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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zuwenden. Die Reise in einem Elefanten hatte sich als unbequem und nicht ungefährlich herausgestellt. Im völligen Kontrast dazu war der Truck modern, sauber, bequem und auch für lange Strecken geeignet. Und hatte Umfolozi nicht gesagt, er wäre Teil des Familienunternehmens?
    Dennoch war der Tag fast schon vorüber, als sie es endlich wagte, die Idee auch auszusprechen.
    »Wir würden den Truck und seinen sehr sympathischen jungen Fahrer gern mieten. Natürlich nur, falls er verfügbar ist.«
    Der junge Mann bestätigte erneut, dass Umfolozi das Oberhaupt des Familienunternehmens war, indem er seinen älteren Verwandten wortlos anblickte. Nachdem er einen Moment lang nachgedacht hatte, bedeutete dieser sein Einverständnis.
    »Onkel sagt, dass es in Ordnung geht, also kann ich Sie auch fahren. Aber wo immer Sie auch hinwollen, Sie würden Ihr Ziel in einem normalen Wagen, den Sie am Kap mieten, deutlich schneller erreichen.«
    »Wir haben am Kap bereits ein Fahrzeug gemietet«, berichtete Whispr, »und hatten damit einen Unfall. Und ich wette, die Mietwagenfirmen hier unterscheiden sich nicht sehr von denen bei uns zu Hause: Sie sind miteinander verbunden und tauschen Informationen aus. Es würde sehr verdächtig wirken, wenn wir versuchen, noch einen Wagen zu mieten, ohne dass wir den ersten zurückgebracht haben   – da würde doch bei allen der Alarm losgehen. Außerdem haben wir Ihrem Onkel bereits erzählt, dass einige sehr unangenehme Leute hinter uns her sind. Und das letzte Transportmittel, in dem sie uns erwarten würden, ist so ein riesiger Truck wie dieser.«
    »Nennen Sie uns einfach Ihren Preis«, forderte Ingrid den jungen Mann auf. »Ich werde Sie durch einen indirekten elektronischen Satellitentransfer bezahlen.«
    Sie schüttelten sich die Hand und besiegelten so das Abkommen.
    Das hohe und breite vordere Fenster ermöglichte eine gute Sicht, als sie am späten Nachmittag in ein kleines Dorf fuhren. Ordentliche kleine Häuser standen dicht nebeneinander an der ungepflasterten Hauptstraße. Es herrschte eine ruhige, ländliche Atmosphäre. Einige alte Leute saßen plaudernd auf Veranden, während ein junges Paar Hand in Hand über die Straße schlenderte. Nirgendwo waren Kinder zu sehen. Vermutlich hielten sie sich im Haus auf, vermutete Ingrid, und wurden über die privaten Boxen unterrichtet.
    Vusi strich mit einem Finger über ein verschmiertes Steuerfeld, und der Truck schwenkte nach links. Sie hielten vor einer riesigen Fertigbauscheune, woraufhin mehrere Frauen und Männer wie aus dem Nichts auftauchten. Sie winkten ihnen alle aufgeregt zu und versammelten sich am Heck des Wagens.
    Nachdem sie den Elefanten ausgeladen und die Ausbeute von Umfolozis Plünderung in die Scheune gebracht hatten, drehte der Fahrer des Trucks seinen Sitz, sodass er die Gäste seines Onkels ansehen konnte.
    »So, meine neuen Freunde: Wir wissen noch immer nicht, wo Sie eigentlich hinwollen. Wenn Sie nicht zurück nach Kapstadt wollen, dann vielleicht nach Joburg? Oder noch weiter in den Norden? Gaborone? Harare?«
    »In den Norden schon, aber viel weiter in den Westen«, erklärte Ingrid. »Wir wollen zu einem kleinen Ort in der Namib, der Nerens genannt wird.«
    Whispr konnte sich später nicht erklären, wie es Umfolozi gelungen war, eine Waffe so lange unbemerkt an seinem Körper versteckt zu halten, aber auf einmal zeigte deren Lauf direkt in sein erschrockenes Gesicht.

15
    Sekunden später hielt auch der Neffe eine Schusswaffe in der Hand, in deren Lauf eine Trinkflasche gepasst hätte, wodurch sie sehr viel beeindruckender wirkte als die seines Onkels. Ingrid, die daraufhin erstarrt war, bezweifelte nicht, dass jede auf ihre eigene Weise dasselbe tödliche Ergebnis erzielen konnte. Da sie damit gerechnet hatte, dass Whispr einen Ton von sich geben würde, war sie völlig perplex, als der straßenerprobte Gauner in seinem Sitz zusammensackte und nichts sagte, anstatt gegen die beunruhigenden Waffen zu protestieren. Umfolozis Blick gab ihnen zu verstehen, dass er bald etwas hören wollte, sonst würde das Angebot, den Truck seines Neffen nutzen zu dürfen, schnell und gewalttätig zurückgezogen werden.
    »Ihr gehört zu Saft !«, schrie der alte Mann anklagend. »Ihr seid undercover unterwegs, um meine Familie und meinen Unterschlupf auffliegen zu lassen!«
    »Was? Das stimmt doch gar nicht   …« Ingrid blieben die Worte im Hals stecken, aber dann gewann sie wieder die Kontrolle über ihre Stimme und

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