Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
lange müssen wir bleiben?«, fragte er Sally, als sie sich, dicht gefolgt vom Bug, zwischen den Gästen in Smokings und Abendkleidern hindurchzwängten und nach ihrem Tisch Ausschau hielten.
»Lombardi hat gemeint, wir brauchten nur bis zu den Ansprachen bleiben«, antwortete Sally. »Danach steht es uns frei, zu gehen.«
»Gott sei Dank. Hast du Syracuse schon gesehen? Ob er wohl noch kommt?«
»Bei unserem letzten Telefonat hat er noch gesagt, er hofft, am Samstag hier zu sein. Heute fand doch in der Schule ein Rennen statt - du weißt schon, das Rennen, wegen dem Ariel wieder zurückfliegen musste -, und da war er unabkömmlich.«
»Weißt du schon, wer gewonnen hat?«, fragte Jason, als er an einer dichten Menschentraube vorbeikam und unvermittelt mit einem Bekannten zusammenstieß. Xavier Xonora.
Ein peinliches Zusammentreffen.
Jason, Sally und der Bug standen ihrem Rivalen gegenüber, dem Schwarzen Prinzen. »Hallo, Xavier«, sagte Jason. »Chaser.«
»Du hast heute ein gutes Rennen gefahren«, sagte Jason. »Bei dem Wettbewerb geht es ganz schön eng zu. Wo bist du gelandet? Auf dem neunten Platz?«
»Stimmt. Auf dem neunten. Aber ich hatte mir nur zum Ziel gesetzt, unter die ersten zehn zu kommen, deshalb bin ich alles in allem ganz zufrieden.«
In diesem Moment tauchte hinter Xavier dessen Vater auf, König Francis von Monesi. »Entschuldige, mein Sohn. Ich möchte dir -« Auf einmal bemerkte er Jason und dessen Team. »Oh.«
»Hallo, Hoheit«, sagte Jason freundlich. »Schön, Sie wiederzusehen.«
Der König reagierte verdattert, als hätte er nicht damit gerechnet, dass Jason des Sprechens mächtig war, geschweige denn einer freundlichen Äußerung fähig. »Äh, ja, die Freude ist ganz meinerseits, Master Chaser. Xavier? Ich möchte dir jemanden vorstellen.« Der König nickte Jason zu. »Ich wünsche Ihnen ... einen angenehmen Abend.«
Als sein Vater sich entfernt hatte, musterte Xavier Jason mit einem eiskalten Funkeln in den Augen. »So, Chaser. Sind deine Eltern da? Wie ich höre, gibt es am Stadtrand von Rom ein paar gute Campingplätze.«
»Weißt du, Xavier, du bist ein prima Fahrer. Schade nur, dass du ein solches Arschloch bist .«
Damit wandte Jason sich ab und ging zu seinem Tisch.
Außer dem Zusammentreffen mit Xavier hatte Jason beim Galadiner noch zwei interessante Begegnungen.
Zur ersten kam es in der Herrentoilette am Hauptgang.
Er stand gerade am Waschbecken, als ein kleiner, drahtiger Inder neben ihn trat und sich ebenfalls die Hände wusch. Ohne ihn anzusehen sagte der Inder: »Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da? Das ist ja Jason Chaser, der Hovercarpilot. Wie geht es Ihnen, Jason?«
Jason sah ihn an. »Kennen wir uns?«
Der Inder reichte ihm die Hand. »Oh, Verzeihung, entschuldigen Sie. Wie unhöflich von mir. Ich heiße Gupta. Ravi Narendra Gupta.«
»Ja, aber woher kenne ich Sie?«
»Sie kennen mich nicht, aber ich kenne Sie, Jason.«
»Sind Sie bei einem der Rennteams beschäftigt?«, fragte Jason.
Ravi Guptas Lächeln war Jason auf Anhieb unsympathisch. »Oh, könnte man schon so sagen. Andererseits auch wieder nicht. Ich bin einfach nur sehr interessiert an Hovercarrennen.«
Jason war auf der Hut. »Sie sind doch nicht von der Presse, oder?«
»O nein. Nein, nein, nein! Bestimmt nicht! Glauben Sie mir, junger Jason, ich bin kein Reporter. Bloß ein interessierter Beobachter. Zum Beispiel würde ich gern von Ihnen wissen, wie Ihnen der Profirennbetrieb gefällt. Heute beim Zeitfahren haben Sie sich ausgezeichnet geschlagen.«
»Ich war froh, auf einem mittleren Platz gelandet zu sein.«
»Wie gefällt Ihnen der F-3000? Hat er nicht zu viel Wumm?«
»Das ist ein guter Wagen.« Jason hatte keine Ahnung, worauf Gupta hinauswollte.
In diesem Moment betrat Umberto Lombardi die Herrentoilette - und ehe Jason sich's versah, war Gupta auch schon wieder verschwunden.
Lombardi bemerkte Jasons verdutzte Miene. »Stimmt was nicht, mein junger Star?« Jason schaute umher. Der Inder war tatsächlich verschwunden. »Nein ... nein ... alles in Ordnung.«
Die zweite interessante Begegnung an diesem Abend hatte Jason unmittelbar nach den Ansprachen.
Als der Beifall für den italienischen Präsidenten verklungen war und Jason sich anschickte, sich zu entfernen und ins Hotel zu fahren, nahm auf einmal ein gut aussehendes junges Mädchen neben ihm Platz.
»Hü«, sagte sie. »Du bist Jason Chaser, stimmt's?«
»Ah ... also ... ja«, stammelte der verblüffte
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