Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
Es war so sexy, wie er das Kommando übernahm. Es begeisterte sie, dass er ihr gehörte. Und das tat er. Sie hatte es in dem Moment gewusst, als sich ihr Geist mit seinem verbunden hatte. Es war tröstlich zu wissen, dass sie sich einen heftigen Gefühlssturm erlauben durfte, weil er damit umgehen konnte.
»Judith.«
Die sanfte Ungeduld, mit der er ihren Namen aussprach, sandte eine weitere Woge von Glut durch ihre Adern. Die Elektrizität im Raum ließ Funken sprühen. Sie packte den Saum ihres T-Shirts, ohne wirklich nachzudenken, und zog es sich über den Kopf. Sein hörbares Ausatmen sandte ihr einen Schauer über den Rücken.
Er trat dichter vor sie, so nah, dass sein maskuliner Duft sie einhüllte. »Wenn ich dich ansehe, muss ich mir manchmal ins Gedächtnis zurückrufen, dass du echt bist. Ich finde dich einfach wunderschön, alles an dir«, gestand er und hob sie hoch, als wöge sie kein Gramm mehr als eine Feder.
Judith, die ihr T-Shirt noch in der Hand hielt, schlang ihm ihre Arme um den Hals und hielt sich fest, als er sie aus dem Studio trug. Er blieb nicht stehen, um den Lichtschalter zu benutzen oder die Tür zu schließen, aber sie fühlte ein Aufwogen von Kraft, und zwei Dinge geschahen fast gleichzeitig. Sie schnappte nach Luft, als ihr klar wurde, dass Stefan nicht einfach nur telepathische Anlagen hatte oder sie gegen Emotionen abschirmen konnte, sondern dass er auch zur Telekinese fähig war. Schlösser öffneten sich für ihn und er konnte Gegenstände von der Stelle bewegen, eine seltene Gabe.
»Dein Geist verstärkt meine Fähigkeiten«, sagte er, als er sie die Treppe hinauftrug. »Das habe ich schon gefühlt, als wir das erste Mal gemeinsam eine erotische Phantasie hatten. Ich weiß nicht, ob sie von mir ausging oder von dir, aber die Kraft war unglaublich. Du musst sie gefühlt haben.«
Sie konnte nicht warten, bis sie im Schlafzimmer waren. Sie küsste sein Kinn und seine Mundwinkel und presste ihre Lippen dann ziemlich fest auf seine. Flüssiges Gold ergoss sich in ihre Adern und bewegte sich in der sommerlichen Hitze in einer trägen, herrlich dicken Melasse durch ihren Körper. Es war ein köstliches Gefühl und sie konnte nicht aufhören, ihn zu küssen. Sie liebte seinen Geschmack, all diese Männlichkeit, das würzige Verlangen in seinem Mund, das sie so sexy fand, als er jeden ihrer Küsse erwiderte.
Sie schien zu schweben, und irgendwie gelangte sie ins Schlafzimmer und Stefan ließ sich mit ihr auf das Bett sinken, kniete über ihr, als er sie küsste, die Hände auf ihren Shorts, die er ihr über die Hüften zog. Sein Mund zog eine feurige Spur von ihrer Kehle zu ihren Brüsten und raubte ihr den Atem und die Zurechnungsfähigkeit. Ihr Körper bebte vor Gier nach ihm und ihre Hüften und Beine bewegten sich voller Verlangen unruhig unter ihm.
Oft fühlte sie sich so vollständig und restlos allein und leer. Niemand hatte ihr jemals das Gefühl gegeben, das er ihr gab – so ausgefüllt von ihm zu sein. Er ergoss sich in ihren Geist, wie sie sich in seinen ergossen hatte. Sie füllten einander aus, sodass keine leeren Bereiche blieben, keine Schatten, nur ein vollständiges Verschmelzen zweier Geister.
Seine Zunge schnellte gegen ihre Brustwarze, seine Zähne bissen zu und sie wölbte sich ihm entgegen und bot ihm ihre fülligen Brüste an, die mittlerweile schmerzten und seine Aufmerksamkeit brauchten. Ihre Arme schlangen sich um seinen Kopf und pressten ihn an sie, während er sich an ihr labte. Peitschende Flammen verbanden ihre Brüste mit ihrer tropfenden Scheide. Feuer zischte in ihr und ließ sie aufschreien; sie schluchzte fast vor Verlangen, ihn in sich zu fühlen.
»Zieh dich aus. Diesmal will ich dich ganz sehen«, keuchte sie.
Er hob seinen Kopf und in seinen ausdrucksvollen Augen, die jetzt dunkel waren, tobte stürmische Lust. »Bist du sicher, dass du darauf gefasst bist, Judith? Mein Körper ist etwas ramponiert.«
Sie berührte sein Gesicht – dieses geliebte Gesicht, das so vollendet gemeißelt war. Es war das Gesicht eines Mannes, ohne eine Spur von dem Jungen, der auch aus seinem Geist schon so lange Zeit getilgt war. Mit zitternden Fingerspitzen fuhr sie die Narben nach. »Lass mich dich lieben, Stefan«, flüsterte sie. »Diese Dinge, die dir zugestoßen sind, haben dich zu dem Mann gemacht, den ich will. Lass mich dich ganz und gar haben.«
Stefan kniete sich wortlos über sie und seine Augen nahmen ein noch leuchtenderes Blaugrün an. Seine
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