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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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richtete sich kerzengerade auf, seine Züge drückten weder Erregung noch Mitleid aus. »Bren wird dir ebenfalls helfen. Er ist einer von euch ...«
    »Sei verdammt.« Bren Adahan schüttelte den Kopf. »Sei verdammt, Jason Cullinane.«
    Der Junge sah aus, als hätte man ihn ins Gesicht geschlagen. »Was?«
    Tennetty versteifte sich, sie kniff die Augen zusammen, und ihre Haltung lockerte sich nur wenig, als Aeia ihr beschwichtigend die Hand auf den Arm legte.
    »Du, dein Vater und dieser arrogante Bastard Walter Slowotski, gehört doch alle zum selben Schlag«, sagte Bren und ließ seinem lange unterdrückten Zorn freien Lauf. »Ihr glaubt, ihr seid die einzigen, die sich Gedanken machen. Ihr glaubt, ihr Leute von der Anderen Seite seid die einzigen, die ...« Er fand keine Worte und schwenkte aufgebracht die Arme. »... aber wir alle gehören dazu. Du solltest dich bemühen, mich zu begreifen, Jason Cullinane: Was hier geschieht, auf Dieser Seite, geht uns alle an. Glaubst du, Aeia macht sich keine Gedanken? Glaubst du, sie ist nicht ein Teil all dessen, was hier vor sich geht?«
    Aeia lächelte ihm zu und neigte den Kopf zur Seite. Zum tausendsten Mal wurde ihm bewußt, daß er nichts besaß oder je besitzen würde, das er nicht für ein solches Lächeln herzugeben bereit wäre.
    »... oder Garavar?«
    Der alte General nickte grimmig und legte Jason kurz die Hand auf die Schulter.
    »... oder die übrigen Krieger? Glaubst du wirklich, sie gehören nicht dazu?«
    Füße scharrten über den Boden, während grimmige Gesichter um einen gleichmütigen Ausdruck rangen. Seite an Seite standen Pirojil, Durine und Kethol Jason gegenüber und grüßten ihn mit erhobener Hand. Der hünenhafte Durine bekräftigte die Geste mit einem ermutigenden Lächeln.
    »... oder Ranella?«
    Die Chefingenieurin hob die tintenfleckigen Finger zu einem knappen Gruß und versank wieder in ihren ureigensten Gedanken, nachdem ihre Lippen lautlos die Worte geformt hatten: Ich baue dir deine Eisenbahn, Karl, du hast mein Versprechen.
    »... oder Thomen?«
    Thomen Baron Furnael, der Sohn des Mannes, der Brens Vater hatte ermorden lassen und Enkel des Mannes, der Brens Urgroßmutter entführte und vergewaltigte, tauschte einen festen Händedruck mit Bren Adahan.
    »Oder auch diese verrückte Kampfhündin hier?«
    Tennetty quittierte diese Beschreibung mit einem Lächeln.
    »Wenn du glaubst, die Revolution, die dein Vater anzettelte, sei Privateigentum der Cullinane-Familie«, sprach Ben weiter, »dann irrst du dich. Sie gehört uns allen. Wir sind ein Teil davon, wir haben jeder unsere Aufgabe. Schön: Thomen wird deiner Mutter helfen, Holtun-Bieme zu regieren, das ist sein Talent. Einverstanden, ich werde helfen und tun, was ich kann. Natürlich wird Garavar die Truppen befehligen, während Pirojil und Durine kämpfen. Ranella und Lou Riccetti werden bauen; U'len wird kochen. Ellegon, Aeia, Doria - wir alle tun unsere Pflicht.
    Aber du auch, Jason Cullinane. Zwei Dinge wirst du für uns tun.«
    »Die wären?«
    Er hätte gerne gesagt: Befiehl deiner Schwester, mich zu heiraten. Doch er widerstand der Versuchung. Teils aus Stolz. Außerdem würde es nichts helfen - Aeia war nicht weniger stur als der Rest der Familie.
    »Erstens, du wirst schuften wie ein Hund, um alles zu lernen, was du brauchst, um deinen Platz im Leben auszufüllen. Wie der beschaffen sein wird, weißt du vermutlich jetzt noch ebensowenig wie ich.«
    »Einverstanden«, sagte Jason Cullinane. Seine Stimme schien an Kraft und Nachdruck zu gewinnen, obwohl sie keinen Deut lauter klang. »Und zweitens?«
    »Zweitens wirst du eingestehen, daß wir alle in das Geschehen in diesem Teil der Welt eingebunden sind«, sagte Bren Adahan ruhig, und jedes seiner Worte tönte klar und bestimmt durch die Stille. »Jeder auf seine Art; jeder einzelne von uns.«
    Etwas in seinen Augen erinnerte an seinen Vater, als Jason nickte und den Blick über die Gesichter wandern ließ, in denen er etwas fand, das ihm zuvor nie aufgefallen war.
    Noch stärker erinnerte der Tonfall seiner Stimme an seinen Vater, als er die Arme vor der Brust verschränkte, langsam mit dem Kopf nickte und sagte: »Deine Bedingungen sind angenommen, Bren Adahan.«
    Die Mutter ergriff Jasons Hand. »Dann komm herein und ruh dich aus. Morgen gibt es viel zu tun.«
    »Nein.« Sanft entzog er sich ihr. »Nein«, wiederholte er. »Heute gibt es viel zu tun. Heute.« Sein Gesicht war ausdruckslos, aber in seinen Augen standen

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