Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
sollte es leer stehen. Ich bin gerade von Kalifornien hergeflogen. Es sollte eigentlich niemand hier sein.«
Der Name sagte ihr etwas. »Sind Sie mit Helen und George MacKenzie verwandt?«
»Das sind meine Großeltern.«
Ginger seufzte erleichtert auf. Also war er doch kein Serienmörder, sondern mit den Besitzern des Hauses verwandt.
»Ich heiße Ginger. Kommen Sie doch rein.« Sie lächelte zaghaft. »Vielleicht können wir ja noch einmal von vorne beginnen. Möchten Sie ein Glas Eistee?«
Er erwiderte ihr Lächeln nicht. »Woher kennen Sie meine Großeltern?«
War ihm bewusst, dass jedes seiner Worte wie eine Anschuldigung klang? Als hätte er irgendwelche großen Pläne gehabt, die sie durchkreuzt hatte, nur weil sie keine Ahnung gehabt hatte, wer da vor ihr stand.
»Ich habe das Häuschen von ihnen gemietet. Haben sie Ihnen das nicht gesagt?«
Der Mann starrte sie weiterhin wütend an, und sie beschlich das ungute Gefühl, dass er ihr nicht glaubte.
»Nein.«
Früher hätte ein so großer, starker und wortkarger Mann sie wahrscheinlich derart eingeschüchtert, dass sie weiche Knie bekommen und am ganzen Körper zu zittern begonnen hätte. Doch glücklicherweise hatte sich im letzten Jahr so einiges geändert – außerdem hatte sie schließlich nichts verbrochen. Und, um ganz ehrlich zu sein, war sie keineswegs in der Stimmung, sich herumschubsen zu lassen.
»Warten Sie hier.« Eine Minute später kehrte sie mit dem unterschriebenen Mietvertrag zurück. »Da, sehen Sie.«
Er nahm ihr die Unterlagen ab und las sie sich aufmerksam durch. So konnte sie ihn das erste Mal eingehend betrachten: Er hatte goldbraunes Haar und stark gebräunte Haut. Er besaß dichte Wimpern, volle Lippen und ein markantes Kinn, auf dem ein leichter Bartschatten lag.
Da Ginger sich nicht länger von ihm bedroht fühlte, erlaubte sich ihr Körper, auf sein attraktives Äußeres anzusprechen.
Und auf die unglaublich starke Energie, die von ihm ausging.
So von Nahem betrachtet war er nicht nur verblüffend gut aussehend, sondern auch noch größer, als sie zunächst angenommen hatte. Was sich da in ihr breitmachte, wenn sie seinen kräftigen Oberkörper, die schmale Taille, den gewaltigen Bizeps und die festen Bauchmuskeln betrachtete, die sich unter seinem T-Shirt abzeichneten, fühlte sich beunruhigenderweise wie heftiges Begehren an.
So versunken, wie sie in seinen Anblick war, bekam sie gar nicht gleich mit, dass er sie ebenfalls anstarrte. Sein Blick glitt gemächlich von ihrem Gesicht zu den kaum verhüllten Brüsten hinab, dann weiter über ihre Hüften bis zu den Beinen, bevor er wieder nach oben wanderte.
Da erst wurde Ginger bewusst, was sie anhatte. Oder vielmehr, wie knapp sie bekleidet war.
Normalerweise würde sie niemals ohne BH auf die Straße gehen, doch hier war sie in ihrem Zuhause, also konnte sie anziehen, was sie wollte. Das war es schließlich, was sie so daran schätzte, alleine zu leben. Sie konnte genau das tun, wonach ihr der Sinn stand, und anziehen, worauf sie Lust hatte.
In der Stadt hatten weder abgeschnittene Jeans noch Tanktops einen Platz in ihrer Garderobe gehabt. Hier am See schoss die Temperatur jedoch gerne mal auf knapp dreißig Grad hoch, während die Luftfeuchtigkeit in Erwartung des nächsten Regenschauers ebenfalls anstieg. Außerdem mochte sie den künstlerisch lässigen Touch, den ihr die Jeansshorts verliehen, besonders wenn sie dabei war, sich mit Farbe zu bekleckern.
Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass ein wildfremder Mann sie so überrascht hatte – und noch viel weniger gefiel ihr die Tatsache, dass er den Anblick wahrscheinlich insgeheim genossen haben dürfte. Deshalb verschränkte sie rasch die Arme vor der Brust, um der Peepshow ein Ende zu bereiten. Aber dann fiel ihr auf, dass er ihr den Mietvertrag noch nicht zurückgegeben hatte, also musste sie ihre schützende Haltung doch noch einmal kurz aufgeben, um eine Hand nach den Unterlagen auszustrecken.
Er hielt sie jedoch weiterhin so fest, dass das Papier Knicke bekam. Verdammt, die wenige Zeit, die Ginger noch zum Malen verblieben war, näherte sich bereits ihrem Ende. Sie war wirklich nicht in der Stimmung für irgendwelche Spielchen.
Ginger setzte die strenge Miene auf, die sie normalerweise für Milliardäre reserviert hatte, die »vergaßen«, ihre vorher öffentlich bekundete Spendenabsicht auch einzuhalten. Damit brachte sie solche Typen meist dazu, sich vor Angst in ihre Designerhosen zu machen. »Jetzt,
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