Privatsphäre eingedrungen ist, James.“
    „Bist du sicher, dass sie nicht einfach nur …“
    „Was? Sie ist gestolpert und fand sich danach selbst wieder mit meinem Tagebuch in den Händen? Und es schlug einfach so auf und sie konnte gar nicht anders, als es zu lesen?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Er zog seinen Arm zurück und lehnte sich an die Rückenlehne.
    Die Schaukel bewegte uns vor und zurück. Ich stellte einen Fuß auf die Terrasse, um die Schaukel anzuhalten. „Ich fürchte, du denkst immer noch, es sei keine allzu große Sache.“
    Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass ich mit dieser Vermutung richtig lag. „Ich denke nicht. Es war doch nur ein Kalender, oder?“
    Ich erhob mich abrupt von der Schaukel. „Es war nicht bloß ein Kalender. Es war der Kalender, in dem ich wichtige Ereignisse niederschreibe. Oder Dinge, die passierten. Gedankenschnipsel. Darin stehen sehr persönliche und private Dinge. Wenn ich wollte, dass die Welt sie liest, hätte ich den Kalender auf den Couchtisch gelegt, damit jeder ihn durchblättern kann.“
    Ich konnte sehen, dass er immer noch nicht allzu aufgebracht über die Angelegenheit war. Während er die Schaukel in Bewegung setzte, stand ich vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt. Die Schaukel kam meinen Schienbeinen gefährlich nahe.
    „Ich habe alles in diesen Kalender geschrieben, James.“
    Er brauchte einen Moment, das zu verstehen. Die Schaukel stand still. „Alles.“
    „Ja. Die ganze

Weitere Kostenlose Bücher