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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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dort schon stand, wusste ich nicht. Er schaute auf unsere Hände, die verschränkten Finger. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    „Ich wollte nur gucken, ob ihr mal langsam so weit seid, dass wir loskönnen“, sagte er. Seine Stimme klang so farblos wie die weißen Wände.
    James setzte sich auf und legte den Arm um meine Schulter. „Ja, Alter, gib uns noch einen Moment.“
    Unsere Blicke kreuzten sich und verharrten kurz beieinander. Dann nickte Alex knapp. Er drehte sich um und ließ uns wieder allein.

11. KAPITEL
    Am nächsten Morgen fand ich Alex in der Küche, wo er mit seinem Notebook am Tisch saß. Sein Haar war vom Schlaf zerzaust, die Brust und die Füße wie gewohnt nackt. Er trug wieder seine Hello-Kitty-Pyjamahose. Ich hatte ihn nie eine Brille tragen gesehen. Sie veränderte sein Gesicht. Machte ihn erneut zu einem Fremden. Irgendwie machte es das einfacher, mich ihm zu nähern.
    „Wir müssen reden.“
    Er blickte auf, dann klappte er sein Notebook zu. „Okay.“
    „James hat mir alles erzählt.“ Ich wollte nichts beschönigen oder um des lieben Friedens willen verniedlichen. Es gab ein paar Dinge, die ich loswerden musste.
    „Hat er das?“ Alex verschränkte die Arme vor seiner Brust und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
    „Ja, hat er.“
    Normalerweise werde ich nicht aggressiv, aber ich habe in dem Moment anscheinend bedrohlich ausgesehen, obwohl ich noch meinen Pyjama trug und mein Haar ungekämmt war. Vielleicht war es die Art, wie ich den Kaffeebecher wie eine Waffe schwenkte. Oder die Art, wie ich über ihm aufragte, während er saß.
    „Was hat er dir erzählt?“ Er konnte so viel sagen, indem er einfach nur ein bisschen die Brauen oder die Lippen verzog.
    „Über die Regeln, die ihr beiden aufgestellt habt.“
    Er wartete einen Herzschlag, ehe er antwortete. „Hat er dir das erzählt oder hast du ihn danach gefragt?“
    „Von jedem ein bisschen.“
    Er machte ein leises Geräusch. Ich trank meinen Kaffee. Irgendwie wirkte er leer, aber ich dachte, das tat er absichtlich, weil er nicht wusste, was ich damit zu sagen versuchte. Nicht dass ich in diesem Moment überhaupt etwas sagte.
    Es war schwierig, ein Gespräch wie dieses zu führen, aber wie ein Pflaster, das man abrupt ganz abreißt, entschied ich, es wäre besser, einen Vorstoß zu wagen.
    „Er hat mir erzählt, wie ihr darüber geredet habt, was du tun darfst und was nicht.“
    Verdammt noch mal! Er kam mir nicht das kleinste Stück entgegen, versuchte nicht, es für mich einfacher zu machen. Er nickte nicht einmal.
    „Es gefällt mir nicht“, endete ich mit fester Stimme, wenn auch lahm.
    Dies rief eine Reaktion bei ihm hervor. Verächtlich verzog er den Mund. Er lehnte sich noch weiter zurück und schüttelte leicht den Kopf, um sein Haar aus der Stirn zu bekommen.
    „Was genau gefällt dir nicht?“
    Ich umfasste meinen Kaffeebecher mit beiden Händen und versuchte, gleichgültig zu klingen. „Die Regeln, die ihr zwei aufgestellt habt.“
    Ich blieb stehen, als er mit einer fließenden Bewegung aufstand und zu mir kam. Er bewegte sich so geschmeidig wie eine Katze. Nahm mir den Kaffeebecher aus den Händen und stellte ihn auf den Tisch. Ich wich nicht zurück, auch nicht, als er mir so nahe stand, dass ich die einzelnen Haare zählen konnte, die um seine Brustwarzen wuchsen.
    „Welche Regeln gefallen dir nicht?“
    Er trat näher und nun wich ich doch langsam zurück, wie Wellen auf dem Wasser. Als mein Rücken gegen die Wand zwischen Terrassentür und Fensterbank stieß, hielt auch er inne.
    Mein Herz begann in einem allzu bekannten, schnellen Rhythmus zu schlagen. Ich spürte das Pochen in meinen Handgelenken und an anderen Stellen: in meinen Kniekehlen, hinter meinen Ohren. Die Stellen, an die ich Parfüm auftragen würde. Die Stellen, an denen ich geküsst werden wollte.
    Alex stützte eine Hand an der Wand neben meinem Kopf ab. „Sag mir eins, Anne. Gefallen dir die Regeln nicht oder liegt es daran, dass nicht du sie aufstellen durftest?“
    Um ruhig zu bleiben, atmete ich tief durch. „Ihr habt um mich gefeilscht, als wäre es egal, was ich will.“
    Er blickte auf mich hinab. Das Gewicht seines Blickes hüllte mich ein, dennoch schaute ich nicht zu ihm auf. Seine Haut strahlte Wärme ab, doch meine Arme waren von Gänsehaut überzogen.
    „Du hast recht“, murmelte er. Er klang nicht kriecherisch oder herablassend, aber auch nicht wirklich so, als meine er es ernst. „Wir hätten dich fragen sollen, wie

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