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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie sah deutlich, dass er es ernst meinte. Sie war seine Rettung, seine Freude, sein Beweggrund.
    Draußen konnte sie den sanften Wind durch das Laub ihres japanischen Gartens flattern hören und drinnen konnte sie ihren eigenen Herzschlag hören. Sie feuchtete ihre Lippen an und sicherte sich sorgfältig ab, dass sie die Objektkammer oft genug gedreht hatte, um alles zu sehen. Jede Szene würde immer wieder anders sein, aber jede von ihnen würde immer ein Blick in Stefans Seele sein. Sie fand kaum die Kraft, das Kaleidoskop sinken zu lassen, weil sie es so spannend fand. Ihre Hände zitterten und ihr Körper bebte. Mit jeder Drehung des Kaleidoskops forderte er sie für sich und, mochte Gott ihr beistehen, alles in ihr reagierte auf seinen Ruf.
    Sie feuchtete ihre Lippen an. Ohne nachzudenken presste sie das Kaleidoskop an ihr Herz und sah ihm in die Augen. »Das ist ein unglaubliches Geschenk. Ich danke dir.«
    »Gib dich mir hin.«
    Ihr Herz machte diese seltsamen kleinen Hüpfer in ihrer Brust und ihr wurde ganz anders. Seine Stimme war gesenkt, so leise, dass sie kaum noch ein zusammenhängender Klangfaden war, aber es ließ sich nicht leugnen, dass er eine Aussage machte. Eine Forderung stellte. Sie hatte ihn herausgefordert und er hatte die Herausforderung mit größter Bereitwilligkeit angenommen. Stefan hatte nicht versucht, seine wahre Natur abzumildern, sondern sie in die Objektkammer gepackt – die Waffen, darunter auch eine kleine Garrotte, die er aus Metall gebogen hatte.
    »Ich habe mich gerade in deine Hände begeben, Judith. Ich habe dir das überreicht, was von Stefan Prakenskij noch übrig war. Gib dich mir hin.«
    Sie sog seinen Anblick in sich ein. Er war ein großer, kräftiger Mann, der nur aus Muskeln bestand und keine weichen Stellen bot, aber sie konnte in seinen blaugrünen Augen ertrinken, sich von seinem zögernden Lächeln gefangen nehmen lassen und unter seinen Berührungen glühend entflammen. Er würde ganz und gar ihr gehören, das hatte sie in seinem unbeirrbaren Vorsatz gesehen. »Wenn du mich verließest, wäre ich am Boden zerstört«, gestand sie. »Du musst wissen, ob du fähig bist zu bleiben oder nicht.«
    »Wenn ich mich binde, Judith, dann ist es für immer. Und von meiner Frau erwarte ich dasselbe.« Es war ebenso sehr eine Warnung wie ein Versprechen. »Sie muss mir vertrauen und sich auf mich verlassen, wie auch ich ihr vertrauen und mich auf sie verlassen werde. Ich weiß nicht, wie man halbe Sachen macht. Du musst dir sicher sein, dass ich es bin, den du wirklich willst, mein Engel.«
    »Ich muss dir vieles unbesehen glauben, Stefan.«
    »Ich weiß, dass ich viel von dir verlange. Ich bin nie ein guter Mensch gewesen. Ich habe nach einem Ehrenkodex gelebt und versucht nie zuzulassen, dass einem Unschuldigen etwas zustößt, aber ich habe Menschen getötet, Judith. Viele Male. Und ich habe das, wovon ich etwas verstehe, benutzt, um Informationen von anderen Agenten zu bekommen. Ich bin nicht stolz auf die Dinge, die ich getan habe, aber ich schäme mich auch nicht dafür. Das war mein Leben. Ich würde gern sagen, ein Teil meines Lebens sei vorbei, aber bis Ivanov tot ist und Sorbacov begreift, dass wir, wenn er uns in Ruhe lässt, keine Bedrohung für ihn darstellen, kann ich dir das nicht versprechen.«
    Judith nickte. »Ich finde trotzdem, wir sollten mit Jonas reden.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie man eine Beziehung führt, und ich werde zwangsläufig Fehler machen. Ich bin kein geselliger Mann. Unter Menschen werde ich mich nie behaglich fühlen.«
    »Das ist mir schon aufgefallen.« Sie konnte nichts dagegen tun, dass sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen. »Mach dir keine Sorgen, ich werde dich beschützen. Ich komme sehr gut mit den Leuten aus.«
    Er ging zielstrebig auf die Glastüren zu und schloss sie wieder, verriegelte sie und schaltete die Alarmanlage wieder ein.
    Judith verdrehte die Augen. »Meinst du nicht, dass diese alberne Alarmanlage ziemlich nutzlos ist?«
    »Sie wird alle anderen fernhalten.« Er drehte sich zu ihr um, und als er seinen Blick über sie gleiten ließ, wuchs in den Tiefen seiner Augen die Gier. »Zieh dich aus. Mir bist du am liebsten, wenn du nur diese goldene Kette auf all dieser zarten Haut trägst.«
    Sie spürte, wie Glut sie durchströmte und sich in ihrem Unterleib sammelte. Ihre Brustwarzen reagierten und wurden zu harten Kieselsteinchen. Farbe kroch an ihrem Hals hinauf. Sie fühlte sich fast schwach vor Begehren.

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