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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Er fühlte sich, als erwachte er nach einem langen Schlaf, einem Winterschlaf vom wirklichen Leben. Er hatte nie daran teilgenommen, nur aus den Schatten zugesehen. Judith mit ihrer Leuchtkraft hatte ihn ins Licht hinausgezogen. Ihn entblößt. Er stand vor ihr, verletzbar und im Grund genommen nackt.
    Sie stand aufrecht da, ihr Körper fest und kurvenreich, und diese glitzernde Goldkette sprang ihm ins Auge und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre schmale Taille und ihren verlockenden Nabel. Ihr schimmerndes Haar und ihre dunklen Augen waren exotisch und faszinierend und all diese zarte entblößte Haut lockte ihn an. Körperlich war sie perfekt für ihn, aber weit darüber hinaus ging dieser Geist, der ihn umgab, ihm Hoffnung gab und Dinge aus ihm herausholte, die er vor langer Zeit vergessen oder nie gekannt hatte.
    »Mich zurückzuweisen kommt nicht in Frage, Judith. So ist es nun mal. Offensichtlich machst du dir keinen wirklichen Begriff davon, was du getan hast, aber das bewahrt dich nicht vor den Folgen.«
    Ein bedächtiges Lächeln verzog ihren weichen Mund und schlich sich in ihre Augen ein. »So, so, eine Abweisung kommt also nicht in Frage?«
    Er nickte. Vollkommen ernst. Es gab keinen Ort, an den er noch gehen konnte, nachdem sie zerstört hatte, wer und was er jahrelang gewesen war. Es gab nur noch … Judith. »Genau so ist es.«
    » Ich habe das getan?«
    Er nickte wieder und wusste, dass er nichts mehr in der Hand hatte. Er bat sie, ihn zu retten … seine Seele zu retten … diesen kleinen Teil des wahren Stefan Prakenskij zu retten, den er so lange beschützt hatte. Sie hatte die Schleusen für die Liebe geöffnet – und für den Schmerz. In all den Jahren hatte er den Schmerz verdrängt, doch jetzt fühlten sich die Erinnerungen wie frische Wunden und allzu wirklich an. Nah. So nah, dass er fast das Gefühl hatte, als verlöre er den Verstand. Sie hatte ihn vier endlose Tage und drei Nächte lang allein gelassen.
    »Ich kann der Mann sein, den du brauchst, Judith – für alles. Ich kann dieser Mann sein. Du kannst mich nicht aussperren, weil du dich davor fürchtest.«
    Er musste sie in seinen Armen halten. Es gab keinen Ausweg für ihn. Er war viel zu tief eingestiegen. Er kam sich vor, als sauste er im freien Fall durch das All, ohne eine Ahnung zu haben, wo er landen könnte. Das war der Typ Frau, der zu ihm stehen würde, ganz gleich, was passierte, falls sie sich an ihn band. Sie würde für immer zu ihm stehen. Auch für sie würde es kein Zurück geben. Sie hatte sich die Phantasie gestattet, sie hatte sogar ein paar Annäherungsversuche gemacht, aber sie hielt sich immer noch in Schach, beherrscht und vorsichtig. Aus Furcht davor, an den Ort zu gelangen, an dem er sich bereits befand.
    Judith neigte von ihrem Naturell her zu zügelloser Leidenschaft und sie befürchtete, die Kontrolle zu verlieren, die es ihr möglich machte, die Menschen um sie herum vor dem Auf und Ab ihrer intensiven Gefühle zu bewahren.
    »Du verstehst das nicht, Thomas.« In ihrer Stimme drückte sich Schmerz aus. Verlangen und Lust.
    Sie zuckten beide zusammen, als sie seinen angenommenen Namen murmelte.
    Judith schüttelte den Kopf. »Das Leben ist nicht ganz so schwarz und weiß. Ich kann nicht immer alles tun, was ich will. Ich habe eine Familie, die ich liebe. Menschen, die mir wichtig sind. Diese Frauen haben mir das Leben gerettet und mir den Glauben an mich selbst zurückgegeben. Sie haben mir Hoffnung gegeben.«
    »Wie du es für mich getan hast«, bemerkte er mit ruhiger Stimme.
    Sie blickte abrupt in seine Augen auf und schluckte schwer. »Bevor du hier aufgetaucht bist, habe ich mich wie auf Eis gelegt gefühlt. Das ist wahr, Thomas.« Diesmal sprach sie seinen Namen mit fester Stimme aus. »Ich hatte das Gefühl, es würde nie Liebe in meinem Leben geben, nicht die Liebe eines Partners – eines Mannes, den ich für mich allein habe. Ich hatte keine Hoffnung auf eine eigene Familie. Auf Kinder und Gelächter, auf Liebe Tag für Tag. Und dann habe ich dich gesehen, und ehe ich Atem holen konnte, war ich schon so in dir aufgegangen, dass ich keine Luft mehr bekam. Ich lasse keine Menschen in mein Leben ein. Ich kann es nicht. Du machst dir keine Vorstellung davon, wie gefährlich das sein kann, und ich will keinen falschen Schritt unternehmen. Ich beschütze dich ebenso wie meine Familie und mich.«
    Er hielt ihr seine Hand hin. Sie wirkte so verloren, unfähig, diesen Schritt auf ihn zuzugehen. Sie

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