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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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James hatte einen Arm um mich gelegt und seine Finger spielten einen vertrauten Rhythmus auf meinem nackten Arm. Er legte seine Zigarre in den Aschenbecher.
    „Und du bist pleite, Alter.“
    „Ich bin pleite“, stimmte Alex zu. „Volle Pulle pleite. Ruiniert. Am Ende. Es gibt keine Rettung für mich.“
    „Ich bin auch draußen“, sagte James. „Was hast du, Süße?“
    Ich zeigte ihnen meine Karten. Es war einfach, gegen zwei Männer zu gewinnen, die vom Alkohol beduselt waren. „Ich habe ein Paar Könige.“
    Alex krallte seine Fingernägel in die nackte Brust. „Ich fürchte, die hast du wirklich.“
    Ich schaute auf die Karten in meiner Hand. Die Herzkönigin saß zwischen dem Kreuzkönig und dem Pikkönig. Kein Wunder, dass sie so lächelte.
    „Zahltag, Jungs!“, sagte ich.
    „Wir sind beide pleite.“ James knabberte wieder an meinem Ohr. „Ich müsste dich mit sexuellen Gefälligkeiten bezahlen.“
    Ich wandte mich zu ihm um. Er lächelte. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen strahlten hell unter den dunklen Brauen. „Das ist schön für dich, aber was ist mit Alex?“
    Wir schauten beide Alex an. Seine Aufmerksamkeit wurde durch die abgeworfenen Karten gefesselt, die er zusammenschob. Als sein Name genannt wurde, hob er den Kopf. Es war das erste Mal, dass er seinen Gesichtsausdruck nicht völlig unter Kontrolle hatte.
    Den Großteil der Nacht waren wir zwei und einer gewesen, aber jetzt, wie schon im Wonderland, wurden wir wieder drei. Wir waren wieder zu dritt. Drei Ecken eines Dreiecks. Eine Dreieinigkeit.
    „Ich vermute, das liegt ganz bei dir“, sagte James schließlich. Seine Stimme war ein heiseres Flüstern.
    Ich hatte die Chance, dass alles so blieb, wie es war. Ich konnte die Perfektion wählen statt der Veränderung. Ich konnte Nein sagen, und wir hätten alle gelacht und wären in verschiedenen Betten schlafen gegangen. Ich hätte uns allen eine Menge Kummer ersparen können.
    Aber ich wollte ihn. Und anders als den Absinth, schob ich ihn nicht beiseite.
    Alex war unser Dreh- und Angelpunkt, aber plötzlich befand ich mich im Mittelpunkt und wurde von zwei Augenpaaren scharf gemustert. Das eine hellblau. Das andere dunkel und rauchgrau.
    „Anne …“, sagte James.
    Ich dachte, er würde es hier abbrechen. Das Ende dieses Spiels einläuten. Ich dachte, er wollte mich vor mir selbst beschützen, doch dann war alles, was er sagte: „Willst du, dass er dich küsst?“
    Ich wollte es so sehr, dass ich zitterte, aber ich musste wissen, dass es für James in Ordnung war. Ich wandte mich zu ihm um und legte meinen Mund dicht an den von James. Unsere Lippen berührten sich bei jedem Wort. „Willst du, dass er mich küsst?“
    James’ Zunge schnellte hervor und befeuchtete seine Lippen. Berührte auch meine. Unsere Münder öffneten sich. Wir atmeten ein und aus, aber wir küssten uns nicht.
    „Ja“, kam schließlich die Antwort. „Ich will zusehen, wie er dich küsst.“
    Ich schob sämtliche Gedanken darüber, was die beiden Männer vielleicht tatsächlich wollten, beiseite. Ich wollte sie. Beide. Ich konnte haben, was ich wollte. War es wirklich wichtig, wie wir zu diesem Punkt gelangten? Oder warum? Wir würden letztlich alle das bekommen, was wir wollten.
    „Du bist betrunken“, flüsterte ich gegen James’ Mund.
    „Du bist es nicht“, wisperte er zurück.
    Ich versank in seinen Augen, und sein Lächeln brachte mich wieder zurück in die Realität. „Willst du das hier?“
    Seine Hand streichelte mein Haar und löste die Spange. „Wenn du es willst, Süße.“
    Er schaute über meine Schulter zu seinem Freund hinüber. „Wenn es irgendjemanden gibt, dem ich dich anvertraue, dann ist es Alex.“
    Ich wandte mich um und sah Alex an. Diesmal brauchte ich keine rote Pille, um mich ins Wonderland fallen zu lassen. Ich müsste mich nur über den Tisch lehnen. Mit einer Hand stützte ich mich ab, hielt mich mit der anderen bei James fest, und tat genau das.
    James hatte mich gefragt, ob ich wollte, dass Alex mich küsste. Aber bei unserem ersten Kuss war ich es, die ihn küsste. Dieser Moment gehörte mir. Er war ganz mein.
    Ich versuchte, die Augen geöffnet zu lassen, aber im letzten Moment sank mein Mut. Ich konnte nicht hinsehen. Sein Mund war warm. Die Lippen voller als die von James. Er bewegte sich nicht auf mich zu, aber sein Mund hieß mich willkommen und öffnete sich für mich.
    Ich konnte diese Position nicht lange halten, da mein Handgelenk vom Aufstützen

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