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Hotel Pastis

Hotel Pastis

Titel: Hotel Pastis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayle
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Sitz seiner Fliege.
    »Auf den jungen Boone. Schön, daß Sie wohlbehalten zurückgekehrt sind. Wir haben Sie sehr vermißt.«
    Boone zog den Kopf ein, scharrte verlegen mit den Füßen und hob seine Bierdose zu einem stummen Dank. Hampton Parker bot Madame Pons seinen Arm und führte sie die Stufen zu dem gedeckten Tisch hinauf. Drei Schritte hinter ihm folgten seine Leibwächter.
    Wie Madame Pons von allen Seiten auf französisch, englisch oder texanisch bestätigt wurde, war das Essen ein Gedicht: Eine terrine mit frischem Gemüse und einem Technicolor-Mosaik aus Erbsen, Karotten, Artischocken und streichholzdünnem Hammelragout, das sich farbenfroh von der blassen Schinken/arce und dem Weiß der Eier abhob; rosafarbene Räucherlachsröllchen mit einer Füllung aus Kaviar und Auberginen, gewürzt mit gaumenkitzelndem Schnittlauch; ein Rosmarinsorbet, um die Geschmacksnerven auf den Rotwein und das Fleisch einzustimmen; das Lamm aus Sisteron, rosiges Fleisch, mit Kräutern und geröstetem Knoblauch aromatisch gewürzt, dazu Boones Leibspeise, Kartoffelpastete, um den Saft aufzusaugen; ein Dutzend Käsesorten, von Ziegen- über Kuh- bis Schafskäse; eine Kaltschale aus weißen Pfirsichen mit Himbeersauce und Basilikum; Kaffee; der marc v on Châteauneuf, der wärmte, aber nicht brannte. Zuletzt wurden Zigarren gereicht, deren graublauer Rauch sich über den Kerzenflammen kringelte.
    Selbst Onkel William war unter dem Eindruck dieser vergänglichen Freuden verstummt, und als er zufrieden Simons letzte Havanna paffte, schien seine künstlerische Karriere für einen Augenblick vergessen. Das üppige Essen und der gute Wein hatten die Runde träge gemacht, die Unterhaltung plätscherte gedämpft dahin. Als die Kellner noch einmal Kaffee brachten, entschuldigten sich Boone und Françoise und verschwanden in der Dunkelheit. Ernest und Madame Pons, die ihr Glas nicht aus der Hand gab, erhoben sich, um die Küche zu schließen. Hampton Parker blickte zu Onkel William hinüber, der zu schnarchen angefangen hatte, und lächelte Nicole und Simon an.
    »Meinen Sie, er ist bei meinen Jungs in Sicherheit, solange wir einen kleinen Spaziergang machen?«
    Sie ließen die Leibwächter bei dem auf dem Stuhl eingenickten Künstler zurück und schlenderten durch den Garten zum Poolhouse. Hampton Parker sprach mit der bedächtigen Selbstgewißheit eines Mannes, der es gewohnt war, daß man ihm zuhörte. Nach dem Schreck über Boones Entführung hatte er sich Gedanken über sein eigenes Leben gemacht — es spielte sich hauptsächlich in Flugzeugen und Büros ab und bestand darin, Geschäfte abzuschließen und noch mehr Geld zu verdienen, obwohl er gar nicht mehr wußte, was er damit anfangen sollte. Er streue sein Kapital, sagte er, keine allzu großen Anlagen — ein Inselchen in der Karibik, ein altehrwürdiges Restaurant in Paris, eine Lachsfischerei in Schottland — jene Art von Investitionen, die er sich gönnen wolle und die er eines Tages vielleicht auch genießen könne. Falls er jemals Zeit dazu hatte. Er blieb stehen und blickte über das Tal hinweg auf die Berge.
    »Diese Gegend hier hat es Boone angetan«, sagte er. »Wir haben uns heute nachmittag unterhalten, sehr lange und ausführlich. Und wissen Sie was? Er will jetzt noch nicht in die Staaten zurückkehren. Sagt, er möchte bei Madame Pons arbeiten und ein richtiger Chefkoch werden.«
    »Sie mag ihn«, meinte Simon. »Das wäre kein Problem.« Parker lachte leise vor sich hin. »Ich glaube, es hat mehr mit diesem Mädchen zu tun. Woher kommt sie?«
    »Von nebenan. Sie ist die Tochter des Cafebesitzers.«
    »Scheint ein nettes Kind zu sein.« Parker seufzte, und sein braungebranntes Gesicht nahm einen ernsten Zug an. »Seien Sie mir nicht böse. Ich bin schon zu alt, um noch viel Geduld zu haben. Aber ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.« Sie erreichten das Poolhouse, wo sie sich in den tiefen Rattansesseln niederließen und auf das flutlichtbeschienene Wasser blickten. Parker schwieg einen Moment lang, dann lächelte er Simon an. »Sie können es mir jederzeit sagen, wenn Sie nichts davon wissen wollen«, sagte er. »Aber ich habe mir da was ausgedacht.« Mit einem abgegriffenen silbernen Zippo zündete er sich eine Zigarette an und ließ den Deckel zuschnappen. »Ich brauche mehr Zeit für mich, ich will mehr von meiner Familie haben, ab und zu einen Abend wie diesen verbringen.« Er zog an seiner Zigarette und beugte sich vor. »Ich habe einfach zuviel um die

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