Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)
Lächeln und antwortete: „Tut mir leid, das ist nur gerade etwas viel. Aber du hast wohl recht. Um ihnen ein besseres Leben ermöglichen zu können, brauchen wir die Kontrolle.“ Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem zärtlichen Lächeln, er sagte sanft: „Mach dir keine Sorgen, ich werde mich um alles kümmern.“
Sie sagte leise: „Ich werde mal besser mit Arik sprechen, er war ziemlich beunruhigt.“ Er fragte angespannt: „Du magst ihn wohl?“ „Ja, aber nur als Freund, du hast also keinen Grund so grimmig zu schauen. Ich möchte nur mit ihm sprechen, damit er weiß, woran er ist.“ „Ich komme mit.“ Sie wehrte ab: „Nein, das mache ich allein, sonst denkt er noch du verdächtigst ihn. Du vertraust mir doch, oder?“ Er lachte: „Ich kenne niemand der ehrlicher wäre als du. Geh nur, du bist jetzt sicher.“
Nur mit Mühe unterdrückte sie ein bitteres Lachen, jede Faser von ihr sträubte sich gegen den Betrug, allein der Gedanke an die Menschen dieser Welt, ließ sie durchhalten. Sie sollte es schnell tun, ehe sie es nicht mehr fertigbrachte. Ihr blutendes Herz nagte bereits jetzt an ihrem Pflichtbewusstsein. Sie stand auf, suchte ein anderes Gewand aus ihrer Truhe und sagte derweilen: „Ich würde vor der Krönung gerne noch in meiner Welt vorbeischauen. Ich bin schon ziemlich lange weg. Außerdem hätte ich dabei lieber etwas Hübsches aus meiner Welt an.“ „Natürlich, es gibt einen halben Tagesritt von hier ein Portal. Du kannst es nehmen und kommst, sobald du soweit bist, durch das Portal in der Hauptstadt zurück. Ich werde inzwischen alles vorbereiten.“
Sie war nur noch rasch in ihre Kleidung geschlüpft und hatte dann das Zelt verlassen. Nicht zum ersten Mal verfluchte sie ihre Rolle als Hüterin. Sie bestand innerlich nur noch aus Eis, aber das betäubte wenigstens den brennenden Schmerz in ihrem Herzen ein wenig. Sie liebte Darios mit jeder Faser ihres Herzens, aber sie war nun mal die Einzige, die diese Menschen hier beschützen konnte. Sie hatte nicht das Recht, auf ihre Kosten glücklich zu sein.
Das Lager wirkte wie ausgestorben, alle schienen sich in ihren Zelten verkrochen zu haben. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Nicht mal vor Ariks Zelt war eine Wache postiert. Sie schlug die Plane beiseite und trat ein. Arik wirbelte mit gezogenem Schwert herum, senkte es aber, als er sie erkannte. Er musterte ihr starres Gesicht und fragte sanft: „Was ist passiert?“ Sie erwiderte bitter: „Darios will König werden.“ „Das kommt nicht eben überraschend.“ „Dann bin ich wohl die einzige naive Idiotin hier“, sagte sie bitter. Er trat zu ihr, legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter und sagte ernst: „Keine Idiotin, aber ein wenig naiv. Dein gutes Herz ist eine wundervolle Gabe, aber du musst noch lernen, es bei Bedarf auch auszuschalten.“ Sie schnaubte: „Ich bin gerade dabei, es zu lernen. Arik ich brauche deine Hilfe.“ „So gerne ich es täte, gegen einen Hexenmeister bin ich machtlos.“ „Ebenso wie ich, zumindest im Moment. Ich werde für eine kurze Zeit in meine Welt zurückkehren und versuchen meine Chancen zu verbessern. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen kann, ihn zu verbannen, oder ob ich es überleben werde. Wenn ich scheitere, dann kannst du nur versuchen das Beste für deine Leute zu tun, wie auch bisher. Aber falls ich Erfolg haben sollte, dann braucht diese Welt jemand, der sie nicht nur benutzen will. Ich möchte, dass du Kontakt zu einem Mann namens Erik aufnimmst. Er ist Bürgermeister in einer kleinen Bauernsiedlung in der Nähe der Hauptstadt und Führer des Widerstandes. Falls es mir gelingt, Darios zu verbannen, dann möchte ich, dass du und er zusammen eine neue Regierung zusammenstellt, eine die das Wohl aller Menschen hier im Sinn hat. Aber bevor ihr das tut, müsst ihr die armen Opfer von Isobel befreien. Sie haben lange genug gelitten.“ Er wirkte bestürzt, und fragte: „Bist du sicher, dass du dich ihm stellen willst? Dein Tod wäre eine Katastrophe und außerdem ...“, er brach kurz ab und fuhr dann fort: „Habe ich dich ziemlich gerne.“ Sie erwiderte bitter: „Ich habe es verbrochen also sollte ich es wieder in Ordnung bringen. Außerdem bin ich die Hüterin, es wird Zeit, dass sich eine von uns auch mal um die Unschuldigen hier drinnen kümmert.“ Er zog sie kurz an sich und sagte dann: „Mögen alle Götter dir beistehen.“
Sie verließ das Zelt ohne ein weiteres Wort und ging zu Darios zurück, er durfte
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