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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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schoss. Ich kam zum zweiten Mal in dieser Nacht, hart und heftig. Es war, als würde etwas in mir zuschnappen. Der Stuhl quietschte, als wir gemeinsam erzitterten.
    Mit geschlossenen Augen legte ich meine Wange auf James’ Oberschenkel. Er schob die Decke weg und kalte Nachtluft strich über mein Gesicht. Seine Hand streichelte sanft über mein Haar.
    „Heilige Scheiße“, murmelte er. Diesmal lallte er ein bisschen. „Ich wollte das so sehr. Du weißt gar nicht, wie sehr ich das wollte.“
    Ich wartete einen Moment, ehe wir aufstanden. Wir falteten die Decke zusammen und gingen zu Bett. Vor der Tür zum Gästezimmer verharrte ich kurz, während James schon zum Ende des Flurs stolperte und in unserem Schlafzimmer verschwand.
    Ich hatte an Alex gedacht, als ich kam. Ein Gedanke, für den ich mich schuldig fühlen sollte, wenn nicht – ja, wenn ich nicht vermutet hätte, dass James auch an ihn gedacht hatte.
    Der Morgen kam irgendwie zu früh, und dabei hatte ich doch nicht mal was getrunken. Trotzdem war James zur üblichen Zeit aufgestanden. Ich wachte auf, als ich die Dusche hörte und eine Stimme, die sang.
    James sang unter der Dusche? Ich richtete mich auf einen Ellenbogen auf und lauschte. Es war irgendein Song von Duran Duran – und zwar nicht ein Song aus den frühen Neunzigern, als die Band sich noch mal zusammenfand, sondern wirklich ein Klassiker aus den Achtzigern. Er sang irgendwas über „blue silver“, als ich die Decke wieder über meinen Kopf zog und versuchte, weiterzuschlafen.
    Es hatte keinen Sinn. Obwohl erst langsam der neue Tag heraufdämmerte, schien mir die vorangegangene Nacht im Licht des hereinbrechenden Tages wie ein Traum und nicht wie etwas, das tatsächlich passiert war. Ich erwartete, dass ich mich verlegen fühlte. Oder schuldig. Was mich tatsächlich verwirrte, war nicht mein Flirt mit Alex, denn schließlich konnte mir niemand etwas vorwerfen, weil ich auf seine verführerischen Andeutungen einging. Nein, was mich verwirrte und weshalb ich am liebsten wieder einschlafen wollte, war James.
    James, der unter der Dusche Duran Duran sang. Der Alkohol trank. Und auf einem hastigen Blowjob bestand.
    „Morgen!“ Noch feucht von seiner Dusche rutschte er neben mich ins Bett und küsste mich. „Wie hast du geschlafen?“
    „Gut.“ Ich wand mich in seinen Armen und drehte mich zu ihm um. „Und du?“
    „Wie ein Stein.“ Er grinste und küsste mich erneut, ehe er aus dem Bett hüpfte und begann, sich anzuziehen.
    Ich beobachtete ihn. „Du fühlst dich heute früh gut?“
    Er schaute über die Schulter, während er in die Jeans stieg. „Ja. Warum?“ Er streifte ein T-Shirt über.
    „Weil du gestern Nacht viel getrunken hast. Ihr habt beide viel getrunken.“
    Er griff nach seinen Socken und setzte sich auf die Bettkante, um sie anzuziehen. „Alex verträgt eine Menge Alkohol, Liebes. Und das kann ich auch. Mach dir keine Sorgen darum.“
    „Ich mache mir keine Sorgen.“ Ich kniete mich hinter ihn und schlang meine Arme um seinen Hals. Küsste ihn auf die Wange.
    Er streichelte meinen Arm und wandte sich mir zu, um mich auf den Mund zu küssen. „Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen, Anne. Wir haben einfach ein bisschen Spaß. Es ist schön, ihn bei uns zu haben.“
    Ich sagte dazu nichts. James stand auf und strich sich mit der Hand das nasse Haar aus dem Gesicht. Er griff nach seinem Ledergürtel, schob ihn durch die Gürtelschlaufen und schloss den Gürtel mit einer geschickten Bewegung. Er hängte sein Mobiltelefon in den Clip am Gürtel und steckte seine Geldbörse in die Gesäßtasche. Seine Stiefel, die vermutlich von der Baustelle dreckig waren, standen an der Hintertür.
    „Muss mich beeilen“, sagte er. „Ich liebe dich. Hab einen schönen Tag.“
    Ich schien ihn perplex anzuschauen, denn er grinste. „Mit Alex. Andererseits, wenn ich es mir genau überlege, Anne, ist es besser, wenn du keine zu gute Zeit hast. Bring dich nicht in Schwierigkeiten.“
    Ich verdrehte die Augen. „Als würde ich das tun.“
    Er lachte. „Wenn ich nach Hause komme und er einen String trägt …“
    Ich warf ein Kissen nach ihm. „Hör auf!“
    James fing das Kissen auf und warf es zurück. „Bis heute Abend.“
    „Hab einen schönen Tag.“ Mir fiel etwas ein. „Ach, James. Morgen kommen meine Schwestern zum Abendessen, erinnerst du dich? Wir wollen die Details für die Party besprechen.“
    Er zuckte mit den Schultern, während er sich eine Windjacke überstreifte.

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