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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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anzufangen.
    ***
    »Das alles wäre sehr viel einfacher«, meinte sie später zu Whispr, als sie in ihrem kleinen Hotel in Simon’s Town beim Abendessen saßen, »wenn wir wenigstens ein bisschen was über das wüssten, was sich auf dem Faden befindet, und warum Saft so begierig darauf ist, ihn zurückzubekommen. Vielleicht versuchen sie ja auch nur, eine beispiellose Entdeckung aus dem Bereich der Metallurgie zu beschützen.« Frustriert schüttelte sie den Kopf. »Aber das würde die MSMH -Verbindung zwischen dem Faden und den Nanogeräten nicht erklären, die in den Köpfen verwirrter Teenager aufgetaucht sind.«
    Whispr starrte sie über den Tisch hinweg an. »Glaubst du, dass es die Geräte gewesen sein könnten, die diese Kinder verwirrt haben?«
    »Nein. Nach allem, was wir herausfinden konnten, waren die beeinträchtigten Individuen schon so missmutig, bevor sie die unerwünschten Implantate erhalten haben. Sie wurden als Teil irgendeines kosmetischen Melds eingesetzt.«
    Er dachte eine Weile nach. »Jemand hat sie also irgendwann während der kosmetischen Prozedur eingesetzt. Warum haben wir die Melder nicht befragt?«
    Sie verzog den Mund. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt wussten, was man ihnen implantiert hat. Die Geräte sind so klein, dass man sie leicht als Bestandteil eines standardisierten, massenproduzierten kosmetischen Melds ausgeben könnte. Vermutlich ist es auch genauso abgelaufen. Wenn einhundert Melder oder mehr auf der Welt von diesen Nanogeräten wüssten, dann hätten wir mehr Informationen darüber gefunden. Und wir beide wären nicht die Einzigen, die nach ihrem Ursprung suchen oder herausfinden wollen, was genau die Dinger eigentlich tun .«
    Whispr starrte auf seinen Teller. »Das Lustige ist, dass nach allem, was du mir erzählt hast, Doc, sie anscheinend gar nichts tun. Die Implantate scheinen den Testpersonen   – den Kindern   – keinen Schaden zuzufügen oder irgendwelche unerwünschten Nebeneffekte hervorzurufen. Was ist dann der Sinn hinter alldem?«
    Mit dem Teeglas, aus dem sie gerade trinken wollte, in der Hand schien sie zu erstarren. »Das ist eines der Dinge, die ich herausfinden möchte. Niemand macht sich die Mühe, ein quantenverschränktes Nanogerät aus einem unmöglichen Material herzustellen und es heimlich in die Schädel zahlloser junger Menschen auf der ganzen Welt einzupflanzen, ohne damit irgendeinen Plan zu verfolgen.«
    Er grunzte. »Bei dir klingt es gleich richtig teuflisch.«
    »Ich hoffe wirklich, dass es das nicht ist, Whispr«, entgegnete sie todernst.
    Ihr Tisch stand auf einer flachen Sandbank in der False Bay. In der Ferne schwebten Wolkenfetzen, die aussahen wie von Turner gemalt, und glühten purpurrot über Seal Island. Da sie sich so spät am Abend nicht mehr so weit von ihrer Anlegestelle entfernen wollten, kreuzten kleine Privatschiffe zwischen den Bootshäfen hin und her. Angetrieben durch Segel, Elektrik oder eine Kombination aus beidem erinnerten sie an zusammengeknüllte Papierbälle in erstaunlichenFormen, die man auf das dunkler werdende Wasser hinausgeworfen hatte.
    »Je länger wir auf der Jagd sind, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass sich etwas sehr Wichtiges und Wertvolles auf dem Faden befindet.« Whispr tauchte den Löffel in seine Seeohrensuppe. Sie erinnerte ihn an Meeresfrüchtesuppen, die er in Savannah gegessen hatte (bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen er das Geld besessen hatte, um sich diesen Luxus leisten zu können), schmeckte allerdings kräftiger und würziger. Neben Sahne, Gewürzen und Stücken des akribisch genau gezüchteten Schalentiers enthielt das Gericht auch eine gesunde Dosis der Nährstoffe, die sein Meld-Verdauungssystem dringend benötigte.
    »Vergiss doch mal für eine Minute die implantierten Nanogeräte. Wenn es nur die Beschaffenheit dieses besonderen Metalls wäre, die dieses Unternehmen geheim halten will, warum macht es sich dann die Mühe, daraus einen gewöhnlichen Speicherfaden herzustellen?«
    »Er ist ganz und gar nicht gewöhnlich«, korrigierte sie ihn. »Denk doch nur mal an das Signal, das er abgibt.«
    »Dessen Reichweite allerdings äußerst begrenzt ist«, warf er ein. »Ansonsten wären wir inzwischen längst von Agenten der Firma umringt.«
    Sie schob sich etwas Rundes und Frittiertes in den Mund und kaute automatisch. »Vielleicht muss er in direktem physischem Kontakt mit dem dazugehörigen Empfänger stehen, damit es funktioniert.« Sie saß ihm am Tisch

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