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Hüter des Todes (German Edition)

Hüter des Todes (German Edition)

Titel: Hüter des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Grab innerhalb der nächsten anderthalb Stunden finden!» Und mit diesen Worten sprang sie so schnell aus der Cafeteria, dass Logan rennen musste, um mit ihrem Schritt mitzuhalten.

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    29
    Gerade einmal um sieben Minuten hatte sich Christina Romero verschätzt. Etwas über eineinhalb Stunden später meldete das Tauchteam Nummer fünf die Entdeckung einer – wie es schien natürlichen – Spalte im Bett des Sudd, fünfzehn Meter unter der Wasseroberfläche. Die Spalte war vollständig ausgefüllt mit großen Felsbrocken. Stone ließ nur ein einziges Taucherteam beim Fundort der Skelette unter der Aufsicht von Fenwick March zurück und beorderte alle restlichen Teams zu der Spalte. In der Einsatzzentrale, dem Nervenzentrum der Station, verfolgte Logan auf dem riesigen Bildschirm gebannt den Fortgang der Ereignisse. Die Videodaten wurden von Cory Landau choreographiert, der selbst inmitten dieser ansteckenden Aufregung sein Phlegma behielt.
    Die Bilder, die die Videokameras an den Helmen der Taucher lieferten, waren körnig und undeutlich, doch sie reichten aus, um Logans Puls zum Rasen zu bringen. Schmale Lichtkegel von Unterwasserlampen tasteten durch den dunklen Schlick und Schlamm des Sudd und zeichneten die Öffnung im vulkanischen Felsboden nach: gut zweieinhalb Meter hoch und anderthalb breit, geformt wie die Pupille eines Katzenauges, zugesetzt mit massiven Felsbrocken. Die Taucherteams hatten alles versucht, das Geröll herauszulösen, ohne Erfolg – der Schlick des Sudd wirkte wie Klebstoff, und die vielen Jahrtausende hatten alles zu einer nahezu soliden Masse verschmolzen.
    «Hier Tango Alpha», meldete sich die körperlose Stimme aus fünfzehn Metern Tiefe. «Keine Chance.»
    «Verstanden, Tango Alpha», erklang Porter Stones Stimme von irgendwo anders auf der Station. «Setzen Sie den Saft ein.»
    Das Funkgerät knackte erneut. «Hier Tango Alpha, verstanden.»
    Logan sah Christina an, die wie angewurzelt neben ihm stand und die Geschehnisse ebenfalls fasziniert verfolgte. «Saft?», fragte er.
    «Nitroglyzerin.»
    «Aber …» Logan runzelte die Stirn. «Ist das klug?»
    «Geh nie aus dem Haus ohne genügend Saft», kicherte Christina. «Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wie oft Stone bei seinen verschiedenen Grabungen bereits gezwungen war, Nitro einzusetzen», antwortete sie. «Aber keine Angst – einer unserer Taucher ist ein Ex-Navy-Seal, ein richtiger Künstler mit dem Zeug. Es wird ein chirurgischer Eingriff, mehr nicht.»
    Logan lauschte weiter dem Funkverkehr. Einer der Taucher an der Grabstelle ließ eine Markierungsboje aufsteigen, und Stone – der die ganze Aktion allem Anschein nach zusammen mit Valentino von der Tauchbasis aus überwachte – schickte den Taucher mit dem Nitro los. Logan und Christina Romero beobachteten auf den Schirmen, wie der Mann die hochexplosiven Ladungen anbrachte – vier murmelgroße Kugeln aus schwarzem Gummi, verbunden durch Sprengschnüre – und sich sodann zu den anderen Tauchern zurückzog, die sich ein gutes Stück weit entfernt hatten.
    «Ladungen angebracht und bereit», meldete er schließlich über Funk.
    «Sehr gut», kam Porter Stones Antwort. «Zünden.»
    Für einen Sekundenbruchteil schien die Station kollektiv den Atem anzuhalten. Dann rollte ein dumpfes Wump! durch die Gänge, dass alles um Logan herum leicht erzittern ließ.
    «Redfern hier», erklang eine neue Stimme im Funk. «Ich bin im Krähennest. Signalboje gesichtet!»
    «Können Sie die exakten Koordinaten bestimmen?», fragte Stone.
    «Positiv, Sir. Einen Moment bitte.» Eine kurze Pause entstand. «Einhundertzwanzig Meter fast genau nach Osten, Sir. Richtung siebenundachtzig Grad, genauer gesagt.»
    Christina sah Logan an. «Es wird eine Weile dauern, bis sich dieser Scheißsturm aus Schlamm und Schlick wieder so weit abgesetzt hat, dass man etwas sehen kann», sagte sie. «Kommen Sie, es gibt da etwas, von dem ich glaube, dass es Sie interessieren wird.»
    «Und das wäre?», fragte Logan.
    «Noch eins von Porter Stones kleinen Wundern.»
    Sie führte ihn aus Sektion Weiß, durch Rot und die verschlungenen Korridore von Braun hindurch bis zu einer Schleuse mit einem Fenster, das freie Sicht auf den Sudd gewährte. Christina öffnete die Luke, und eine Treppe kam zum Vorschein, die auf Stelzenbeinen nach oben und auf einen schmalen Laufsteg führte, der die gesamte äußere Peripherie von Sektion Braun umzog. Logan folgte ihr die Treppe hinauf. Oben

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