Huendisch fuer Nichthunde
er mit Gleichaltrigen herumtollen und den Sozialkontakt üben kann. Die dortigen Betreuer können Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Antworten auf all die vielen kleinen alltäglichen Fragen geben.
Das richtige Verhalten in unserer reizüberfluteten Umwelt muss geduldig geübt und erlernt werden.
Eine gute Welpenspielstunde zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilnehmeranzahl beschränkt ist und verschiedene Gruppen geführt werden. Meines Erachtens sollten es nicht mehr als vier Welpen pro Hundeinstruktor sein. Die Einteilung der Gruppen sollte nach dem Entwicklungsstand und nicht nur rein nach der Größe oder dem Alter erfolgen. Es gibt Hunde, die mit 14 Lebenswochen noch das Verhalten eines zehnwöchigen Hundes zeigen und einfach ein wenig länger brauchen als andere. Die Welpenspielstunde sollte nach den neuesten ethologischen Kenntnissen geführt werden. Damit meine ich zum Beispiel, dass die Instruktoren fähig sind abzuschätzen, ob es sich noch um Spiel handelt oder ob einer der Welpen derart bedrängt wird, dass der einzige Lernerfolg der ist, dass andere Hunde ihm wehtun.
Fahren Sie lieber eine Autostunde und gehen nur einmal die Woche zu einer guten Welpenspielstunde als zwei- bis dreimal pro Woche ganz in der Nähe in eine Gruppe, in der man sich der Verantwortung gegenüber den Welpen nicht bewusst ist.
Ab der 16. Lebenswoche wechselt man in der Regel von der Welpenspielstunde zu einer Junghundgruppe.
Leider kann ich Ihnen kein Patentrezept geben, wie man eine gute Gruppe findet. Ich kann nur empfehlen, zuerst einmal ohne Hund hinzugehen, zuzuschauen und mit den Instruktoren zu reden, um sich ein Bild zu machen.
In Ihrem täglichen Leben sollten Sie mit dem Welpen bis zu seiner zwölften Lebenswoche (manche Fachleute sagen auch bis zur 14. Woche) all das unternehmen, was Sie in den nächsten zwölf bis 14 Jahren mit ihm unternehmen möchten: Also Auto und Straßenbahn fahren, Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts kennenlernen, auch Menschen mit körperlichen Behinderungen oder mit dunkler Hautfarbe, durch belebte Straßen oder dunkle Wälder laufen, Hunde jeder Größe, jeder Rasse und jeden Alters kennenlernen, andere Tiere, Tierarztbesuche, Jogger, Skater, Modellflugzeuge, Treppen, glatte Böden, Fußbälle, Gewitter, Staubsauger – einfach alles, was einem im Alltag begegnen kann.
Das Programm zur Sozialisierung liegt an Ihnen und an Ihrer Art zu leben, und es ist von großem Vorteil, wenn Sie sich eine „Sozialisierungs-Liste“ erstellen, damit Sie nichts vergessen.
Wichtig ist dabei, dass Ihr kleiner „Nugget“ alles Neue positiv erfährt und es ihm keine Angst oder Unbehagen bereitet. Beobachten Sie ihn gut. Wenn Sie feststellen, dass er mit einer Situation überfordert ist, dann brechen Sie sofort ab. Morgen ist auch noch ein Tag!
Bei Begegnungen mit erwachsenen Hunden wünschte ich mir, dass Sie an meine Worte denken, die da lauten: Es gibt keinen Welpenschutz! Wenigstens nicht so, wie man sich das hinlänglich vorstellt. Im biologischen Sinne ist Welpenschutz nur innerhalb der Verwandtschaft sinnvoll. Denn selbst wenn ich als Hund der Onkel eines Welpen bin, so trägt er doch immer noch einen Teil meiner Gene in sich. Wir haben ja bereits am Anfang besprochen, dass das Wichtigste überhaupt ist, die eigenen Gene weiterzugeben. Die Hunde aber, die man auf Spaziergängen trifft, sind in aller Regel nicht mit Ihrem Welpen verwandt. Und so besteht für sie – rein biologisch gesehen – keinerlei Grund, Rücksicht zu nehmen.
Zum Glück funktionieren da meistens noch andere biologische Mechanismen, die einen erwachsenen Hund normalerweise davon abhalten, einem Welpen Schaden zuzufügen, wie zum Beispiel das Kindchenschema: Runde Augen, runde Kopfform und allgemein welpenhaftes Aussehen lösen sowohl bei uns Menschen als auch bei erwachsenen Hunden eine gewisse beschützerische, „mütterliche“ – zumindest eine schonende – Reaktion aus. Aber darauf verlassen sollten Sie sich nicht.
Sie führen Ihren kleinen „Nugget“ in die Welt hinaus, und es liegt in Ihrer Verantwortung, was ihm da draußen widerfährt und welchen „Schliff“ er bekommt.
Aus Ihrem süßen Welpen wird ein schlaksiger, aufmüpfiger Junghund, der Sie manches Mal provoziert und herausfordert. Höchste Zeit, mit der Erziehung zu beginnen! Wenn unser Hund ins „Rüpelalter“ kommt (meist beginnend zwischen dem vierten und
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