Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
wissenden Funkeln in den Augen blickte Kelsey von dem Schal auf, an dem sie gerade arbeitete. »Tatsächlich? Alles so wie immer? Obwohl Connor jetzt bei dir wohnt?«
Ginger konnte nicht verhindern, dass sich ihre Wangen röteten. »Woher weißt du denn das mit Connor?«
»Er ist vorbeigekommen, um sich einen von Tims Wagen zu leihen.«
»Und ich habe ihn im Gasthof getroffen«, fügte Rebecca hinzu.
Ginger verspürte den geradezu absurden Drang, ihre Freundinnen mit ihren Stricknadeln zu piken.
»Stu wollte ihm eigentlich einen Schlafplatz auf seiner Couch anbieten, bis diese verrückte Braut ausgezogen ist, aber … «
»Offenbar hat er ein besseres Angebot bekommen«, beendete Kelsey den Satz für sie.
»Das mit Stu hat er mir gar nicht erzählt«, sagte Ginger. »Mir gegenüber hat er es so dargestellt, als müsse er bis nach Piseco fahren.«
Rebeccas Grinsen wurde noch breiter. »Kann man einem Kerl ja wohl kaum übel nehmen, dass er sich die Wahrheit ein bisschen zurechtbiegt.«
»Jedenfalls nicht, wenn er so gut aussieht«, scherzte Kelsey.
Dieses Mal konnte Ginger der Versuchung nicht widerstehen, den beiden kurz in den Arm zu stechen.
»Aua!«, riefen ihre Freundinnen im Chor.
»Du bist leicht reizbar«, stellte Rebecca fest. »Da ist also definitiv was im Busch.«
Weil sie es seit dreiunddreißig Jahren gewohnt war, ihre wahren Gefühle tief in sich verborgen zu halten, hätte Ginger ihre Freundinnen beinahe mit einem Nein wirklich, da ist nichts, überhaupt nichts beschwichtigt.
AbersiehatteeinneuesLebenbegonnen,undKelseyundRebeccawarennichtwieihrefrüherenFreunde,dieimmerallesunterdenTeppichgekehrthatten.DieswarendieFrauen,mitdenensiesichbeieinpaarMargaritaszuvielaufeinemPartyschiffangefreundethatte.GemeinsamhattensieTränenüberdieFehlerihrerVergangenheitvergossen,unddaherwusstesieauch,dassRebeccaebenfallssoeinigesdurchgemachthatte.
Ihre Freundinnen würden nicht über sie urteilen. Und vielleicht würde ein Gespräch über diese ganze Sache ihr ja auch wieder den Kopf zurechtrücken.
Trotzdem musste nicht unbedingt jeder im Strickladen von ihrem Privatleben erfahren, deshalb senkte Ginger die Stimme und hielt ihren Kopf über den zur Hälfte fertig gestrickten Pullover gebeugt.
»Du hast recht. Es hat sich etwas verändert.«
Obwohl sie bereits den ganzen Tag darüber nachdachte, fiel es ihr immer noch schwer, ihre Gefühle in Worte zu fassen. »Mein ganzes Leben lang bin ich immer auf Nummer sicher gegangen, habe die Regeln befolgt, die andere aufgestellt haben. Das einzig Spontane, was ich je getan habe, war, Jeremy zu heiraten. Aber das war eher ein Ausrutscher, etwas, von dem ich im Nachhinein denke, dass ich es eigentlich nur getan habe, um meine Eltern zu ärgern. Ich wollte beweisen, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann. Dann folgte wieder zehn Jahre lang Sicherheit. Und Langeweile.«
»Tja, auf Nummer sicher zu gehen ist nicht immer das Richtige, stimmt’s?«, murmelte Rebecca, während ihre Finger fleißig mit der Arbeit beschäftigt waren.
»Nein«, antwortete Ginger. »Das hat mich nirgendwohin gebracht. All das hinzuschmeißen und hierherzukommen war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.«
Als ihr Blick auf die Nadeln und das Garn in ihren Händen fiel, stellte sie fest, dass sie noch keine einzige Masche aufgenommen hatte.
»Willst du damit sagen, was ich vermute?«, fragte Kelsey und bemühte sich gar nicht erst, die Aufregung in ihrer Stimme zu verbergen.
Natürlich sahen ihre Freundinnen in Connor nur den attraktiven Feuerwehrmann. Dabei war alles viel komplizierter.
Ginger wollte versuchen, sich selbst und auch ihren Freundinnen gegenüber ehrlich zu sein, also sagte sie: »Es besteht so gut wie keine Chance, dass sich mit Connor eine langfristige Beziehung entwickeln könnte. Bald wird er wieder zurück nach Kalifornien gehen, außerdem ist das Letzte, was ihn im Moment interessiert, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Das hat er mir klipp und klar gesagt. Aber … «
Inzwischen hatten ihre Freundinnen alle aufgehört zu stricken und lauschten gespannt. Keine von ihnen lächelte mehr.
»Ich habe es satt, immer das Richtige zu tun.« Mit dem Kopf deutete sie auf die Frau am anderen Ende des Zimmers, die zum vierten Mal schwanger war. »Sie hat alles, was ich jemals wollte. Ich war überzeugt, wenn ich mich immer an die Spielregeln halte, würde ich das auch bekommen.« Ginger konnte ihre Enttäuschung nicht länger
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