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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
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wird langsam verdammt verwickelt.
    Die drei bewaffneten Wächter ganz oben auf der breiten Steintreppe nickten gleichzeitig Aristobulus zu und schauten dann mißtrauisch auf Ahira herab.
    Der Zwerg zwang sich dazu, die Hände unten zu lassen, obgleich seine Handflächen juckten; zu gerne hätten sie den glatten Stiel, seiner Streitaxt gefühlt. Vielleicht war es nur die berufsmäßige Haltung der Wächter; vielleicht aber auch mehr: Zwerge waren nicht gerade für ihre Gelehrsamkeit berühmt. Daher mochte Ahiras Anwesenheit ihren Verdacht hervorgerufen haben. Wenn er sich nicht beherrschte, konnte das zu einem Kampf führen.
    Drei gegen einen war nicht sehr nach Ahiras Geschmack, selbst wenn er zum Berserker würde. Außerdem würde es nicht nur drei gegen einen heißen. Diese Wachen trugen die gleichen Brustpanzer mit dem Buckel in der Mitte wie die Leibwächter Airvhans. Offensichtlich gehörten sie zur Polizeitruppe Pandathaways, oder wie man diese Organisation hier nannte. Sie hatten ähnlich ausgerüstete Männer auf dem Weg zur Bibliothek gesehen – es mußte davon innerhalb der Schußweite mindestens ein halbes Dutzend geben.
    Der größte der drei, ein blasser Mann mit schweren Augenbrauen und einer kleinen, spitzen Nase, schwenkte seinen Speer. »Was willst du denn hier?«
    Aristobulus zog eine Augenbraue hoch. Der Wächter senkte den Speer und berührte mit der freien Hand die Stirn. »Verzeihung, ich habe den Zwerg gemeint, Sir.«
    Ahira nickte leicht, als der Magier ihn von der Seite anblickte. Am besten war es, wenn die Wachen glaubten, Aristobulus führe das Kommando, da sie ihn mit Respekt behandelten.
    »Der Zwerg«, sagte Aristobulus, »möchte gern die Bibliothek benutzen, wie ich auch. Ist seine Münze nicht echt?« Der Magier lächelte leicht.
    Auflachen. »Das würden wir ihm raten, Sir. Der letzte, der mit falscher Münze an den Bibliothekaren vorbei wollte, steckte plötzlich voller Pfeile.« Er wandte sich an die Wache links von ihm. »Tschalla, nimm ihm die Packen und Waffen ab – alles, bis auf den Beutel!« Durch gelbe Zähne grinste er Ahira an. »Den brauchst du noch.« Der Wächter beugte sich zu Aristobulus. »Wenn Ihr und Euer … Begleiter mir bitte folgen wollt.«
    »Was wollt ihr mit meinen Packen und … «
    »Wir können dich das unmöglich mit in die Bibliothek nehmen lassen. Das siehst du doch ein, oder?«
    Ahira setzte seine beiden Rucksäcke auf die breiten Steinstufen ab und übergab dann seine Armbrust, den Dreschflegel und die Streitaxt an Tschalla. Nur mühsam konnte er sich ein Grinsen verkneifen, als er sah, wie der Mann unter der Last stolperte. »Ihr werdet aber aufpassen, daß nichts von meiner Habe … Beine bekommt?«
    »Ihr müßt neu in Pandathaway sein«, sagte Tschalla durch zusammengebissene Zähne, als er die beiden durch den Eingang an den offenen Eichentüren vorbeiführte. Die Türen waren massiv, etwas zehnmal so hoch wie Ahira, und mit Gold- und Silberintarsien verziert. »Wir stehen hier in der Bibliothek unter Eid. Allein eine Anschuldigung würde uns schon auf die Straße werfen – zumindest bis darüber entschieden würde.« Er stellte Ahiras Sachen auf einen Haufen anderer Dinge ab: Schwerter, Bogen, verschlossene Kisten und Netze. »Aber komm ja nicht auf komische Ideen, Zwerg. Eine Suspendierung würde uns ausreichend Zeit geben, herauszufinden, wer uns beschuldigt hat. Dann würden wir unseren Lohn aus seiner kleinen Haut herausschneiden. Du verstehst, was ich damit sagen will?«
    Die Eingangshalle der Großen Bibliothek von Pandathaway war ein großer, kahler Raum, der durch winzige, faustgroße Fenster, hoch oben, nur wenige Fuß unter der Verbindung von Decke und Steinwänden, erleuchtet wurde. Unterhalb der Fenster verlief ein hölzerner Wehrgang über die gesamte Vorderwand. Nein – das waren keine Fenster. Das waren Schießscharten. Wer auch immer die Bibliothek entworfen hatte, hatte auch für ihre Verteidigung gesorgt.
    Ihre Sandalen schlurften auf dem Boden, als Tschalla sie nach hinten führte, wo sich zwei Ausgänge befanden.
    Einer war ein enger Bogengang, der zu einem mit Lampen beleuchteten Korridor führte. Ahira ging darauf zu; aber Aristobulus zupfte ihn am Ärmel und hielt ihn zurück.
    »Das ist mein Eingang«, flüsterte der Magier. »Geheimschrift über der Tür – sie sagt so ungefähr: › Wenn du das lesen kannst , kannst du sicher weitergehen. ‹ Ich besorge mir, was ich brauche, dann suche ich nach dir.«
    Ohne auf

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