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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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meinen Verantwortungsbereich fällt. Du bist noch nicht soweit, noch nicht. Du warst bereit, dein Gewissen zu beruhigen, indem du mir Gelegenheit gabst, dich zu töten; ich möchte lieber ein weniger kostbares Linderungsmittel anwenden.
    Das bin ich dir schuldig, Thomen - und deinem Vater und deinem Bruder.
    »Weil ich der Kaiser bin«, sagte Karl Cullinane laut. »Und das solltest du dir besser merken, Junge.«

Kapitel acht
Der Mensch denkt ...
    Ich bin ein Held mit den Beinen eines Feiglings. Ich bin ein Held von der Taille aufwärts.
    Spike Mulligan
    Abgesehen vom Wetter lief Walter Slowotskis Plan ab, als hätten die Götter ihre Hand darüber gehalten.
    Walter Slowotskis Kommando - er bestand auf der korrekten Verwendung des Ausdrucks, bezogen auf die Gruppe, nicht auf die Mitglieder der Gruppe - bestand aus nur zehn Mann; zehn gegen die siebzehn Berittenen aus der Nachhut der Sklavenjäger, das schien kein allzu schlechtes Verhältnis.
    Und er verfügte über ein paar Trümpfe. Lou hatte ihm gesagt, daß Aeia immer noch die beste Schützin in Heim war; Bren Adahan, der sich an die Pistole noch nicht recht gewöhnt hatte, verstand besser mit dem Schwert umzugehen als Walter, und auch mit der Armbrust kannte er sich aus - zudem, worauf es am meisten ankam, war er ein erfahrener Kämpfer, der in dem Holtun-Bieme-Krieg mehr als genug Blut gesehen hatte.
    Bei sechs von den übrigen handelte es sich um von Daherrin empfohlene Krieger, vier kampferprobte Männer und zwei Grünschnäbel, deren einer außerdem als Sanitäter fungierte - das heißt, daß er außer seinen Waffen noch Verbandsmaterial und die Flasche mit dem Heiltrank schleppen mußte.
    Daherrin hatte Jason als zehnten Mann vorgeschlagen, war jedoch bei Walter auf Ablehnung gestoßen. Bei dieser Befreiungsaktion handelte es sich um eine kitzlige Sache; ihm schien es geraten, Jason der Gruppe zuzuteilen, die sich der Vorhut annehmen sollte - dabei ging es aller Voraussicht nach nicht ganz so haarig zu.
    Nein, Jason war nicht sein zehnter Mann; sein zehnter Mann war Ahira. Ihre Freundschaft bestand schon ein halbes Leben, und die meiste Zeit waren sie Partner gewesen. Ob Krieg oder Frieden herrschte, Ahira in seiner Nähe zu wissen, bedeutete Slowotski so viel, wie ein Betonboden beim Basketball: Der Ball prallte in einem berechenbaren Winkel zurück.
    Dennoch, in Anbetracht der Tatsache, daß dieses Treffen mit siebzehn toten Sklavenjägern zu Null Verletzten bei der Heim-Mannschaft ausgehen sollte, verbot sich allzu große Selbstsicherheit. Die Schußwaffen machten ihre zahlenmäßige Unterlegenheit etwas wett, und das Seil war ein weiterer Pluspunkt.
    Ganz abgesehen von dem Überraschungseffekt.
    Alles zusammen ergab den Grund, weshalb Walter die Taktik bestimmte und nicht Ahira.
    Davon abgesehen, stellte Ahira einen Teil der taktischen Reserve dar. Vor Urzeiten, bei einer Reserveübung, hatte man Walter beigebracht, daß es unbedingt erforderlich war, noch etwas in der Hinterhand zu haben; aus dieser Lehre bestand der einzige Gewinn seiner zweiwöchigen militärischen Karriere.
    Ein verirrter Regentropfen traf ihn genau ins linke Auge und brannte. Das Wetter sah nicht sehr vielversprechend aus; im Regen bereitete das Nachladen Schwierigkeiten.
    Wie zuvor ahnte man auch diesmal nichts von der schwerbewaffneten Nachhut, als die letzten Reihen des Haupttrupps um die Biegung verschwanden. Wind flüsterte in dem Laub der Bäume und kündete von dem aufkommenden Sturm.
    Walter schlich sich vorsichtig um die Biegung und wartete schweigend, bis der Feind weit genug entfernt war, um seinen gedämpften Befehl an Bren und Aeia nicht mehr hören zu können.
    Bei dem Widerschein ferner Blitze am Himmel und leisem Donnergrollen lief ihm ein Schauer über den Rücken.
    »Also gut, ihr zwei«, flüsterte er und trat mit dem aufgerollten, geflochtenen Lederseil in der Hand auf den Weg hinaus. »An die Arbeit.«
    Während der erste Regenschauer auf das dichte Laubdach prasselte, kniete Bren Adahan vor einem Baum und Hob Aeia empor, die in seine gefalteten Hände getreten war. Slowotski warf ihr das Seilende zu.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte sie das Seil festgeknotet und sprang zu Boden. Anschließend wiederholten sie und Bren den Vorgang auf der anderen Seite des Pfades.
    »Exzellent«, meinte Walter. »Jetzt bleibt uns nur noch ...«
    Ein Stück weiter den Weg entlang ertönten Schüsse.
    Zu früh!
    Panik überrollte ihn wie eine eisige Flut, während es immer

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