Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
willst.«
Noch bevor der alte Boiler das Wasser aufheizen konnte, hatte Connor sich bereits unter den eiskalten Wasserstrahl gestellt. Er entschied sich, gleich ganz kalt zu duschen. Dieses Abendessen würde eine Lektion in Selbstbeherrschung werden. Um nicht zu sagen, die Hölle.
Als er wieder nach unten kam, war der grüne Esstisch auf der Veranda bereits fertig gedeckt. Vor jedem Teller stand ein Bier. Sie setzten sich einander gegenüber an den kleinen Tisch und belegten schweigend ihre Tacos.
Nach dem ersten Bissen sagte er: »Das schmeckt wirklich super, Ginger.«
»Ach was, sind doch nur ein paar Tacos«, wehrte sie sein Kompliment ab.
Er aß den ersten Taco auf und machte sich gleich an den nächsten. »Du solltest in der Küche arbeiten und nicht als Bedienung.«
»Das mache ich ja auch nur, um nebenher ein bisschen Geld zu verdienen. Lieber würde ich das Malen zu meinem Beruf machen.«
Als er sah, wie sie auf ihrer Unterlippe kaute, regte sich nicht nur etwas in Connors Unterleib, sondern auch in seiner Brust. Egal wie oft er sich dazu ermahnte, sich von ihr fernzuhalten, konnte er doch nicht anders – er wollte einfach mehr über sie erfahren. Ihr Geheimnis ergründen.
Vielleicht würde diese unglaubliche Faszination, die sie auf ihn ausübte, dann ein wenig nachlassen.
»Warum bist du eigentlich hier?«
Die unvermittelte Frage ließ Ginger zögern, sie schlug die Augen nieder.
»Die meisten Leute haben schließlich noch nie von Blue Mountain Lake gehört.«
Ginger legte ihren halb aufgegessenen Taco zurück auf den Teller. »Ich habe mich scheiden lassen. Und, nur um das klarzustellen, ich war diejenige, die die Scheidung wollte. Als dann alles vorbei war, wurde mir klar, dass ich nicht mehr da bleiben konnte.«
»Wo ist ›da‹?«
»New York City.«
So langsam kam Licht ins Dunkel. »Dort hast du aber nicht als Bedienung gearbeitet, habe ich recht?«
»Nein. Ich habe Spendengelder gesammelt.« Sie hob die Augenbrauen. »Mehr, als eigentlich menschenmöglich ist, möchte ich betonen.«
Ein weiteres Puzzleteil fügte sich ins Bild. Auch wenn ihre Kleider recht gewöhnlich waren, so strahlte sie dennoch etwas sehr Kultiviertes aus.
»Die meisten Menschen würden materielle Sicherheit dem Leben hier vorziehen.«
Ginger nahm einen großen Schluck aus der Bierflasche, dann sagte sie: »Ich weiß, das hört sich jetzt so an wie die Wohlstandsprobleme eines reichen Mädchens, aber ich liebe Blue Mountain Lake einfach dafür, dass es so anders ist als mein bisheriges Leben. Meine Eltern halten mich für verrückt, weil ich hier draußen wohnen möchte. Sie können nicht fassen, dass ich für einen Hungerlohn als Bedienung arbeite, aber so habe ich mich eben entschieden. Nach dreiunddreißig Jahren habe ich zum ersten Mal in meinem Leben etwas ganz für mich allein. Noch dazu etwas, das ich ohne fremde Hilfe auf die Beine gestellt, mir selbst erarbeitet habe, anstatt wie sonst alles auf dem Silbertablett serviert zu bekommen.« Sie unterbrach sich und blickte ihm direkt in die Augen. »Ich bin hergekommen, um endlich mein Leben in den Griff zu kriegen.«
Bei jedem anderen Menschen und in jeder anderen Situation hätte Connor es dabei bewenden lassen. Aber es wurmte ihn immer noch, dass Ginger ihm letzte Nacht alles über den Flächenbrand und über seine Hände entlockt hatte. Er konnte sich also guten Gewissens einreden, er wolle sich nur revanchieren.
»Warum ist deine Ehe gescheitert?«
Doch anstatt zusammenzuzucken, ging sie zum Gegenangriff über. »Was wird das – ein Verhör?«
»Letzte Nacht hast du mir Fragen gestellt. Jetzt bin ich dran.«
Sie schien darüber nachzudenken, dann willigte sie mit einem Nicken ein. »Na schön. Aber ich werde dir kein einziges schmutziges Detail ersparen.«
Himmel, nach ihrer gemeinsamen Nacht hatte er das Gefühl gehabt, dass sie ihn besonders gut verstehen würde, aber jetzt schien es fast so, als könnte sie seine Gedanken lesen.
»Die hätte ich sowieso noch herausbekommen.«
Mit einem Mal entwickelte sich aus der aufgeladenen Atmosphäre zwischen ihnen wieder diese beinahe mit den Händen greifbare Leidenschaft, die sie einfach nicht unterdrücken konnten.
»Es war Lust auf den ersten Blick. Jeremy und ich haben uns bei einem gemeinsamen Abendessen mit Freunden kennengelernt. Wir sind früh gegangen, um in seiner Studentenbude übereinander herzufallen.«
Lust? Eifersucht loderte in ihm auf.
Also hatte sie doch recht gehabt – die
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