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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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weiß nicht ob ich es schaffe, oder ob ich es überleben werde.“ „Kann dir dein feiner Liebhaber nicht helfen?“, schnaubte er. Cassandra antwortete traurig: „Eher nicht, denn er ist mein Fehler. Er ist es, den ich verbannen muss. Ich schätze ich habe einen ziemlich miesen Instinkt, was Männer betrifft.“ Er ätzte: „Das kann man wohl sagen. Was zur Hölle hat er angestellt?“ „Lange Geschichte sagen wir einfach mal, ich habe ein Übel gegen ein anderes getauscht und will es jetzt in Ordnung bringen. Hör mal Jacob, ich weiß ich bin die Letzte, für die du etwas tun willst, aber ...“, er schnitt ihr das Wort ab: „Das kommt nicht infrage.“ Sie erwiderte hilflos: „Ich verstehe schon, dass du diese Verantwortung nicht willst, aber ...“, „glaubst du ernsthaft, dass es mir darum geht?“, schrie er sie wütend an, „ich will nicht, dass du stirbst. Also hör auf mit diesem verrückten Gerede.“ Ihr Mund klappte vor Überraschung nach unten, seine eisige Miene war wie weggewischt, er starrte sie in einer Mischung aus Wut und Panik an. Sie krächzte: „Aber wieso? Du hasst mich doch, nachdem was ich getan habe, da warst du mehr als deutlich.“ Er fasste sie an den Schultern und stöhnte: „Ich war stinksauer und verletzt, weil du mich für diesen Kerl ausgenutzt hast. Aber deswegen will ich doch nicht, dass du stirbst. Es muss noch einen anderen Weg geben. Vielleicht in einem der Bücher. Wenn ich sie der Reihe nach übersetze, dann finden wir sicher etwas.“ Er hatte sich in Rage geredet und war immer lauter geworden und sein Gesicht immer verzweifelter.
    Wärme breitete sich in Cassandra aus und verdrängte ihre Verzweiflung für einen Moment.
    Ihr dummes Herz hatte sich zwar für Darios entschieden, aber sie mochte Jacob dennoch sehr. Vielleicht hatte sie noch eine Chance auf seine Freundschaft, denn ganz offensichtlich sorgte er sich um sie. Er erschien ihr in diesem Moment wie ein Leuchtturm, der ihr den Weg zur Küste wies. Vielleicht war ihr Leben doch nicht ganz so vorbei, wie sie gedacht hatte, aber dazu musste sie natürlich erst mal überleben. Nur leider standen die Chancen dafür nicht sehr gut und kneifen kam nicht infrage. Es war höchste Zeit, dass sich eine Hüterin auch mal um die unschuldigen Opfer jenseits der Bilder kümmerte.
    Sie sagte sanft: „Vielleicht, aber das würde Monate, wenn nicht Jahre dauern. So viel Zeit habe ich nicht. Ich muss es noch heute erledigen.“ „Warum?“, fragte er heiser. Sie lächelte traurig, „weil er sonst misstrauisch wird und ich dann keine Chance mehr dazu haben werde, weil die Menschen dort es verdient haben, endlich frei zu sein und weil … weil ich es sonst nicht mehr schaffen werde.“ „Wie meinst du das?“ Sie verlor den Kampf gegen die Tränen und schluchzte: „Es ist so dumm, nach allem, was er getan hat, aber ich liebe ihn immer noch. Ich weiß, dass es das Richtige ist, aber am liebsten würde ich einfach nur bei ihm sein und die ganze Hütergeschichte vergessen.“ Sie wischte sich wütend die Tränen ab und sagte dann bitter: „Ich bin wirklich eine selten dämliche Gans.“
    Er seufzte: „Bist du nicht, aber das Herz vergisst eben nicht so schnell, nicht mal wenn es verletzt worden ist.“ „Was willst du damit sagen?“, fragte sie unsicher. Für einen kurzen Moment meinte sie Zärtlichkeit in seinen Augen zu sehen, aber er wurde sofort wieder mürrisch und knurrte: „Nur dass du gefälligst lebend zurückkommen sollst. Und wenn du wieder da bist, werden wir beide ein ernstes Wörtchen miteinander reden.“ „Alles, was du willst, wenn du mir meine Dummheit nur verzeihen kannst“, schluchzte sie. Seine strenge Miene entglitt ihm, er zog sie fest in seine Arme und seufzte: „Sobald du zurück bist, will ich die Wahrheit, und zwar die Ganze, egal ob sie mir gefällt oder nicht. Und wehe du stirbst, dann werde ich dich notfalls im Jenseits verfolgen. So leicht kommst du mir diesmal nämlich nicht davon. So viel habe ich ja wohl verdient.“ Sie schniefte: „Das hast du ganz sicher und noch mehr als das. Aber was ist, wenn ich es nicht schaffe?“ „Sag nicht so was“, protestierte er. „Es kann aber sein. Bitte versprich mir, dass du dich in dem Fall um die neue Hüterin kümmern wirst.“ Er gab nach: „Also schön, aber du gehst keine unnötigen Risiken ein, hast du mich verstanden. Ich bestehe nämlich auf meine selbstgerechte Standpauke.“ Sie lächelte zittrig: „Glaub mir, wenn ich es schaffe,

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