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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Grund klang der vierzehnte Baron ein wenig panisch: In knapp einem Monat erwartete er die un geheuer
exklusive Baufirma, die ihm den von den Vorfahren hinterlassenen Steinhaufen in
eine ungeheuer exklusive Gesundheitsfarm verwandeln
sollte, und nun stand diese verdammt große schwarze Steinkiste genau dort, wo
er die Frauensauna hinhaben wollte.
    Dr. Rax' Herz
schlug so laut, daß er die Frage fast überhört hätte. „Nein, alles in Ordnung", murmelte er dann und kniete sich hin, um den schmalen Lichtstrahl vorsichtig und genau
über das unte re Ende der beweglichen
Platte gleiten zu lassen. In der Mitte des Mörtelsaums, etwa zwölf Zentimeter oberhalb des Sarkophagbodens, befand sich ein tönernes Oval - ein fast perfekt
erhaltenes Siegel aus Ton, das,
soweit Rax das durch all den Staub und die Spinnweben hindurch feststellen
konnte, mit der Umrahmung der Kartusche für Thoth, den uralten ägyptischen Gott
der Weisheit, gestempelt war.
    Einen Moment lang vergaß er zu atmen.
    Ein intaktes Siegel konnte nur eines bedeuten.
    Der Sarkophag war nicht, wie alle bisher angenommen hatten, leer.
    Ein Dutzend Herzschläge lang starrte der Wissenschaftler auf das Siegel und rang mit seinem Gewissen. Die Briten hatten ja schon gesagt, ihnen
läge nichts an diesem Artefakt. Er war also in keiner Weise
verpflichtet, ihnen mitzuteilen, was sie sich entgehen ließen. Andererseits...
    Er seufzte, knipste die Stablampe aus und stand auf. „Ich muß telefonieren", teilte er dem besorgten Aristokraten mit. „Wenn Sie mir bitte das
Telefon zeigen könnten..."
    „Dr. Rax, welch angenehme Überraschung! Sind Sie immer noch draußen in Haversted Hall? Gucken sich wohl gerade den ,verdammt großen
schwarzen Steinkasten' an, den seine Lordschaft da herum stehen hat?"
    „Genau.
Deswegen rufe ich auch an." Rax holte einmal tief Luft. Es war besser, die Sache rasch hinter sich zu
bringen, dann würde der Verlust
nicht so sehr schmerzen. „Dr. Davis, haben Sie wirklich einen Ihrer
Mitarbeiter hergeschickt, um sich den Sarkophag anzu schauen?"
    „Warum die Frage?" schnaubte der britische Ägyptologe. „Sie kön nen das Ding
allein nicht bestimmen, was?"
    Sofort fiel
Rax wieder ein, warum er den Mann am anderen Ende der Leitung nicht leiden konnte - und zwar nicht im geringsten.

„Doch, ich glaube, einordnen kann ich ihn schon, vielen
Dank. Ich frage mich nur, ob je einer Ihrer Leute
das Artefakt zu Gesicht bekommen hat."
    „Das war nicht notwendig. Wir haben uns den ganzen anderen Schrott angeguckt, den Montclair aus seinen Ecken und Nischen hervorgekramt hat. Bei all den wertvollen, schönen Dingen, die zu der Zeit damals Ägypten verließen, sollte man doch meinen, es hätte dem Vorfahren
seiner Lordschaft gelingen können, etwas halbwegs Anständiges nach Hause zu bringen
und wenn auch nur per Zufall, aber
nein."
    Berufsethos rang mit Leidenschaft, und der Ethos siegte. „Was nun den Sarkophag betrifft..."
    „Schauen Sie,
Dr. Rax ..." Dr. Davis seufzte. „Dieser Sarkophag mag für Sie ja eine ganz große Sache sein, aber Sie können mir ruhig glauben,
wir haben wahrlich genug davon. Wir haben ganze Lager hallen voller wichtiger, historisch bedeutender Artefakte und werden wahrscheinlich
nie die Zeit finden, sie alle zu untersuchen." Ihr habt so etwas nicht, war die kaum verschleierte
Botschaft dieser Aussage. „Ich glaube, es spricht nichts dagegen, wenn
ein schmuckloser Ba-saltklotz in die Kolonien ausreist."
    „Ich kann
also meine Präparatoren rufen und mit dem Einpacken beginnen?" Dr. Rax ruhiger Ton stand in krassem Gegensatz zur Bläs se
seiner Finger, mit denen er die Telefonschnur umklammert hielt.
    „Wenn Sie
sicher sind, daß Sie dafür nicht lieber ein paar meiner Leute haben wollen..."
    Nein, selbst wenn ich dann den Sarkophag ganz alleine nach Hau se tragen müßte! „Nein, vielen Dank. Ihre Leute haben doch sicher
historisch Bedeutenderes zu tun."
    „Wie Sie wollen. Ich werde die Formalitäten erledigen lassen und schicke Ihnen die Papiere nach Haversted Hall. Dann können Sie Ihr Artefakt so problemlos mit nach Hause nehmen, als sei es eine Gipsfigur von Big Ben." Was, so ließ der Ton erkennen, ja auch un gefähr seinem
Wert entspricht.
    „Danke, Dr. Davis!" Du aufgeblasenes, egozentrisches Arschloch, fügte Rax im
stillen hinzu und legte den Hörer auf. Zumindest kann niemand sagen, ich hätte es nicht versucht!
    Er zog sein
Jackett zurecht, wandte sich dem Baron zu, der sich besorgt in der Nähe

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