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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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von dem ich noch nie etwas gehört hatte, zu einer Musik, die mir vollkommen unbekannt war, und danach gingen wir in ihr Apartment, das sie mit einer spindeldürren Schwester namens Nancy teilte. Molly fragte mich, ob ich ihre Wohnung schon einmal gesehen hätte. Ich log und sagte nein, und sie zeigte sie mir. Wir kamen in Nancys Zimmer, als sie sich gerade auszog, und Molly sagte, sie wollte mir nur die Wohnung zeigen. Nancy, die sich erinnerte, daß ich schon einmal dagewesen war, meinte:
    »Er hat die Wohnung doch schon gesehen.«
    Molly sah mir in die Augen, und ich schluckte und sagte:
    »Jap, ich hab die Wohnung schon mal gesehen.«
    »Fein, dann zeige ich dir mein Schlafzimmer«, sagte sie.
    Seligkeit, oh Seligkeit. Sie zeigte mir ihr Schlafzimmer mit ihrem Kleinmädchen-Schnickschnack, Plüsch-Spielzeug und einem lebendigen plüschigen Kätzchen, Helloween-Masken, Tempelglocken aus dem Fernen Osten und einem Make-up-Tisch mit Glühbirnen wie in Bühnengarderoben, den üblichen Drucken und herumliegenden Strumpfhosen und BHs. In einem Anflug von Romantik, für den ich eigentlich zu alt zu sein glaubte, umarmen wir uns, und ich fummele an ihrem BH -Verschluß und bin bald so sehr von den Dingen eingefangen, daß ich nicht mehr weiß, woran ich herumfummele. Nach einem kurzen Protest von Molly – mein Mund war an ihren langen Brustwarzen und meine Hand auf ihrem pelzigen Ding – geraten wir in eine Art Ringkampf. Sie liegt auf mir, und mitten in einem Nein! sagt sie Huch!, und drin bin ich, und sie zeigt mir ihr Geheimnis: Sie bumst keineswegs wie ein junges, unschuldiges, kleines Mädchen, sondern wie eine stöhnende, byzantinische Kurtisane, ganz goldenes, warmes Öl und Myrrhe.«
    Jetzt kennst du meine Schwäche«, sagte Molly am nächsten Tag mitten in der Stationszentrale. In der Hand hielt sie eine Klistierspritze wie eine Pistole.
    »Welche denn?« fragte ich.
    »Ich bin sehr sinnlich.«
    »Wieso ist das eine Schwäche?«
    »Ist es eben.«
    »Nicht, wenn du damit umgehen kannst.«
    »Wie meinst du das, mit einer Schwäche umgehen können?«
    »Bei mir würdest du das nicht eine Schwäche nennen, oder?«
    »Das ist was anderes, du bist ein Mann.«
    »Du willst mir jetzt nicht mit feministischen Argumenten kommen, oder?«
    »Nein.«
    »Dann ist es bei dir ebensowenig eine Schwäche wie bei mir. Du mußt einfach nur lernen, damit umzugehen.«
    »Ja«, sagte sie auf eine Weise, die mich verwirrte, da ich nicht sagen konnte, ob sie besorgt war oder nicht. »Ich denke, das werde ich.«
    Erst später, als klar war, wie sehr wir beide den Sex und, auf lockere Weise, uns gegenseitig liebten, erst als der stöhnende
mons
aus dem Kleinmädchenzimmer auf das Dienstzimmerlager umzog, wann immer ich Levy, den Kneifer, loswerden konnte, oder für eine Fünf-Minuten-Nummer auf die Toilette in den Waschraum der Station, und einmal sogar spät in der Nacht in einen dunklen Winkel der Station, im Stehen, begleitet von der berühmten Gomer Band, während unsere Orgasmen mit der patrouillierenden Nachtwache um die Wette rasten, erst da sagte Molly, die das Gefühl beim Lieben als einen Tausendfüßler beschrieb, der mit goldenen Stollen durch sie hindurchmarschiert, es sei ihr vollkommen gleichgültig, daß ich eine andere Frau hätte, eine feste Frau. Sie sei durch feste Beziehungen verletzt worden und auch von den Nonnen mit ihren spirituellen Peitschen, ihr käme es auf die »Freiheit in der Beziehung« an. Ich fand das phantastisch und zu gut, um wahr zu sein, bis ich mir Gedanken machte, ob wohl noch jemand anderes mit goldenen Stollen dieses Kichern und Stöhnen zu hören bekam und die funkelnden Regenbögen von Orgasmen, wenn ich mit meiner festen Beziehung Berry zusammen war.
    Berry muß vermutet haben, daß etwas im Gange war. Sie machte Bemerkungen über meine veränderte Stimmung, darüber, daß ich ihr ständig mit dem Verdacht kam, sie würde mit anderen Männern schlafen, wenn ich Dienst im
House
hatte. Sie muß gewußt haben, daß meine Eifersucht von meinen Schuldgefühlen herrührte und mein Zorn aus meiner Eifersucht auf den, der bei ihr oder bei Molly war, wenn ich nicht da war. Die Situation wurde angespannt, doch zu Anfang wurde die emotionale Seite davon noch nicht beeinflußt. Ich hatte eine phantastische Zeit, liebte zwei Frauen am selben Tag, genoß es, zu unterscheiden, welche schmerzenden Muskelstränge zu den Bewegungen welcher Frau gehörten. Das größte Problem war, Molly vor Berry

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