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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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einem einzelnen Mann.
    »Chak, Rahff, Fialt«, rief er, »der nächste von den Bastarden gehört mir. Haltet euch zurück.«
    Ein weiterer Mann kroch um die Biegung und hielt das Gewehr vor sich, als sei es ein Schild. Karl heilte ihn von dieser Vorstellung mit einer schlecht gezielten Bombe, die eine Sandfontäne in die Höhe und den Mann in Deckung schleuderte.
    »Verdammt, Chak«, brüllte er. »Ich wollte den Kerl abservieren. Ich hatte ihn schon im Visier, bis du den Knaller geworfen hast.«
    Vielleicht konnte er lange genug ausharren. Vielleicht. Erst den anderen einen genügenden Vorsprung verschaffen, und dann in den Wald kriechen, sich eingraben und abwarten.
    »Halt den Kopf unten, Rahff. Du erwischst mehr von ihnen, wenn sie dich nicht sehen können.«
    Zuerst einmal kam es darauf an, den anderen die Flucht zu erleichtern. Die Sklavenjäger würden nicht lange auf sich warten lassen. Bestimmt nicht.
    Wieder streckte einer der Sklavenjäger den Kopf um die Biegung und Karl ließ ihn einen Schuß abgeben, bevor er ihn mit dem nächsten Gewehr anvisierte. Er wartete ab, bis der Mann sich noch ein Stück weiter vorwagte, und dann erledigte er ihn mit einem sauberen Kopfschuß.
    »Gut gemacht, Fialt. Bis zum Morgengrauen haben wir sie alle erledigt.«
    Nur noch etwas Zeit, mehr nicht.
    Geduldig wartete er einige Minuten. Worauf warteten sie?
    Vielleicht ist es ganz gut, daß wir uns nicht erst lange verabschiedet haben. Noch ein paar Minuten, und ich ziehe mich diskret zurück, und dann werden wir ja sehen ...
    Er freute sich nicht eben darauf, im Wald in Deckung zu liegen, bis seine Verletzungen geheilt waren und anschließend zu Fuß den langen Weg zu den Mittelländern anzutreten, aber er hatte schon Schlimmeres durchgestanden. Womöglich erwiesen sich die Vorräte in der Höhle des Schwertes als ausreichend, und er traute sich zu, auch mit nur einem gesunden Bein hinüberzuschwimmen.
    Mit einem Lächeln richtete er sich in sitzende Stellung auf, zog zwei der geladenen Gewehre auf seinen Schoß, spannte das eine und legte an. Noch ein paar Sklavenjäger aus dem Weg räumen, noch ein paar Minuten Zeit und ...
    Schmerz explodierte in seinem Rücken, er sank zu Boden. Von der Brust abwärts spürte er seinen Körper nicht mehr.
    Von hinten - Idiot! Sie hatten jemanden in seinen Rücken geschickt. Die übrigen Sklavenjäger hatten lediglich versucht, ihn abzulenken.
    Er schmeckte Blut. Die salzige Flüssigkeit schien ihn zu wärmen.
    Die Welt färbte sich grau an den Rändern. Dunkle Gestalten versammelten sich um ihn.
    »Paß auf mit dem. Er ist immer noch gefährlich.«
    »Nichts ist er. Ich werde ihn fesseln.«
    Ich kann ...
    Seine tauben, unbeholfenen Finger schoben sich zwischen seinen Bauch und den Sand, fummelten eine Pistole aus dem Gürtel und spannten den Hahn.
    Doch er vermochte sich nicht herumzudrehen. Die Welt war ein Stückchen zu weit weg; sein Arm eine Kleinigkeit zu schwach.
    »Vorsichtig, habe ich gesagt. Leg ihn auf den Rücken, und vergewissere dich, daß er nicht noch eine Waffe hat. Dann kannst du ihn binden.«
    Grobe Finger zerrten an seiner Schulter, unterstützten seine rasch nachlassende Kraft gerade so weit, daß er die Pistole unter dem Leib hervorziehen konnte.
    Schatten breiteten sich über seinen Körper. Karl Cullinane ...
    »Er hat eine Pistole! Haltet seinen Arm!«
    ... zielte auf den Stapel der mit Schießbaumwolle gefüllten Bomben, die alle mit einem eigenen Zünder ausgestattet waren.
    »Andy ...«, sagte er, und wußte doch genau, daß ihm keine Zeit für geschliffene letzte Worte blieb.
    Er krümmte den Finger am Abzug, mit endgültiger Entschlossenheit.

Kapitel dreißig
Der rechtmäßige Erbe
    Ist es erst einmal zum Krieg gekommen, gibt es nur eins zu tun - siegen. Denn die Folgen einer Niederlage sind grausamer, als alles was im Krieg geschieht.
    Ernest Hemingway.
    Als die letzte Explosion dröhnte und der Widerschein des Feuers am Himmel sichtbar wurde, hatten Ahira und Slowotski ihre Gefährten bereits in das Landungsboot gedrängt, das halb auf dem Sandstrand lag.
    Walter Slowotski schloß für einen Moment die Augen. Verdammt, Karl.
    »Bewegt euch, ihr zwei«, kommandierte Tennetty. »An Bord mit euch.«
    Drinnen im Boot vergrub Aeia das Gesicht in den Händen. Bren Adahan legte ihr den Arm um die Schultern.
    Doria, diese fremd anmutende, neue und doch vertraute Doria, die mit ihnen von der Anderen Seite herübergekommen war, weinte unverhohlen, während sie den

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