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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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kennenlernen."
    Vicki grinste breit.
Henry und ihre Mutter. Das könnte ein Wochenende in Kingston wert sein. „Ich
glaube nicht, Mom."
    „Warum denn nicht? Was
stimmt mit ihm nicht? Warum ist er mir im Krankenhaus aus dem Weg
gegangen?"
    „Er ist dir nicht aus
dem Weg gegangen, und mit ihm ist alles in Ordnung." Gut, er ist 1536
gestorben. Aber das hat ihn nicht gebremst. „Er ist Schriftsteller. Er ist
ein wenig... außergewöhnlich."
    „Außergewöhnlicher als
Michael Celluci?"
    „Mutter!"

Sie konnte fast hören,
wie ihre Mutter die Augenbrauen hochzog. „Süße, du erinnerst dich vielleicht
nicht daran, aber du bist schon mit einer ganzen Reihe außergewöhnlicher Jungs
ausgegangen."
    „Ich gehe nicht mehr
mit Jungs aus, Mom. Ich bin fast zweiunddreißig Jahre alt."
    „Du weißt genau, was
ich meine. Erinnerst du dich an den jungen Mann in der High School? Ich
erinnere mich nicht an seinen Namen, aber er hatte einen Harem... "
    „Ich rufe dich an,
Mom."
    „Bald."
    „Bald", stimmte
Vicki zu, rettete wieder das Handtuch und legte auf. „Ich bin zu meiner Zeit
mit außergewöhnlichen Jungs ausgegangen... " Sie schnaubte und machte sich
auf den Weg zurück ins Bad. Gut, ein paar von ihnen waren ein wenig seltsam,
aber sie war sich mehr als hundertprozentig sicher, daß keiner von ihnen ein
Vampir war.
    Sie drehte das Wasser
wieder an und grinste, als sie sich die Szene ausmalte. Mom, ich möchte dir
Henry Fitzroy vorstellen. Er trinkt Blut. Ihr Grinsen wurde breiter,
während sie unter das Wasser trat. Ihre Mutter, unendlich praktisch, würde
wahrscheinlich fragen, welche Blutgruppe. Es gehörte viel dazu, das Weltbild
ihrer Mutter zu erschüttern.
    Sie leerte gerade eine
Pfanne Rührei auf einen Teller, als das Telefon wieder klingelte.
    „Das paßt",
murmelte sie, schnappte sich eine Gabel und ging ins Wohnzimmer. „Das verdammte
Ding klingelt nie, wenn ich gerade nichts mache." Sonnenuntergang war erst
in ein paar Stunden - es war also nicht Henry.
    „Vicki? Celluci
hier." Da es so viele Michaels bei der Polizei von Toronto gab, hatten
die meisten von ihnen sich angewöhnt, sich im Dienst wie außerhalb nur mit
Nachnamen zu melden. „Du erinnerst dich an den Namen von Quests mutmaßlichem
Komplizen? Den Typen, der nie angeklagt wurde."
    „Guten Abend, Mike.
Schön, dich zu hören. Mir geht es gut, danke." Sie schob eine Gabel Ei in
den Mund und wartete auf die Explosion.
    „Laß den Scheiß,
Vicki. Er hatte irgendeinen Frauennamen... Marion, Marilyn... "
    „Margot. Er hieß Alan
Margot. Warum fragst du?"

Trotz des
Verkehrslärms konnte sie das selbstzufriedene Grinsen in seiner Stimme hören.
„Das ist streng geheim."
    „Hör mal zu, du
Mistkerl, wenn du schon mein Gehirn benutzt, weil du zu faul bist
nachzuschlagen, dann komm mir nicht mit: ,Das ist streng geheim.' Nicht, wenn
du deine Rente erleben willst."
    Michael Celluci
seufzte. „Gebrauche das Gehirn, dessen Benutzung du mir vorwirfst."
    „Ihr habt schon wieder
eine Leiche aus dem See gefischt?"
    „Vor wenigen
Augenblicken."
    Also war er noch vor
Ort. Das erklärte den Hintergrundlärm. „Das gleiche Muster von
Blutergüssen?"
    „Soweit ich das sagen
kann. Der Gerichtsmediziner hat die Leiche gerade geholt."
    „Nagel das Schwein
endlich fest."
    „Das", erklärte
Mike ihr, „ist mein Plan."
    Vicki legte auf und
glitt in ihren Lederliegesessel, wobei sie die Eier gefährlich auf der Lehne
balancierte. Vor zwei Jahren war das ihr Fall gewesen. Sie war dafür
verantwortlich gewesen, den Abschaum zu finden, der ein fünfzehnjähriges
Mädchen bewußtlos geschlagen und dann in den Ontariosee geworfen hatte. Sechs
Wochen Arbeit, und sie hatten einen Mann namens Quest festgenommen, angeklagt
und es ihm nachgewiesen. Vicki war sich sicher gewesen, daß noch ein weiterer
Mann darin verwickelt war, aber Quest wollte nicht reden, und sie konnten keine
zweite Anklage erheben.
    Diesmal...
    Sie riß sich die
Brille von der Nase. Diesmal würde Celluci ihn schnappen, und Vicki Nelson,
der Ex-Liebling der städtischen Polizei, würde auf ihrem Hintern sitzen. Das
Zimmer vor ihr verschwamm zu einer nicht zu unterscheidenden Masse aus
ineinander verlaufenden Farben, und sie setzte die Brille wieder auf.
    „Scheißdreck!"
    Vicki holte tief Luft
und zwang sich zur Ruhe. Schließlich war alles, worauf es ankam, daß Alan
Margot gefaßt wurde - nicht, wer diese Verhaftung vornahm. Sie nahm die
Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Die

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