Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
Vom Netzwerk:
und nimmer bis nach
Vancouver!"
    „Ich weiß, er macht nicht viel her ..." Vicki stemmte
die Hände in die Hüften, ließ einen kritischen Blick über den zerbeulten,
verdreckten blauen Kleinbus gleiten und beschloß, Celluci lieber nicht zu
sagen, daß dieser bei Tageslicht wohl noch schlimmer aussehen würde. Im Licht
der Bewegungsmelder in Mikes Auffahrt sah er schon schlimm genug aus. „Sein
Innenleben ist mechanisch gesehen völlig in Ordnung."
    „Seit wann siehst du mechanisch!"
    „Tue ich ja gar nicht." Sie drehte sich zu Mike um,
sah dem Freund in die Augen und ließ ein wenig verbale Muskeln spielen. „Aber
mich scheißt keiner mehr an."
    Da der Kleinbus als Lieferwagen gedient hatte, gab es
keine Rückfenster, die man hätte verkleiden müssen. Hinter den Vordersitzen
hatte Vicki eine Trennwand einziehen lassen, die mit breiten Dichtungsmanschetten
gegen Lichteinfluß gesichert war. Eine identische Trennwand befand sich
unmittelbar vor der Hecktür des Wagens.
    „Das hast du ja ziemlich schnell hingekriegt."
Celluci wischte ein paar Sägespäne von der vorderen Trennwand und runzelte beim
Anblick der innen angebrachten Riegel, die sicherstellen sollten, daß es keine
ungebetenen Gäste geben würde, die Stirn. „Was, wenn wir einen Unfall bauen
und ich dich da rausholen muß?"
    „Dann wartest du einfach bis Sonnenuntergang, und ich
sorge dafür, daß ich da selbst wieder rauskomme."
    „Keine Klimaanlage, und da drin wird es heißer werden als
in der Hölle."
    Vicki zuckte die Achseln. „Ich glaube nicht, daß ich das
mitkriege."
    „Du glaubst nicht?" Cellucis Stimme hob sich zu einem
schrillen Kreischen; und er brachte sie nur mühsam wieder in eine normale
Tonlage. Ein

Blick auf die dunklen Fenster der umliegenden Häuser
machte ihm deutlich, daß seine Nachbarn alle noch schliefen und
höchstwahrscheinlich gern auch noch weitergeschlafen hätten. „Aber genau weißt
du es nicht?"
    „Ich weiß genau, daß ich nichts fühle. Abgesehen davon
..." Das Vampirdasein hatte Seiten, die Vicki nur kennenlernen konnte,
wenn sie sich mit ihnen konfrontiert sah. Henry hatte ihr gezeigt, wie man
trank, ohne Schaden anzurichten, wie man sanft die Erinnerungen seiner Opfer manipulierte
und wie man sich unter den Sterblichen zu bewegen hatte, die den Tag bevölkerten.
Aber er hatte ihr nicht gesagt, daß schwimmen für einen Vampir nicht in Frage
kommt, weil dessen erhöhte Knochendichte dazu führte, daß er wie ein Stein auf
den Grund sank - was einen Bademeister am Schwimmbecken des YMCA zu Tode
erschreckt hatte. Henry hatte ihr auch nicht gesagt, was passieren mochte,
wenn sie den Tag auf der Ladefläche eines geschlossenen Kleinlasters
verbrachte. „Die Ärzte des VSV empfehlen, das Rückfenster einen Spalt
offenzulassen und nie in direktem Sonnenlicht zu parken."
    Mike starrte sie verständnislos an. „Wer?"
    „Der Vampirschutzverein. Das war ein Witz." Vicki
tätschelte den Arm des Freundes. „Schon gut. Wie findest du das Bett?"
    Mike schielte über Vickis Schulter in den Bus. Das Bett
hatte 20 Zentimeter hohe gepolsterte Seitenwände. „Sieht aus wie ein Sarg ohne
Deckel. Ich schlafe da nicht drin."
    „Mach1, was du willst, aber denk daran, wer nachts am
Steuer sitzt, wenn du schlafen sollst." Vicki tat, als würde sie den Wagen
um eine Ecke lenken und ahmte das Geräusch quietschender Reifen täuschend echt
nach.
    Da sich Vickis Fahrstil am besten als eine Mischung aus
reinem Kamikaze und der berüchtigten Fahrweise der Taxifahrer in Montreal
beschreiben ließ, zuckte Celluci zusammen und blickte auf seine Uhr. Sie
hatten geplant, noch vor Tagesanbruch aufzubrechen; das ließ keine Zeit für einen
Streit über das Bett oder über Vickis Fahrkünste, und da er letztere zur Genüge
kannte, würde er lieber nicht darauf bestehen, die Polsterung aus ersterem zu
entfernen. „Also los. Es ist vier Uhr zwölf, und in weniger als fünfundvierzig
Minuten geht die Sonne auf." Vicki hob erstaunt beide Brauen, und Celluci
zog stolz ein zerfleddertes Buch aus der hinteren Hosentasche. „Der
Bauernkalender. Alle Sonnenauf- und -untergänge für das ganze Jahr. Ich wollte
nicht unvorbereitet sein."
    Vorbereitet worauf?" Vicki richtete sich zu ihrer
vollen Größe von 1,76 m auf und funkelte Mike gefährlich und durch und durch
menschlich an.

Solche Streitgespräche hatten zwischen den beiden in
diversen Variationen schon lange vor Vickis Wandlung stattgefunden. „Was ist?
Bist du immer noch der Meinung,

Weitere Kostenlose Bücher