Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
rechtmäßiger Nachfolger Rombas und Schwärm des internationalen Rennbetriebs gefeiert.
Jason tat sich schwerer - es erschreckte ihn, sich im Fernsehen, auf den Titelseiten der Zeitschriften und in den Zeitungen zu sehen.
Die Medien schössen sich auf seine Jugend ein. Obwohl er am Mittwoch 15 werden würde, stellten sie ihn als brillanten Emporkömmling dar, als das vierzehnjährige Wunderkind - vor allem aber als Jungen, der sich in die Männerwelt vorwagte.
Er war ein Sonderfall, eine Kuriosität - wie die bärtige Dame im Zirkus -, und das gefiel ihm nicht.
Als die erste Geschichte erschien, in der behauptet wurde, er habe abgehoben, hätte er dem Redakteur am liebsten einen Brief geschrieben. Nach der zwanzigsten Geschichte mit diesem Tenor schäumte er nur noch still vor sich hin.
Er wünschte, Scott Syracuse wäre mitgekommen, doch sein Lehrer war in Australien geblieben - schließlich musste er auch noch die anderen Schüler bei den Schulrennen betreuen. Zumindest hatte er versprochen, dass er versuchen würde, zu dem am Sonntag stattfindenden Rennen nach Italien zu kommen.
Jason hoffte, dass er es schaffen würde.
Obwohl das Italienrennen in Rom begann, hatte das Team Argonaut seine Basis in Venedig II, denn die ganze von Kanälen durchzogene Stadt gehörte Umberto Lombardi.
Jason war im Lombardi Grand Hotel untergebracht, in der drittbesten Suite von ganze Venedig II. Die beste war natürlich Lombardi vorbehalten. Die zweitbeste bekam Pablo Riviera, die Nummer eins von Lombardis Team.
Jedenfalls war Jasons Suite viel größer als die meisten Häuser, die er kannte.
Weitläufig und modern und mit sündhaft teuren Hovermöbeln ausgestattet, bot sie einen Panoramablick aufs Mittelmeer und die imposante Rekonstruktion des Markusplatzes.
Vor ihm lag eine ganze Woche: Heute war Montag.
Um die Poleposition würde am Freitag gekämpft werden, auf einem engen Minikurs entlang der Küste von Italien. Am Freitagabend sollte ein Galadiner stattfinden.
Das Italienrennen war für den Sonntag angesetzt.
Für die meisten Fahrer würde die Woche ausgefüllt sein mit Fahrtests auf dem Kurs, Sponsorenevents und ein paar Galas für geladene Gäste, die von den einzelnen Teams veranstaltet wurden.
Jason bot die Woche Gelegenheit, sich mit den Mitgliedern des Lombardi-Rennteams bekannt zu machen. Zwar würde er mit seinem regulären Team fahren - mit dem Bug und Sally -, konnte aber bei Bedarf auf die gut ausgerüsteten Mechaniker und Ingenieure von Lombardis Engineering and Technical Team - kurz E&T - zurückgreifen.
Am allerwichtigsten aber - und für Jason irgendwie bedauerlich - war der Umstand, dass er zum ersten Mal nicht mit dem Argonaut fahren würde.
Nein, bei diesem Rennen würde er einen nagelneuen Ferrari F-3000 fahren, geschmückt mit schwarz-gelben Streifen, den Farben des Lombardi-Teams.
Verglichen mit dem kleinen Argonaut war der Ferrari F-3000 ein wahres Tier: größer, schneller und gefährlicher. Der Ferrari neuesten Typs hatte in etwa die gleiche Pistolenkugelform wie der Argonaut, war aber schlanker und stromlinienförmiger. Früher hatte Jason davon geträumt, einmal einen F-3000 zu steuern, doch jetzt, da es so weit war, wünschte er sich, auch hier den Argonaut fahren zu dürfen.
Diesen Gedanken aber verdrängte er, als er den massigen F-3000 betrachtete.
Er und sein Team hatten vier Tage Zeit, das Tier zu zähmen.
An den ersten beiden Tagen der Rennwoche - Montag und Dienstag - übte Jason unter den wachsamen Blicken der Hoverkopter und der Teleobjektive der Paparazzi mit
dem neuen F-3000. Vor den Toren des Lombardi-Trainingskurses am Stadtrand von Venedig II erwartete ihn stets ein ganzer Schwärm von Journalisten.
Am Dienstag lernte er Lombardis Nummer eins, Pablo Riviera, kennen und mochte ihn auf Anhieb. Riviera war ein 26jähriger Kolumbianer. Jung und begabt, aber noch nicht ganz in die Klasse der Topfahrer vorgedrungen, geizte er nicht mit Ratschlägen. »Der beste Tipp, den ich dir geben kann«, sagte er, »lautet: Geh früh schlafen. Das Training wird dich schlauchen, aber die Medien machen dich fix und fertig. Glaub mir. Und das Einzige, worauf es ankommt, ist, am Renntag fit zu sein.«
Als Jason und sein Team am Dienstagabend von der Rennstrecke aufbrachen, stellte er fest, dass sich die Zahl der Medienvertreter vor dem Tor verdreifacht hatte.
Die Medienmeute geriet förmlich aus dem Häuschen, als die Hoverlimousine aus dem Tor kam.
Die Journalisten und Kameraleute
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