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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Krönung geben, aber nur wenn wir allein sind.“ Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln, „allein hm, ich brenne vor Verlangen danach.“ Er winkte die Diener und Wächter ungeduldig hinaus.
    Nachdem der Letzte verschwunden war, schnurrte er: „Also was für eine Überraschung ist es?“ Cassandra fühlte sich zweigeteilt. Während ihr Herz weinte, war ein Teil von ihr kalt wie Eis, und spielte die Scharade weiter.
    Sie löste sich von ihm, trat einen Schritt zurück und forderte dann: „Schließ die Augen für mich.“ Er gehorchte immer noch lächelnd. Eine eisige Hand schien sich um ihr Herz zu legen, jede Faser von ihr schrie nach einer anderen Lösung. Aber sie wusste nur zu gut, dass es keine gab, nicht wenn sie diese Welt schützen wollte. Sie streifte die Jacke ab und zog den Stab heraus. Es gab keine Formel, sie musste ihn einfach nur damit berühren. Seine eigene Magie würde ihn als Reaktion auf die des Stabes lähmen. Sie trat auf ihn zu, Tränen stiegen ihr in die Augen und liefen über ihre Wangen, aber sie unterdrückte das Schluchzen. Sie flüsterte heiser: „Egal was auch immer passieren wird, ich möchte, dass du weißt, dass ich dich mehr liebe als mein Leben.“ Sein schönes Gesicht wurde weich, „ebenso wie ich dich Cassandra“, erwiderte er ernst.
    Ihre Hand begann zu zittern, so würde er bald nicht mehr denken, aber sie musste es tun. Sie rief sich die ängstlichen Blicke der Menschen in Erinnerung und drückte den Stab an seine Wange. Er riss die Augen auf und keuchte: „Was tust du d...“ Die Lähmung verschlucke den Rest des Satzes. Aber allein sein anklagender, verletzter Blick fuhr wie ein Dolchstoß in ihr Herz. Sie schluchzte: „Es tut mir so leid, aber ich kann das nicht zulassen. Ich liebe dich Darios, aber ich kann dir diese Menschen nicht ausliefern. Warum konntest du nicht mit mir und deinem Sohn zufrieden sein? Wir hätten glücklich sein können.“ Natürlich bekam sie keine Antwort. Sie nahm die Triskele zur Hand, sein Blick wurde flehend. Sie flüsterte gebrochen: „Falls es dir hilft, ich reiße mir gerade selbst das Herz heraus.“ Dann stellte sie sich vor wie die pure Magie sich für Darios öffnete und ihn mit sich riss. „Ich liebe dich“, schluchzte sie und drückte das Amulett gegen seine nackte Haut.
    Sein Blick bannte ihren, er war voller Wut, Angst und Schmerz. Sie schienen eine halbe Ewigkeit so zu verharren, dann lief plötzlich ein Zittern durch den Raum und die Magie riss hinter ihm auf. Cassandra schrie auf, am liebsten wäre sie weggelaufen, aber sie hielt eisern das Amulett weiter gegen ihn gedrückt. Das hier war völlig anders als die normalen Portale, viel mächtiger und furchterregender. Die Magie wogte durch den ganzen Raum und strich dabei an ihr entlang. Sie keuchte, würde sie mitgerissen werden? Aber die brennende Macht zog sich wieder zurück und bildete einen Wirbel um Darios herum. Er hing nun darin fest. Zum Glück, denn die Lähmung ließ offenbar schon wieder nach. Er krümmte sich und versuchte sich loszureißen, aber der Wirbel hatte ihn schon gepackt und zog ihn immer tiefer. Als er schon zur Hälfte durch war, schrie er: „Ich liebe dich und habe das alles für uns getan. Warum?“ „Weil es das Richtige ist und irgendjemand endlich mal das Richtige tun sollte“, erwiderte sie erschöpft. Er schrie vor Schmerz und Wut auf und wurde schließlich ganz von dem Wirbel verschluckt. Zitternd senkte sie ihre Hand wieder. Der Mahlstrom schloss sich hinter ihm und ließ Cassandra in der Stille mit ihrem Schmerz zurück.
    Sie wischte sich die Tränen von den Wangen, sie fühlte sich völlig leer, aber zusammenbrechen durfte sie erst, wenn sie hier alles erledigt hatte.

    Sie konnte kaum glauben, dass sie immer noch allein war. Darios Schrei musste durch den halben Palast zu hören gewesen sein. Sie schleppte sich zur Tür und zog sie auf.
    Draußen empfingen sie dutzende ängstlicher Blicke. Als sie einen Schritt aus der Tür machte, wichen sie hektisch zurück, Diener ebenso wie Wachen. Wie reizend, jetzt war sie wohl die Böse. Also schön, sie fauchte: „Bringt Baron Arik zu mir.“ Gleich die Hälfte der Leute rannte los. Die restliche Hälfte sah ihnen bedauernd nach. Ein hysterisches Kichern stieg in ihr auf, das war wohl die Belohnung der Schicksalsmächte für eine gute Tat. Sie trat wieder durch die Tür und warf sie hinter sich zu. Sich jetzt auch noch mit deren Angst zu beschäftigen ging über

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