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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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der gleichen Bewegung auf den Hund, der sich gegen ihre Beine
lehnte. „Das ist Sturm."
    Sturm hielt eine Pfote
hoch.
    Vicki grinste, als sie
sich bückte, um sie zu nehmen. „Sehr erfreut, Sturm."
    Der große Hund bellte
kurz, lehnte sich vor und leckte Vicki mit genügend Kraft übers Gesicht, um
ihre Brille wegzuschieben.
    „Sturm, aus!" Mit
beiden Händen in seinem rotbraunen Nackenfell zerrte Rose den Hund weg.
.Vielleicht will sie nicht vollgesabbert werden."
    „Oh, das macht
nichts." Sie wischte ihr Gesicht mit der Handfläche ab und schob ihre
Brille wieder hoch. „Was für ein Hund ist er? Er ist wunderschön." Dann
lachte sie, weil Sturm offenbar das Kompliment verstanden hatte und
selbstgefällig aussah.
    „Bitte ermutigen Sie
ihn nicht noch, Ms. Nelson, er ist eh schon eitel genug." Rose stieß Sturm
ihr Knie hinter die Schulter und schob, bis er umfiel. „Und was für eine Art er
ist - er ist eine Landplage."
    Sturm schien es nichts
auszumachen, daß er so unsanft umgeworfen wurde. Mit heraushängender Zunge
rollte er sich auf den Rücken, streckte alle Viere in die Luft und sah
erwartungsvoll zu Vicki hoch.
    „Du willst, daß man
dir den Bauch krault, was?"
    „Sturm." Henrys
Befehl brachte das Tier vom Boden hoch. Es stand da und sah sehr ernüchtert
aus.
    Vicki sah Henry
überrascht an. Was war mit ihm los?
    „Vielleicht", er
begegnete Vickis Blick, dann ließ er den seinen über Rose und den Hund
schweifen, „sollten wir zur Sache kommen."
    Vicki merkte, daß sie
auf die Couch zuging, ohne bewußt die Entscheidung getroffen zu haben, sich zu
bewegen. Sie haßte es, wenn er das tat.
    Sie haßte es, wie sie
darauf reagierte. Und sie haßte es, sich nicht sicher zu sein, ob es der Vampir
oder der Prinz war, auf den sie reagierte - irgendwie schien es weniger
verwerflich zu sein, sich einer übernatürlichen Fähigkeit zu unterwerfen, als
einem mittelalterlichen Westentaschendiktator nachzugeben. Seine untote
Hoheit und ich werden eine kleine Unterhaltung darüber führen müssen...
    Sie warf ihre Tasche
hin, lehnte sich in die rote Samtpolsterung zurück und sah zu, wie Rose es sich
im Sessel gemütlich machte und Sturm sich auf den Boden ihr zu Füßen warf. Er
sah herrlich aus auf dem cremefarbenen Teppich, aber das rotbraune Fell biß
sich ein wenig mit dem Scharlachrot des Sessels. Henry legte ein
jeansbekleidetes Bein auf die Armlehne der Couch und ließ sich neben ihr
nieder, so nah, daß Vicki einen Moment lang nur noch ihn bemerkte.
    „Es ist zu früh,
Vicki, du hast viel Blut verloren."
    Sie fühlte, wie sie
errötete. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, daß er nicht mit ihr... darauf
lief es doch hinaus, oder? „Sie haben das meiste im Krankenhaus ersetzt, Henry.
Wirklich."
    „Ich glaube dir."
Henry lächelte, und sie fand plötzlich die im Treppenhaus verfügbare Luftmenge
nicht ausreichend.
    Er hatte mehr als 450
Jahre, um dieses Lächeln zu üben, mahnte sie sich selbst. Atme.
    „Wir müssen sehr
vorsichtig sein", fuhr er fort und legte ihr die Hände leicht auf die
Schultern. „Ich will dich nicht verletzen."
    Es klang so sehr wie
ein Dialog aus einer schlechten Seifenoper, daß Vicki grinste. „Solange du dich
nur daran erinnerst, daß ich keine paar hundert Jahre habe", erklärte sie
ihm und kramte nach ihren Schlüsseln, „werde ich versuchen, dich nicht zu
drängen."
    Das war vor fast vier
Monaten gewesen, als sie zum ersten Mal miteinander ausgegangen waren, nachdem
sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war - und sie hatten immer noch nicht.
Vicki hatte versucht, geduldig zu sein, aber es gab Zeiten - und so nah, wie
er jetzt bei ihr saß, war dies eine davon -, in denen sie ihm die Füße
wegtreten und ihn zu Boden schlagen wollte. Mit einiger Anstrengung gelang es
ihr, sich auf die anstehende Angelegenheit zu konzentrieren.
    Da jeder darauf zu
warten schien, daß sie etwas sagte, setzte sie ihre beste „Freund und
Helfer"-Miene auf und wandte sich an Rose. „Wozu brauchen Sie meine
Hilfe?"
    Erneut warf Rose Henry
einen Blick zu. Vicki konnte zwar dessen Reaktion nicht sehen, doch sie schien
die jüngere Frau zu beruhigen, denn sie holte Luft, warf ihr Haar mit
zitternden Fingern aus dem Gesicht zurück und sagte: „Im letzten Monat wurden
zwei Mitglieder unserer Familie erschossen." Sie mußte unterbrechen und
ihren Kummer herunterschlucken, ehe sie fortfuhr: „Wir brauchen Ihre Hilfe,
Ms. Nelson, um den Mörder zu finden."
    Mord. Nun, das war
eindeutig ein

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