Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
Arbeit als Feuerwehrmann wichtig«, stimmte sie zu, »aber was ist mit deiner Freizeit? Du kannst ja wohl schlecht vierundzwanzig Stunden am Tag den Superhelden geben. Und die Forstbehörde wird doch kaum erwarten, dass ihr für den Job alles andere hintenanstellt?«
»Mich hat niemand zwingen müssen, da ständig wieder rauszugehen«, sagte er abwehrend. Der Schwamm in seiner Hand fuhr immer wieder über denselben Teller, der längst sauber war. »Diese Entscheidung habe ich freiwillig getroffen. Ich wollte nie ein anderes Leben. Es gibt nichts anderes, das mich interessiert.«
»Im Ernst? Es gibt nichts, was dich sonst noch interessieren würde?«
Nach ihrem Gespräch in der Nacht zuvor hatte sie sich eigentlich vorgenommen, ihn nicht wieder derartig zu bedrängen, aber sie konnte einfach nicht anders. Sie wollte ihn verstehen.
»Wünschst du dir keine Familie? Kinder? Etwas anderes neben deiner Arbeit?«
»Nach dem Feuer wurde mir klar, wie einfach sich das alles in Rauch auflösen kann. Wie schnell es geschehen könnte, dass ich morgens durch die Tür gehe und niemals zurückkehre. Ich möchte nicht eine Familie zurücklassen müssen. Und ohne das Feuer kann ich nicht leben. Also, ja, ich denke, ich habe mich bereits entschieden.«
Jetzt war es an ihr, sich zu entschuldigen. »Das ist ja auch sehr löblich. Deine Arbeit als Feuerwehrmann über alles andere zu stellen. Ich wollte auf keinen Fall, dass es sich so anhört, als hättest du eine falsche Entscheidung getroffen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das auch könnte.«
Er knallte den Teller in das Trockengestell neben der Spüle. »Glaubst du etwa, ich hätte das nicht hundertmal im Kopf durchgespielt? Wenn ich mir eine Zeit lang frei genommen und etwas mehr Schlaf abbekommen hätte, wenn ich mehr Zeit mit jemandem verbracht hätte, der nicht nur für die Flammen lebt, vielleicht hätte ich es dann schaffen können, ihnen davonzulaufen.«
»Was da in Lake Tahoe geschehen ist, war doch nicht deine Schuld, Connor.«
»Einer unserer Jungs ist bei dem Feuer draufgegangen. Jamie. Er war praktisch noch ein Kind. Ein Neuling, der sich darauf gefreut hatte, in dem Sommer seine ersten Brände zu meistern.«
Auch wenn sie die Arme um ihn legen wollte, wusste sie nach der Erfahrung von letzter Nacht, dass das keine gute Idee war. Es sei denn, sie wollte sich unter seiner Berührung wieder von ihrer Leidenschaft überwältigen lassen.
Und eigentlich wünschte sie sich nichts sehnlicher.
Sie umklammerte das Geschirrtuch fester. »Ich bin mir ganz sicher, dass du und deine Crew … dass ihr alles getan habt, um ihn zu retten.«
»Sie mussten mit einem Mann weniger auskommen. Wegen mir. Ich hätte dort bei Jamie sein sollen, als die Bombe hochging. Vielleicht wäre mir aufgefallen, dass irgendetwas nicht stimmte, und ich hätte ihn rechtzeitig rausholen können. Stattdessen ist er ganz alleine da draußen gewesen, ohne eine verdammte Chance. Ich weiß, eigentlich sollte ich dankbar dafür sein, dass ich heute hier stehen und Geschirr spülen kann. Ich kann rennen und schwimmen und in den Wald gehen, wenn mir danach ist. Aber ich beschwere mich immer nur über meine Hände und darüber, dass ich nicht mehr arbeiten kann.«
Er ging nach draußen. Ginger blieb mit dem starken Wunsch zurück, ihm nachzulaufen, ihn davon zu überzeugen, dass er sich bereits heldenhaft schlug, mit seiner Situation besser zurechtkam als viele andere, und endlich aufhören sollte, sich zu geißeln, nur weil er menschliche Schwächen besaß.
Aber irgendetwas sagte ihr, dass er ihr sowieso nicht zuhören würde. Jedenfalls nicht heute Abend.
Noch nicht. Vielleicht würde er auch nie so weit sein.
Als sie hörte, wie er seinen Wagen anließ und davonfuhr, war sie nicht überrascht.
So tief in Gedanken versunken, wie sie war, wäre ihr beinahe der Teller aus der Hand gefallen, als das Telefon klingelte und sie in die Wirklichkeit zurückholte. »Es tut mir leid, Sie zu stören«, sagte eine ihr unbekannte männliche Stimme. »Ich wollte nur fragen, ob mein Sohn zufällig in der Nähe ist?«
Sofort erinnerte sie sich wieder an die ganze Geschichte, die Isabel ihr erzählt hatte – besonders an das unglückliche Ende. Er hat mich betrogen. Sie wurde schwanger. Sie haben geheiratet.
»Sie müssen Andrew sein.«
»Ja. Ich wusste bis eben noch gar nicht, dass meine Eltern das Ferienhaus vermietet haben. Wie gefällt es Ihnen denn so?«
Seltsam, wie sehr sich diese Unterhaltung
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