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Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Braun
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Unterordnung meine, hat nichts mit alledem zu tun, was zuvor beschrieben wurde. Es hat etwas mit artgerechter Tierhaltung zu tun! Unterordnung bedeutet, dass der Hund von uns Menschenso behandelt wird, dass es ihm möglich ist zu verstehen, was wir von ihm fordern! Es bedeutet auch, dass wir dem Hund die Sozialstruktur bieten, die er für ein ausgeglichenes Seelenleben braucht. Es bedeutet, dass wir unserem Hund ein guter Rudelführer sind und dass er weiß, wo sein Platz, seine Stellung in unserem Zusammenleben ist. Also sind wir wieder bei der Hierarchie. Wenn wir einmal nachforschen, was dieses Wort im eigentlichen Sinne bedeutet, verliert es seinen Schrecken. Im Duden – Das große Fremdwörterbuch heißt es dazu:
     
    Hierarchie (griechisch: hierarchia = „Amt des obersten Priesters“):
    1. [pyramidenförmige] Rangordnung, Rangfolge, Über- und Unterordnungsverhältnisse.
    2. Gesamtheit derer, die in der (kirchlichen) Rangordnung stehen.
     
    Anders ausgedrückt: Alle verfolgen das gleiche Ziel und zu diesem Zweck hat jeder seine Rangstellung. Klingt es nun nicht mehr ganz so drastisch? Da gibt es noch etwas ganz Wichtiges zu bedenken: Kein Hund, kein Wolf könnte sich selbst zum Rudelführer, zum „Alpha“ ernennen, wenn der Rest des Rudels ihn in seiner Stellung nicht ständig bestätigen würde.
     
    Es ist an uns Menschen, unseren Hund davon zu überzeugen, dass wir es verdient haben, „Alpha“ für ihn zu sein! Und zwar mit seinen Argumenten!
     

 
     
     
    Wer sonst als der Stammvater all unserer Hunde könnte uns besser lehren, welche Qualitäten ein guter Rudelführer besitzen muss. Auffallend ist beim Wolf, dass „Alpha“ nicht zwangsläufig das größte, schönste oder kräftigste Tier ist. Wichtig ist, dass er am meisten Erfahrung hat. Nur so ist gewährleistet, dass er ein Rudel erfolgreich führen und somit dessen Weiterbestand sichern kann. Erfahrung ist eine Frage der Zeit. Demzufolge ist „Alpha“ sicher kein junges Greenhorn, sondern ein Wolf in den besten Jahren.
     
     
    „Alpha“ ist klug und erfahren.
    (Foto: Tierfotoagentur. de/P. Weimann)
     
    Weitverbreitet kursieren in unserer menschlichen Vorstellung zwei Extreme darüber, wie es in einem Wolfsrudel zugeht. Die einen denken, so ein Wolfsrudel wäre eine aggressive Gemeinschaft. Da gäbe es Kampf, Unterdrückung, die reinste Diktatur. Einer nennt sich „Alpha“, und alle anderen werden geknebelt und gegeißelt und müssen spuren. Die anderen denken, ein Wolfsrudel wäre eine antiautoritär geführte Ansammlung von Wölfen und alles Tun wäre geprägt von Freundlichkeit, Liebe und Zuneigung zueinander. Alle Wölfe wären nur beieinander, weil sie sich so schrecklich lieb haben. Ich kann Ihnen versichern: Beides ist Quatsch!
    Kaufen wir uns Literatur über Wölfe, so handelt es sich größtenteils um Gehege- oder Freiland-Beobachtungsberichte, und bald klaffen die Meinungen auseinander. Einmal ist das Rudel 14 Wölfe stark, in einem anderen Fall sind es nur fünf Mitglieder. Im einen Bericht jagt der Wolf Hasen und in einem anderen stellt er ganze Moschusochsen! Einige Autoren schreiben, dass der Ranghöchste als Erster frisst, und im anderen Buch steht, dass zuerst die Welpen fressen dürfen. Im einen Werk heißt es, dass nur die Alpha-Wölfin Junge bekommt, in einem anderen wird beschrieben, wie mehrere Weibchen ihre Jungen zusammen aufziehen. Was stimmt eigentlich?

 
     
     
    Die Stimmung in einem Wolfsrudel beinhaltet alle Nuancen eines Zusammenlebens, von freundlich bis hin zu aggressiv. Der Wolf hat bis zum heutigen Tage überlebt, und zwar aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit. Und diese zeichnet ihn auch in seinem innerartlichen Verhalten aus. Das pauschalisierte Wolfsverhalten gibt es nicht. Immer ist es eine Anpassung an die jeweiligen Umstände. Ausschlaggebend sind verschiedene Faktoren.
     
     
    In einem Wolfsrudel übernimmt jedes Tier eine bestimmte Aufgabe.
    (Foto: Tierfotoagentur.de/Fotofeeling)
Die Geschlechterverteilung
    Wie groß ist die Fortpflanzungskonkurrenz? Wie viele zeugungsfähige Weibchen/Männchen gibt es und welche Position haben sie innerhalb des Rudels?
    Übrigens gibt es bei Hund und Wolf zwei verschiedene, geschlechtlich voneinander getrennte Rangordnungen. Bei den Weibchen gibt es eine Alpha-Wölfin, und alleanderen Weibchen stehen unter ihr, ohne dass sie untereinander weitere Rangpositionen bestimmen. Bei den Rüden hingegen wird von „Alpha“ bis „Omega“ ausgefochten,

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