Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
wieder, und Isabel ließ eine Plastiktüte vor seine Füße fallen. »Wehe, du vermasselst es.«
Als die Tür erneut zugeschlagen wurde, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war zwar keine große Sache, dass sie ihn ein Rohr einsetzen ließ, aber immerhin besser als nichts. Ein Schritt in die richtige Richtung. Und verdammt viel besser, als vom Grundstück verwiesen zu werden.
Er würde nehmen, was er kriegen konnte, und dann weitersehen.
In diesem Moment bog ein Wagen auf den Parkplatz. Andrew erkannte Ginger, als sie ausstieg, und hätte sich am liebsten sofort in irgendeinem Mäuseloch verkrochen. Es war ihm äußerst unangenehm, dass sie ihn gestern bei Isabel gesehen hatte, als er beinahe in Tränen ausgebrochen wäre. Aber weglaufen oder sich verstecken wäre genau das, was er früher gemacht hätte.
Und sein bisheriges Verhalten hatte ihn nirgendwohin gebracht. Es wurde also Zeit, diese immer gleichen zerstörerischen Muster zu durchbrechen, indem er etwas Neues tat.
Also wünschte er ihr einen guten Morgen, sobald sie in Hörweite kam.
Ginger fuhr zusammen. »Sie haben mich vielleicht erschreckt.«
»Tut mir leid. Ich helfe nur gerade Isabel dabei, ein paar kaputte Rohre auszuwechseln.«
Offensichtlich verwirrt zog sie die Stirn kraus. »Ach, das ist wirklich nett von Ihnen.«
Andrew fielen die dunklen Schatten unter ihren Augen auf und wie stark ihre Lider geschwollen waren. Es wäre am einfachsten, so zu tun, als hätte er es nicht bemerkt. Aber dann erinnerte er sich daran, wie sie sich ihm gegenüber verhalten hatte, als sie sich in Isabels Haus über den Weg gelaufen waren.
»Ist alles in Ordnung?«
Bislang hatte Ginger auf Andrew immer einen robusten Eindruck gemacht. Stark. An diesem Morgen jedoch wirkte sie resigniert, so wie jemand, der gerade das Handtuch geworfen hatte.
Sie atmete tief durch und schüttelte den Kopf. »Nein. Aber das wird schon wieder.« Sie nickte in Richtung Diner. »Ich werd mal besser reingehen.«
Warum ließ sie sich bloß von Andrew helfen?, wunderte sich Isabel. Sie hätte das Rohr auch gut selbst reparieren können. Und doch hatten sich ihre Füße selbstständig gemacht und sie in die Küche getragen. Dann hatten ihre Hände nach der Tüte mit den Ersatzrohren gegriffen und sie ihm gegeben.
Trotzdem hatte sie ihn gestern nicht angelogen. Sie würde ihm keinesfalls vergeben.
Auch wenn er das gesamte Rohrsystem ihres Restaurants erneuern würde.
Ihr Frittierkoch kam aus dem Gastraum, wo er gerade seine allmorgendliche Cola hinuntergestürzt hatte. »Die Leute sind kurz davor, einen Aufstand anzuzetteln. Kann ich sie jetzt endlich reinlassen?«
Isabel nickte und kurz darauf strömten unzählige dankbare Gesichter in den Laden, um ihre gewohnten Frühstücksplätze einzunehmen. Auch wenn Isabels vernünftige Seite sich darüber im Klaren war, dass ihre Gäste dankbar wären, wenn sie Wasser hätte, um ihnen Kaffee und Essen kochen zu können, so hoffte ihre irrationale Seite dennoch, dass Andrew es nicht hinbekommen würde. Er war bereits als junger Mann handwerklich begabt gewesen. Autos, Rohre, er konnte einfach alles reparieren. Nur ein einziges Mal würde sie ihn gerne scheitern sehen.
Aber als sie ein paar Minuten später kurz vergessen hatte, dass es gerade kein fließend Wasser gab, und den Hahn aufdrehte, lief alles wieder einwandfrei.
Andrew hatte es also geschafft. War wie ein Ritter in glänzender Rüstung hier aufgetaucht, um die Jungfrau in Nöten zu retten.
Der verdammte Mistkerl.
Als die Bestellungen aufgegeben wurden, war bald jede freie Herdplatte besetzt und Isabel so beschäftigt, dass eigentlich kein Raum mehr für irgendwelche anderen Gedanken war. Trotzdem blieb sie auf der Hut, denn sie rechnete jeden Moment damit, dass Andrew triumphierend durch die Hintertür hereinkommen würde, um sich ein Dankeschön von ihr abzuholen. Wahrscheinlich ging er sogar davon aus, damit wäre alles vergeben und vergessen.
Doch als die Frühstücksschicht in die Mittagszeit überging, war er immer noch nicht aufgetaucht. Mitten im Hochbetrieb klingelte ihr Bürotelefon. Scott nahm ab und reichte ihr den Hörer weiter, obwohl Isabel gerade überhaupt nicht danach war, zu irgendjemandem freundlich zu sein.
» Blue Mountain Lake Diner . Isabel hier.«
»Ach, wunderbar. Ich bin so froh, dass ich Sie erreicht habe. Mein Name ist Dianna Kelley, hoffentlich können Sie mir weiterhelfen. Der Cateringservice für unsere Hochzeit hat mir gerade
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