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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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unversehrt.«
    Der Herzog schüttelte müde den Kopf. Er hatte in der Nacht kaum ein Auge zugetan. »Und wieso hilft uns das?«
    »Nun, so wie ich es sehe, ist das Ganze eine Frage der Zeit. Und die Zeit arbeitet für uns. Je länger wir warten und je länger nichts geschieht …« Sie unterbrach sich und dachte dann laut weiter. »Was wir jetzt verzweifelt nötig hätten, wäre ein bißchen Publicity. Wir müssen die öffentliche Aufmerksamkeit auf dich lenken, aber so, daß die andere Sache zu phantastisch erscheint, als daß sie jemals auch nur in Betracht gezogen wird.«
    Beide schienen stillschweigend übereingekommen zu sein, ihren nächtlichen Streit nicht mehr zu erwähnen.
    Der Herzog nahm seinen Marsch durchs Zimmer wieder auf. »Das einzige, womit wir das erreichen können, wäre eine Verlautbarung, die meine Berufung nach Washington bestätigt.«
    »Richtig.«
    »So was kann man nicht übers Knie brechen. Wenn Hal merkt, daß man ihn antreibt, jagt er das Dach von Downing Street in die Luft. Die ganze Sache ist sowieso verflucht heikel –«
    »Sie kann viel peinlicher werden, falls –«
    »Als ob ich das nicht selbst wüßte, zum Teufel noch mal! Du kannst mir glauben, ich hab’ schon ein paarmal gedacht, wir könnten ebensogut gleich aufgeben!« Die Stimme des Herzogs klang leicht hysterisch. Er zündete sich mit zitternder Hand eine Zigarette an.
    »Wir geben nicht auf!« Im Gegensatz zu ihrem Mann sprach die Herzogin in trockenem, geschäftsmäßigem Ton. »Sogar Premierminister reagieren auf Druck, wenn er von der richtigen Seite kommt. Hal ist keine Ausnahme. Ich rufe London an.«
    »Warum?«
    »Ich will mit Geoffrey sprechen und ihn bitten, sein möglichstes zu tun, um deine Ernennung zu beschleunigen.«
    Der Herzog schüttelte zweifelnd den Kopf, ohne jedoch den Vorschlag gänzlich von der Hand zu weisen. Er hatte zu oft erlebt, über welch bemerkenswerten Einfluß die Familie seiner Frau verfügte. Dennoch sagte er warnend: »Wir vernageln uns damit vielleicht unsere eigenen Geschütze, altes Mädchen.«
    »Nicht unbedingt. Geoffrey versteht sich auf sanfte Gewalt, wenn er will. Außerdem, wenn wir hier herumsitzen und warten, schaden wir uns womöglich noch mehr.« Die Herzogin griff nach dem Hörer des Telefons neben ihrem Bett und sagte zu dem Mädchen in der Zentrale: »Ich möchte ein Gespräch mit London … Lord Selwyn.« Sie gab eine Nummer in Mayfair an.
    Der Anruf kam nach zwanzig Minuten durch. Als die Herzogin ihr Anliegen vorgebracht hatte, zeigte sich ihr Bruder, Lord Selwyn, wenig begeistert. Der Herzog konnte das tiefe protestierende Organ seines Schwagers, das die Membran im Telefon zum Schwingen brachte, quer durch die ganze Breite des Schlafzimmers hören. »Herrje, Sis, damit scheuchst du womöglich ein ganzes Vipernnest auf. Was soll’s also? Ich will dir lieber gleich sagen, daß Simons Berufung nach Washington im Moment nicht genehm ist. Ein paar von den Burschen im Kabinett halten ihn jetzt nicht für den richtigen Mann. Nicht daß ich ihnen etwa beipflichte, aber es hat keinen Zweck, sich was vorzumachen, stimmt’s?«
    »Falls wir gar nichts unternehmen, wie lange müßten wir dann auf eine Entscheidung warten?«
    »Schwer zu sagen, altes Mädchen. Aber nach dem, was ich gehört habe, kann’s noch Wochen dauern.«
    »So lange können wir einfach nicht warten. Ich versichere dir, Geoffrey, es wäre ein entsetzlicher Fehler, wenn wir nicht jetzt auf der Stelle etwas unternehmen.«
    »Das leuchtet mir nicht ein«, sagte ihr Bruder gereizt.
    Ihr Ton wurde schärfer. »Ich bitte dich nicht nur unseretwegen, sondern auch um der Familie willen. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    Am anderen Ende blieb es eine Weile still, und dann ertönte die vorsichtige Frage: »Ist Simon bei dir?«
    »Ja.«
    »Was steckt hinter alledem? Hat er wieder was angestellt?«
    »Selbst, wenn es eine Antwort darauf gäbe, wäre ich kaum so töricht, sie am Telefon auszuposaunen«, erwiderte die Herzogin von Croydon.
    Wieder gab es eine kurze Pause, und dann rang sich Lord Selwyn widerwillig das Zugeständnis ab: »Na ja, im allgemeinen weißt du, was du tust, das muß ich sagen.«
    Die Herzogin suchte den Blick ihres Mannes und nickte ihm fast unmerklich zu. Dann fragte sie ihren Bruder: »Soll das heißen, daß du tun wirst, worum ich dich bitte?«
    »Die Sache gefällt mir nicht, Sis. Sie gefällt mir ganz und gar nicht.« Er verstummte und fügte dann mürrisch hinzu: »Schön, ich werde

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