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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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treffen können.
„Jetzt bist du wach."
    „Das kannst du laut sagen." Er blinzelte über ihre
Schulter, und es gelang ihm, die Leuchtziffern des Weckers auf dem Nachttisch
zu erkennen. „4:03 Uhr. Toll! Wehe, du hast jetzt nichts wirklich Wichtiges zu
bereden!"

„Dann hast du mich also gehört, als ich sagte, wir hätten
etwas zu besprechen?"
    „Ich habe doch gesagt, ich bin wach." Celluci gähnte
und schob sich ein weiteres Kissen unter den Kopf. „Was gibt es?"
    „Wenn das unser Fall sein soll, dann müssen wir darüber
reden."
    „Hättest du mir nicht einfach einen Zettel hinlegen
können?"
    „Dich weiterschlafen lassen?" Vicki schnappte sich
den Ordner, den sie am Fußende des Bettes abgelegt hatte, ließ sich im
Schneidersitz neben Celluci nieder und fing an vorzulesen. „Henrys Geist war
ein Weißer, zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Jahre alt, Raucher, der
wahrscheinlich an Schlägen starb, die er sich einige Zeit vor seinem Sturz ins
Wasser zugezogen hatte. Innerhalb des letzten Monats vor seinem Tod wurde ihm
operativ eine Niere entfernt, daran ist er aber nicht gestorben. Nach seinem
Tod hat man die Hände, die Handgelenke und gute zwei Zentimeter der Unterarme
entfernt, wahrscheinlich mit einer Axt. Dann wurde seine Leiche im Hafen
gefunden." Mit gerunzelter Stirn starrte Vicki auf die Kopien der Fotos,
die dem Autopsiebericht beigefügt gewesen waren. „Da er immer noch
unidentifiziert im Leichenschauhaus liegt, können wir davon ausgehen, daß die
Polizei sein Bild durch ihre Computer gejagt hat und ihn nicht finden konnte.
Die Kollegen müßten jetzt eigentlich drei Dinge tun."
    Celluci zog die Brauen hoch - er hätte wetten können, daß
die Kollegen von der Polizei von Vancouver ganz begeistert gewesen wären, hätten
sie hören können, was sie Vickis Meinung nach zu tun hatten - und gab der
Freundin zu verstehen, sie solle fortfahren.
    „Erst einmal sollten sie mit den Fotos hier durch die
Krankenhäuser ziehen, in der Hoffnung, daß ihn jemand erkennt, der mit der
Nierensache zu tun hatte."
    „Ich bin ziemlich sicher, daß die Kollegen daran gedacht
haben", murmelte Celluci. „Allzu viele Orte kann es hier ja nicht geben,
an denen man sich eine Niere herausnehmen lassen kann."
    „Das hängt davon ab, wie du hier definierst", gab
Vicki zu bedenken. „Der Typ hätte sich sonstwo auf der Welt herumtreiben
können, ehe er nach Vancouver kam und sich umlegen ließ." Grinsend schlug
sie Mike mit dem Ordner auf die Brust. „Zum Glück wissen wir etwas, was die Polizei
nicht weiß. Die Leiche war nackt, als man sie aus dem Wasser zog, aber Henrys
Beschreibung nach trägt der Geist das T-Shirt einer hiesigen Rockband. Wir
können uns also auf Vancouver und die unmittelbare Umgebung beschränken."

„Sollten wir nicht der Polizei mitteilen, daß der Typ von
hier ist? Falls du es vergessen hast, Beweismittel zurückzuhalten ist ein
Verbrechen."
    „Gut. Sagen wir es ihr." Vicki tat, als telefoniere
sie. „Hallo? Morddezernat? Der Unbekannte, den Sie in der Leichenhalle haben,
der ohne Hände - er kommt hier aus der Gegend. Woher ich das weiß? Er spukt bei
einem Kumpel von mir. Der Kumpel ist Vampir und hat das T-Shirt erkannt, das
der Geist trägt." Vicki legte den imaginären Hörer auf und schnaubte.
„Lieber nicht. Dann sollten die Kollegen sich um die Tätowierung
kümmern." Sie reichte Celluci eine Seite mit kopierten Fotos.
    Mike seufzte, schaltete ein Licht ein und prüfte nun
selbst die Bildersammlung. „Sie haben ihn übel zugerichtet. Hat Henry ihn
anhand der Tätowierung identifiziert?"
    „Das habe ich ihn nicht gefragt."
    In Vickis Ton lag der Befehl, nicht zu fragen warum nicht,
und so gab Mike kommentarlos die Seite zurück. „Die Tätowierung sieht aus wie
Marke Eigenbau, auf der Straße gemacht. Gibt nicht viel her, woran man sich
halten kann. Was ist die dritte Sache?"
    „Die Kollegen sollten sich in der Unterwelt umtun."
    „Auf der Suche wonach?"
    „Warum, meinst du denn, hat man ihm die Hände
abgehackt?"
    Mike zuckte die Achseln. „Irgendwo sind seine
Fingerabdrücke gespeichert."
    „Dann doch aber auch mit Foto."
    „Aber nicht so." Celluci breitete die Kopien vor sich
aus. „Für so ein Gesicht spuckt kein Computer eine ID aus, und die Durchsicht
von Verbrecheralben dauert unendlich lange. Dafür hat niemand Zeit, und so
schiebt man das immer ganz unten auf die Prioritätenliste."
    „Ich glaube ja, daß man ihm die Hände abgehackt hat, weil
man sie

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