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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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dabei abschneidet“, sagte Claire.
    „Claire, um Himmels willen! Wünsch dir nicht so was!“
    „Du hast recht. Denn dann müsste Mom ihn noch mehr bedienen“, sagte meine Schwester.
    Sie spießte Melonenstücke auf und aß mit Heißhunger. Ich nahm mir auch von der Melone, die süß und saftig war. Der Saft rann an meinem Kinn hinab. Wir kicherten, als ich mir das Kinn abwischte.
    Das sanfte Tappen nackter Füße auf dem Holzfußboden ließ uns beide herumfahren. Alex kam in die Küche. Sein Haar war zerwühlt und stand zu allen Seiten ab. Er trug eine Pyjamahose mit Hello-Kitty-Motiv, die sogar noch tiefer hing als seine Jeans. Und natürlich war er barfuß. Wann war der Anblick nackter Männerzehen so erotisch geworden?
    Er verschwand einen Moment hinter der offenen Kühlschranktür, während er im Kühlschrank nach etwas suchte. Dann tauchte er wieder auf und stellte eine Tupperdose mit den Resten vom Steak und vom Reis auf den Küchentisch. Er öffnete den Deckel und stellte die Schüssel in die Mikrowelle, stellte den Timer ein und goss sich einen Becher Kaffee ein. Und das alles, ohne wenigstens ein freches Grinsen in unsere Richtung zu schicken.
    Er hob sich das offenbar auf, bis er uns seine volle Aufmerksamkeit widmen konnte. Als der Timer klingelte, nahm er das Essen aus der Mikrowelle und schlurfte zum Tisch – Becher in der einen Hand, Tupperschüssel in der anderen. Er ließ sich auf den freien Stuhl neben Claire fallen. Dann schaute er von mir zu ihr und wieder zurück. Trank von seinem Kaffee. Er gab ein lang gezogenes, genüssliches Geräusch von sich.
    „Mmmmmmmh, Kaffee.“
    Ich war dafür bekannt, dass mir manchmal die Worte fehlten, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich Claire das letzte Mal so baff gesehen hatte. Wir starrten ihn mit offenen Mündern an und beobachteten sein merkwürdiges Verhalten. Da ich den Vorteil hatte, ihn schon etwas länger zu kennen, fing ich mich als Erste.
    „Claire, das ist Alex Kennedy. James’ Freund. Alex, das ist meine Schwester Claire.“
    „Hallo, Liebling.“ Alex warf ihr ein träges Grinsen zu und betrachtete sie ungeniert vom Kopf bis zu den Zehen. Er lehnte sich sogar zur Seite, um ihre Schuhe zu betrachten.
    „Hübsche Schuhe“, sagte er, als er sich wieder aufrichtete.
    „Hübsche Hose“, erwiderte Claire.
    Alex grinste, und Claire erwiderte sein Grinsen. Ich schüttelte nur den Kopf.
    Dann blickte Alex mich an. „Auch dir einen guten Morgen, Anne.“
    „Es ist fast drei Uhr“, erklärte ich ihm.
    Er trank Kaffee. „Das liegt am Jetlag.“
    Claire lehnte sich vor und rümpfte die Nase. „Bist du sicher, dass es nicht an deinem Kater liegt?“
    „Könnte natürlich auch ein bisschen daran liegen, klar. Jamie ist heute früh zur Arbeit gefahren?“
    „Ist er, ja.“ Ich trank meinen Kaffee, der in der Zwischenzeit kalt geworden war.
    „James hat gestern Abend auch gesumpft? Ist ja interessant.“ Claires Gesichtsausdruck war für mich undefinierbar.
    „Alex hat uns Abendessen gekocht“, erklärte ich. „Und es gab … Wein. Und Bier.“
    Ich hatte den Alkohol nie aus meinem Haus verbannt. Wir waren alle erwachsene Leute, und nur weil ich mir keinen Alkohol gönnte, hieß das nicht automatisch, dass ich ein Problem hatte, wenn jemand zum Abendessen ein Glas Wein oder ein Bier trank.
    „Ist ja interessant“, war alles, was meine Schwester dazu sagte. Sie schob Alex die Melonen zu. „Hier.“
    „Warum ist das so interessant?“, wollte ich wissen. Alex hatte fast dasselbe gesagt.
    Claire zuckte mit den Schultern. Alex ließ ein kleines, beinahe verschwörerisches Kichern hören. Ich war nicht glücklich, weil ich sah, wie schnell die beiden sich gegen mich verbündeten. Zumal Claire sich vielleicht bemüßigt fühlte, über mich zu richten. Alex aber kannte mich nicht gut genug, um das Recht dazu zu haben.
    „Hast du in letzter Zeit mit Patricia geredet?“
    Ich überließ es Claire, das Thema zu wechseln und über etwas zu reden, das sie interessierte.
    „Nein. Sollte ich?“
    Claire zuckte knapp mit den Schultern. „Weiß nicht. Vielleicht. Ich denke, wir sollten sie entführen.“
    Ich warf Alex einen Blick zu, weil ich mir nicht sicher war, ob ich diese Unterhaltung in seiner Gegenwart fortführen wollte. Es berührte sehr private Themen. Er stocherte auf seinem Teller herum.
    „Entführen?“, fragte er mit vollem Mund. „Das klingt spaßig.“
    „Unsere Schwester Patricia hat ein riesiges Arschloch

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