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Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit

Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit

Titel: Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bella Andre
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anzusehen, wurde er von Schuldgefühlen gepackt – seine Großeltern hätten sich hier ernsthaft verletzen können. Bei dieser Vorstellung zog Connor besorgt die Stirn kraus. Er hätte in den Wintermonaten einmal herkommen und nach dem Rechten sehen sollen. Aber für ihn hatte das Feuer immer an erster Stelle gestanden.
    Immer.
    Der Gedanke nagte an ihm, also rief er sich lieber ins Gedächtnis zurück, dass die Blockhütte ein solides Grundgerüst besaß. Hundertmal hatte er die Geschichte zu hören bekommen, wie sein Urgroßvater jeden einzelnen Holzstamm eigenhändig aus dem dichten Fichtenwald geholt hatte, der nur wenige Hundert Meter vom See entfernt begann. Doch der Zahn der Zeit nagte irgendwann an jedem Gebäude, ganz gleich, mit wie viel Sorgfalt es erbaut worden war.
    Connor stieg die restliche Treppe hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Er war gespannt, was ihn wohl im Hausinneren noch alles erwarten würde. Er streckte die Hand nach dem Knauf der Fliegengittertür aus.
    Und erstarrte.
    Was zum Teufel?
    Auf der Veranda stand eine Staffelei, vor der eine Frau mit einem Pinsel in der Hand herumtanzte und dabei in den schiefsten Tönen vor sich hin trällerte. Von ihren Ohren baumelten weiße Kabel herab.
    Alle paar Sekunden tauchte sie den Pinsel in ihre Farben und machte einen weiteren ausladenden Strich auf der Leinwand.
    Er konnte kaum glauben, was er da sah. Das Letzte, womit er sich an diesem Tag auseinandersetzen wollte, war irgendeine fremde, singende Frau auf seiner Veranda.
    Trotzdem musste er zugeben, dass sie ziemlich hinreißend aussah, wie sie da schwungvoll einen Spritzer Farbe auf die Leinwand gab und ihn mit dem Pinsel verstrich. Er war ihr nahe genug, um erkennen zu können, dass sie unter ihrem roten Tanktop keinen BH trug. Als sie sich mit einem Tuch über ihren verschwitzten Hals und den Ausschnitt fuhr, erinnerte die Reaktion seines Körpers Connor schmerzhaft daran, wie lange es her war, seit er das letzte Mal eine Frau berührt hatte. Viel zu lange.
    Sein Blick wanderte rasch über ihren Körper. Mit ihren orange lackierten Fußnägeln, den kurzen Jeansshorts, aus denen braun gebrannte Beine hervorschauten, und den mit einer Plastikhaarspange hochgesteckten Locken bot sie ein äußerst verführerisches Bild.
    Es dauerte eine Weile, bis Connor sich aus dem Dunstschleier seines Begehrens befreien konnte. An einem anderen Punkt in seinem Leben wäre er vielleicht mit einem Lächeln auf die Frau zugegangen und hätte seinen Charme spielen lassen. Aber er war nicht an den See gekommen, um sich ein paar schöne Nächte zu machen.
    Für eine Frau war in diesem Sommer kein Platz, mochte sie auch noch so verführerisch aussehen.
    Was auch immer diese Frau dazu gebracht hatte, in sein Revier einzudringen, sie sollte schleunigst wieder daraus verschwinden.
    Heute war wirklich ein wunderschöner Sommertag, dachte Ginger bei sich, während sie etwas Zinnoberrot mit Ozeanblau mischte. Begonnen hatte sie ihn mit einem ausgedehnten Spaziergang am Seeufer, dann hatte sie sich mit einem Bagel und einem spannenden Liebesroman auf den Steg zurückgezogen und war nun auf der Veranda der Blockhütte ganz in ihre Malerei versunken.
    Da der Popsong in ihrem Ohr sich gerade zum finalen Refrain steigerte, hielt sie kurz inne, um in der Luft zu trommeln und lauthals mitzusingen. Sie war so glücklich – wie losgelöst von allem. Noch vor wenigen Monaten wäre so etwas nie und nimmer möglich gewesen.
    Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie ihr Exmann und all ihre »Freunde« reagieren würden, wenn sie sie jetzt so sehen könnten. In ihrem alten Leben als brave Ehefrau war sie eher zugeknöpft gewesen, wenn auch stets schick frisiert und elegant zurechtgemacht – obwohl sie niemals die Modelmaße besessen hatte, für die ihre teuren Kleider entworfen worden waren. Einmal abgesehen davon, dass ihr die Pfunde hartnäckig auf den Hüften gesessen hatten, obwohl sie ständig nur Salat gegessen hatte, war sie ein mustergültiges reiches Mädchen und später eine genauso vorbildliche Ehefrau eines Geschäftsmannes gewesen.
    Doch das war vorbei. In Blue Mountain Lake hatte sie endlich ein neues Leben beginnen können.
    Sie musste nicht länger dieser Mensch sein.
    Zwar sammelte sie weiterhin Spenden für den Kunstunterricht an der Schule in Blue Mountain Lake – aber das war schließlich etwas, das ihr wirklich am Herzen lag. Außerdem verspürte sie stets eine tiefe Befriedigung, wenn es ihr

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